Mit Intel an der Seite und Thunderbolt im MacBook Pro beschleunigt Steve Jobs den Datentransfer Apple beendet den Grabenkrieg zwischen USB und Firewire mit dem Donnerkeil
Macintosh-Anwender sind aktuell nicht nur mit Fragen über die Gesundheit von Steve Jobs konfrontiert. Auch auf der Produktseite bleibt gerade manches nebulös.
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Drei Fragen „quälen“ derzeit die Apple-Gemeinde: Wird sich Thunderbolt durchsetzen, oder bleibt Apple damit allein? Was kommt nach dem X-Serve? Und welche Zukunft hat das Online-Backup mit Mobile Me?
Kurz vor der CeBIT hatte Apple drei Modelle des MacBook Pro mit der brandneuen I/O-Technologie „Thunderbolt“ vorgestellt. Die neue Schnittstelle wurde von Intel unter dem Codenamen „Light Peak“ entwickelt und bietet zwei Kanäle zum bidirektionalen Datendurchsatz bis 10 Gbit pro Sekunde.
Über ein einziges Kabel lassen sich externe Speichermedien, Kameras oder MP3-Player mit einem Rechner verbinden und sogar in Kette hintereinander schalten.
Eine neue, schnelle Schnittstelle – nur für Apple?
Die Ausstattung des MacBook Pro mit der Thunderbolt-Schnittstelle kam als große Überraschung, zumal Mac-User auf USB 3.0, Blu-ray und eSATA verzichten müssen, die bereits zum Standard höherklassiger PC zählen.
Das Überspringen bekannter Standards hat bei Apple aber eine gewisse Tradition, denn mit der Einführung von USB oder Firewire hatte Apple bereits mehrfach zu den Pionieren schneller Schnittstellen gehört.
Geht es nach Intel, sind bis 2012 alle Motherboards aus eigener Produktion mit Thunderbolt ausgestattet, zumal sich Geräte mit USB 3.0 ebenfalls anschließen lassen.
Bleibt die Frage, ob auch andere Hersteller bei Thunderbolt mitziehen oder auf das bekannte USB 3.0 setzen und Thunderbolt wieder als eine proprietäre Apple-Schnittstelle behandeln.
Zögerliche Marktdurchdringung
Wie überraschend die Einführung von Thunderbolt kam, zeigte auch ein Gang über die CeBIT 2011: Überwiegend Schulterzucken, natürlich habe man von Thunderbolt gehört, nur zeigen könne man noch nichts.
Speziell für den Macintosh zeigte Freecom immerhin das ultraschmale Mobile Drive Mg mit Magnesiumgehäuse, das optisch zum MacBook Pro passt. Bleiben die üblichen Verdächtigen: Kurz nach der Präsentation der neuen MacBooks mit Thunderbolt kündigte LaCie die erste externe Festplatte mit dem neuen Anschluss an.
Laut Hersteller erreicht die Little Big Disk eine Übertragung bis 700 Megabyte pro Sekunde. In der Festplatte werden zwei SSDs von Intel mit je 250 Gigabyte in einem RAID verbunden.
Promise hat für das zweite Quartal neue DAS-RAID-Systeme der Pegasus-Familie mit der Thunderbolt-Schnittstelle angekündigt, die eine Kapazität bis 12 Terabyte aufweisen.
Auch Seagate und Western Digital sollen noch in diesem Jahr mit neuen Festplatten für Thunderbolt auf den Markt kommen. Allerdings bedeutet dies noch lange nicht, dass die neuen Geräte auch nur annähernd die Netto-Transferrate von Thunderbolt erreichen könnten.
weiter mit: Die ungewisse Zukunft von X-Serve, MobileMe und Time Machine
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