Mit drei skalierbaren Enterprise Flash Arrays will Sandisk der Konkurrenz das Leben schwermachen Das All-Flash-RZ kostet nur noch einen US-Dollar pro rohes Gigabyte
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Mit den InifiniFlash Arrays bietet Sandisk All-Flash Systeme in drei Varianten. Das Besondere in diesem Fall: Die Wertschöpfung unterliegt vollständig von der Flash-Produktion bis zum Vertrieb über den Highend-Zukauf Fusion-io den unternehmerischen Kalkulationen von Sandisk. Die Konsequenzen für den kompletten Rechenzentrumsbetrieb mit Flash-Speichersystemen lassen sich schon jetzt erahnen.

Der Speicherhersteller Sandisk hat eine lange Tradition bei Consumer-Artikeln, ist aber erst vor vier Jahren in den Enterprise-Markt eingestiegen. Das neue Sandisk Infiniflash-Speichersystem ist vor allem für die Verarbeitung von Big Data ausgelegt. Infiniflash gibt in den drei Konfigurationen IF100, IF500 und IF700.
Die IF 100 ist die Basis-Variante als reines Hardware-System. IF500 und IF700 bauen auf der IF100 auf, bieten aber noch zusätzliche Software für unterschiedliche Einsatzzwecke. Bisher sind IF500 und IF700 nicht miteinander kompatibel.
Die Mitbewerber werden kämpfen müssen
Sandisk versteht sich mit Infiniflash in erster Linie als Preisbrecher. „Der Preis pro Gigabyte für All-Flash-Systeme lag bisher bei 8 bis 15 Dollar. Mit Softwarefunktionen wie Deduplizierung und Kompression wurde dieser vergleichsweise hohe Preis auf ein bis drei US-Dollar schöngerechnet. Infiniflash kostet laut Hersteller weniger als 1 Dollar per Gigabyte (GByte) - ohne Deduplikation und Kompression.
Wenn der Anwender beide Funktionen nachträglich einsetzen würde, dann liege der Preis pro Kapazität im Penny-Bereich, erläutern Firmensprecher. Die Infiniflash Plattform wird große Auswirkungen haben und ist preiswert wie nie zuvor“, meint Ute Gregorius, GM EMEA, Sales Director Central Europe Sandisk. „Wir stellen das NAND selber her mit System und Software. Das ist eine Besonderheit. Es gibt keine Firma, die NAND herstellt und dann bis zum Array geht. Diesen Vorteil können wir in der Wertschöpfungskette ausspielen.“
Infiniflash IF 100 – wer braucht schon HDDs?
Die Einstiegsvariante der IF 100 mit 256 Terabyte (TByte) kostet damit ungefähr 250.000 Dollar und in der Version mit 512 TByte etwa 500.000 Dollar. IF 500 und IF 700 kosten jeweils etwa das Doppelte, weil noch Lizenzkosten für Software anfallen. „Im Vergleich zu den Lizenzkosten von etwa 500 Dollar pro GByte, die Oracle oder SAP für ihre Datenbanken verlangen, werden die Kosten für unsere Systeme völlig neue Geschäftsmodelle ermöglichen“, ist sich Gregorius sicher.
Als Einsatzzweck sieht Sandisk die Ablösung von Festplatten-basierten Speicherlandschaften. „Die alten Architekturen reichen nicht mehr. Festplatten sind nicht mehr kosteneffektiv und Flash transformiert das Rechenzentrum. Wirtschaftlich betrachtet nehmen die sekundären Vorteile wie geringer Energieverbrauch, Platzbedarf und Lizenzkosten einen immer größeren Raum in allen Überlegungen ein. Die Marktchance besteht in der Lücke zwischen den sekundären Vorteilen von Flash und den Kostenvorteilen der Festplatten.
Das wäre eine völlig neue Kategorie für ein Storage Medium. Das neue Medium mit dem Zielmarkt Hyperscale ist Big Data Flash“, erklärt Eric Burgener, Research Director des Marktforschungsunternehmens IDC. Laut Sandisk hat Infiniflash einen bis zu 80 Prozent geringeren Stromverbrauch als Festplattensysteme und nimmt viel weniger Platz in Anspruch.
