Bitkom-Studie Deutschland ist beliebter Startup-Standort
Deutschland ist ein beliebter Standort für Startup-Gründer. Über 60 Prozent würden sich wieder für den Standort entscheiden. Nachbesserungspotenzial besteht bei der Bürokratie und den Finanzierungsbedingungen. Größter Konkurrent ist die USA.
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Startup-Gründer, die als Standort für ihr Business Deutschland gewählt haben, bereuen dies in den meisten Fällen nicht. Sechs von zehn Gründern (61 %) würden sich wieder für die Bundesrepublik entscheiden, wenn sie noch einmal vor der Entscheidung stünden.
Größter Konkurrent, die Gründer-Gunst zu gewinnen, sind die Vereinigten Staaten. Jeder fünfte Befragte (21 %) würde sein Startup in den USA aufbauen. Das sind im Vergleich zum Vorjahr sechs Prozentpunkte mehr. Auch wenn sich der Großteil der Befragten wieder für Deutschland entscheiden würde, zeigt der steigende Wert, dass die USA nach einem Umfragetief wieder an Beliebtheit gewinnen.
Politische Rahmenbedingungen
Bitkom führt die Differenz auf die Wahl von Donald Trump zurück. Gerade einmal 15 Prozent hatten nach der Wahl angegeben, dass sie sich für die USA als Standort entscheiden würden. Unter seinem Vorgänger Barack Obama lag der Wert 2016 noch bei 32 Prozent. Für Deutschland sprachen sich lediglich 44 Prozent aus.
"Deutschland entwickelt sich nach und nach zu einer Startup-Nation und bietet der Mehrheit der Gründer eine gute Ausgangsbasis, um ihre Geschäftsidee voranzubringen. Um Deutschland noch attraktiver für Gründer zu machen, muss die Bundesregierung bei der Digitalisierung rasch konkrete Ziele und Maßnahmen benennen, die über reine Absichtserklärungen im Koalitionsvertrag hinausgehen", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.
"Das Beispiel der USA, die durch die politischen Entwicklungen für Gründer deutlich weniger attraktiv geworden sind, zeigt, wie wichtig stabile politische Rahmenbedingungen für Startups sind. Werte wie Verlässlichkeit und Stabilität haben den Wirtschaftsstandort Deutschland groß gemacht. Sie müssen wir erhalten und sie mit einem Mehr an politischer Dynamik und Agilität ergänzen."
Schwachstellen in Deutschland
Die Vorteile des Auslands liegen für 68 Prozent der Befragten bei besseren Finanzierungsbedingungen. 63 Prozent nennen weniger Bürokratie, 61 Prozent weniger Regulierung. Besserer Austausch mit anderen Startups, besserer Zugang zu Personal (33 %) und größerer Binnenmarkt (32 %) folgen im unteren Mittelfeld. Knapp ein Drittel (28 %) spricht sich für die Nähe zu potenziellen Kunden aus. Für 23 Prozent spielt die Nähe zu exzellenten Wissenschaftseinrichtungen die größte Rolle. 16 Prozent der Befragten motivieren persönliche Gründe.
"Wenn wir verhindern wollen, dass die Ideen für Startups hierzulande erdacht, aber anderswo umgesetzt werden, dann müssen die Anliegen der jungen Tech-Unternehmen ernst nehmen. Wir müssen die Finanzierungsbedingungen international wettbewerbsfähig gestalten und den bürokratischen Aufwand für Startups massiv reduzieren", so Berg. "Wer innovative Geschäftsmodelle etwa im Bereich des Gesundheitswesens oder in der Finanzbranche entwickeln will oder auf Datenanalysen im Bereich der Künstlichen Intelligenz angewiesen ist, der braucht mehr regulatorische Freiräume."
Über die Studie
Für die Studie befragte Bitkom Research im Auftrag des Bitkom 302 IT- und Internet-Startups in Deutschland. Fragen waren unter anderem "Wenn ihr noch einmal den Standort eures Startups wählen könntet, in welchem Land würdet ihr dann euer Startup gründen?" und "Wann würdet ihr lieber außerhalb von Deutschland gründen?"
* Diesen Beitrag haben wir von unserem Partnerportal IT-Business übernommen.
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