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Unified Storage im Überblick Das Storage-Hybridmodell arbeitet mit zwei Motoren

Autor / Redakteur: Bernd Schöne / Rainer Graefen |

Die Speicherwelt zerfällt in zwei nicht kompatible Welten, die Sphäre der Files und jene der Blöcke. Das war schon immer so. Teile der Storage-Industrie wollen unter dem Schlagwort „Unified Storage“ alles unter eine Haube packen.

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Unified Storage braucht mehr als einen Converged Network Adapter, der in IP-, FC- und iSCSI-Netzen einsetzbar ist.
Unified Storage braucht mehr als einen Converged Network Adapter, der in IP-, FC- und iSCSI-Netzen einsetzbar ist.

Transputer, Vektorrechner und Speicher-Grids – die IT ist berüchtigt für den schnellen Weg vom Nischenprodukt zum Megahype und den anschließenden Weg retour. Noch ist offen, ob Unified Storage (auch Network Unified oder NUS genannt) dasselbe Schicksal beschieden ist. Die Aussicht, auf alle Speicherarten ohne Ansehen der Protokolle zugreifen zu können, ist auf jeden Fall verlockend.

Doch Unified Storage führt auch zu erhöhtem Aufwand bei der Einrichtung und entfernt zudem den Admin noch weiter von der Hardware. Unified Storage ist eine weitere Zwischenschicht, denn „unten“, bei der physikalischen Hardware, bleibt alles so getrennt wie vorher. Noch verhält sich der Markt abwartend.

Leistungsschwäche muss noch beseitigt werden

Es gibt zwar ständig neue Produkte, der Kunde greift aber längst nicht so beherzt zu, wie die Verfechter des Unified-Storage-Ansatzes es gerne sähen. „Noch hält sich das Angebot in Grenzen, aber es besteht eine zunehmende Nachfrage bei kleineren und mittelständischen Kunden, technisch bedingt jedoch noch nicht bei leistungshungrigen, I/O-intensiven Applikationen im Rechenzentrum“, glaubt der unabhängige Industrieexperte Norbert Deuschle.

An einer anderen Ecke der Speicherwelt verschieben sich die Kontinente weit heftiger und mit mehr Getöse. Steigerungsraten von 100 Prozent bei nichtstrukturierten Daten schocken Kunden und Anbieter, denn die Budgets wachsen nur marginal. Das führt zu Finanzierungs- und teilweise auch Platzproblemen. Ist der Markt noch nicht reif für eine durchgehende, integrierte Speicher-Infrastruktur, weil andere Probleme drängender sind? Oder ist es vielleicht die Ruhe vor dem Sturm?

Allroundtalent oder fauler Kompromiss

NetApp spielte vor Jahren den Vorreiter und war lange Zeit alleiniger Anbieter, doch mittlerweile sind auch einige Giganten auf den Zug aufgesprungen. EMC und IBM wollen NetApp in dieser Nische nicht allein lassen und vermarkten ihre Produktfamilien VNX respektive Storwize in dieser Allroundtalent-Ecke, während HP eher auf dem Standpunkt steht, dass Unified Storage ein fauler Kompromiss sei. Dabei ist zu bedenken, dass die Anbieter den Begriff teilweise unterschiedlich interpretieren. Unified Storage ist weder eine Norm noch ein klar definierter Begriff. Jeder Hersteller hat da seine eigenen Vorstellungen, was sich dahinter verbirgt.

Es haben sich aber bestimmte Grundforderungen herauskristallisiert. In der Regel versteht man unter Unified Storage ein Datenrepository das SAN und NAS ansprechen kann, ohne auf zusätzliche Produkte zurückgreifen zu müssen.

Einige, nicht alle Lösungen unterstützen das gleichzeitige Arbeiten in gemischten Umgebungen mit File-basierten Protokollen wie NFS,CIFS und HTTP wie auch Block-basierten Protokollen wie FC, iSCSI oder FCoE.

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