Die technischen Parameter
In technischer Hinsicht besteht Infiniflash aus drei Höheneinheiten, die mit 512 TByte Flash-speicher vollgestopft sind, die Einstiegsversion hat nur 256 TByte Kapazität. Bestückt sind sie mit bis zu 64 hot-swappable Karten, die im laufenden Betrieb ausgetauscht werden können, wovon jede Einzelne eine Flash-Kapazität von 8 TByte aufweist.
Ebenfalls während des laufenden Betriebes ersetzt werden können Lüfter und Stromzufuhren sowie Expander. Das System kann ohne Einschränkung den Ausfall von zwei Lüftern, einer Stromzufuhr und einem Expander verkraften. Im Schlafmodus verbraucht das System 30 Watt Strom, im aktiven Betrieb durchschnittlich 500 Watt.
Das System kann mit bis zu bis zu acht Standard-Servern verbunden werden. Die Konnektivität wird über SAS 2.0 mit 6 GByte pro Sekunde über acht SFF-8088 Konnektoren sichergestellt. Ein Upgrade auf SAS 3.0 mit 12 GByte pro Sekunde ist bereits angekündigt.
Laut Firmenangaben kann kontinuierlich eine Leistung von 780.000 Input/Output Operationen (IOPs) erreicht werden. Der Datendurchsatz beträgt 7 GByte pro Sekunde. Als durchschnittliche Lebensdauer (Mean Time between Failure) werden 1,5 Millionen Stunden (171 Jahre) angegeben. Als Node-Betriebssystem dient Linux Ubuntu 14.04. Die Application Server sind mit allen Linux Distributionen kompatibel.
Die empfohlene Umgebungstemperatur beträgt plus 5 bis plus 40 Grad Celsius mit einer Luftfeuchtigkeit von 10 bis 90 Prozent. Bei Temperaturen unter minus 40 oder plus 70 Grad Celsius kann der fehlerfreie Betrieb nicht mehr garantiert werden. Beim Transport beträgt die kurzzeitige Maximaltoleranz minus 55 oder plus 85 Grad Celsius.
IF 500 – Besser mit Open Stack und Ceph
Die IF 500 ist für die Cloud Architektur Open Stack und das verteilte Dateisystem Ceph ausgelegt. Sandisk ist seit zwei Jahren an der Entwicklung von Ceph beteiligt und zweitgrößter Kontributor an der Community. Das Betriebssystem Infiniflash Operating System optimiert Ceph laut Firmenangaben um den Faktor zehn. Auch Hadoop-Systeme können damit beschleunigt werden.
Laut Firmenangaben läuft Hadoop mit Infiniflash im Vergleich zu herkömmlichen Festplattensystemen bis zu 50mal schneller bei einem Fünftel des Stromverbrauches und mit einer viermal höheren Zuverlässigkeit.
Hadoop kann auch auf der IF 100 betrieben werden, aber die IF 500 bietet zusätzlichen Mehrwert durch den flash-optimierten Software-Stack.
Die IF 500 kann mit diesen Open Source Systemen Arbeitslasten bewältigen, die größer als 2 Petabyte sind. Sie ist für Block und Object Storage geeignet und bietet einen Unified Scale-Out Flash Storage. Die IF 500 ist mit Funktionen und Services für Enterprise und Web Scale Architekturen ausgestattet.
IF 700 – der Datenbankspezialist
Das dritte Modell, die IF 700 ist für ganz andere Einsatzzwecke gedacht als die IF 500. Die IF 700 soll traditionelle Datenbanken wie Oracle RAC, Microsoft SQL Server oder SAP HANA beschleunigen. Sie ist auch geeignet für NoSQL Datenbanken wie Mongo DB oder Cassandra. Die IF 700 bietet Schutzmechanismen mit Application based Protection.
Alle Systeme sind bereits heute erhältlich. Ein Software Development Kit (SDK) erlaubt es dem Kunden, eigene Intelligenz zu entwickeln. Das Software SDK kann mit einer Command Line Inferface (CLI) gesteuert werden. Ein Restful Advanced SDK kommt später.
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