Server-Typ, Load-Balancer und Festplatten per Drag&Drop Fujitsu-Cloud ist ab Juni weltweit verfügbar und „trusted“
Ab 7. Juni will Fujitsu weltweit Cloud-Services auf einer einheitlichen Plattform anbieten. Im Gegensatz zu den Public-Cloud-Diensten von Amazon und Google, soll die Fujitsu-Cloud nicht gänzlich „public“ sein, sondern „trusted“, also: vertraglich bekannten Kunden zur Verfügung gestellt werden. Unter anderem in Deutschland steht für Kunden und Partner bereits ein kostenloses Testprogramm für die Services bereit.
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„Mit Amazon will ich mich gar nicht vergleichen“, sagt Bernhard Brandwitte, Head of Portfolio Marketing bei Fujitsu in Deutschland. In Public Clouds gebe es keine oder lediglich rudimentäre Service Level Agreements (SLAs). „Jedenfalls sagt einem keiner, wer wie gerade steht, wenn etwas passiert.“
Außerdem könne dort jeder zugreifen. „Die Fujitsu-Cloud wird jedoch nie ein Eldorado für Hacker“, ereifert sich Brandwitte. Bei uns funktioniert die Kundenbeziehung per Handshake; das heißt: Nur wenn wir uns kennen, bekommt ein Kunde die Zugangsberichtigung, etwa per VPN oder dezidiertem Router auf die Services und Infrastruktur zuzugreifen.“

In diesem Sinne biete Fujitsu diverse Service-Klassen und lege die Desaster-Recovery-Strategie offen beziehungsweise fest. So gibt es weltweit standardisierte Server-und Backup-Service-Levels (siehe: PDF-Download).
„Insgesamt kommen wir um intensive SLA-Verhandlungen nicht herum“, beschreibt Brandwitte den Sicherheitsgewinn und den zeitlichen Verzug. Denn während die technischen Dienste selbst quasi ad hoc zur Verfügung stehen können, können sich die vertraglichen Bestandteile eines solchen Cloud-Dienstes durchaus ziehen.
Der Kunde RTT
Zu den Kunden und Partnern von Fujitsu gehört die Realtime Technology AG – kurz RTT. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden, etwa Adidas, Airbus, Audi, BASF, BMW, Daimler, Electrolux, Eurocopter, Ferrari, General Motors, Harley-Davidson, Lexus, Miele, Nissan, Porsche, Samsung, Sony Ericsson, The North Face, Toyota und Volkswagen die High-End-Visualisierung von Produkten und Bestandteilen in 3D.
Ziel des Unternehmens mit Hauptsitz München ist es, Produkte informativ zu inszenieren und in Echtzeit erlebbar zu machen. Dabei begleitet RTT seine Kunden durch den gesamten Produktlebenszyklus hinweg – vom Prototyping in der Entwicklung, über Design und Marketing bis hin zum Vertrieb. Das Angebot reicht von der Software-Suite „RTT Delta Gen“ bis zur Prozessberatung, Support und Training.
Unter anderem entwickelte RTT „Car Configurators“, etwa für die Audi-Händler. In Zukunft möchte RTT Die Modelle und Services online bereitstellen, etwa als Werbemittel für sich und die Kunden. Rund eineinhalb Jahre tüftelte Das Unternehmen deshalb zusammen mit Fujitsu an einem entsprechenden Angebot, das nun über die Cloud von Fujitsu bereit gestellt wird.
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Fujitsu-Kunde RTT wir zum Service Provider
Im Angebot für die RTT-Kunden ist ein „On-Demand-Print-Service“, der es Kunden erlaubt, den potenziellen Autokäufern eine Broschüre zukommen zu lassen, die auf der Basis seiner individuellen, online durchgeführten Konfiguration erstellt wird. Es ist bereits nachgewiesen, dass sich die Rate der Kaufabschlüsse durch solche individuelle Informationen deutlich erhöht, erläutert Hermann Maier; Product Line Manager bei RTT.
Außerdem müssen sich die Kunden nun nicht mehr die Rechenkapazität für das Redering der 3D-Modelle kaufen. Denn RTT agiert selbst als Service Provider. „Normalerweise wissen die Endkunden nicht genau, wie viel Rechenkapazität sie für das Rendering benötigen“, sagt Maier. Jetzt mieten sie die Leistung und die Verträge sind für jeweils zu einen halben Monat kündbar.
Das Fujitsu-Cloud-Angebot
- „Trusted Cloud“ ist keine allgemeingültige Definition. Bei Fujitsu teilen sich einige wenige Unternehmen eine Cloud. Durch Separierung der Netzwerke erhalten sie dennoch ein hohes Maß an Sicherheit.
Jedes Unternehmen verfügt über seine virtuellen Server und Speichersysteme und greift über Virtual LAN exklusiv auf diese zu. Fujitsu bietet Trusted Clouds immer aus seinen eigenen, sicheren Rechenzentren an.
Mit diesem Konzept der Bereitstellung können Unternehmen Größenvorteile in Verbindung mit einem hohen Grad an Sicherheit für sich nutzen. Trusted Clouds werden durch Fujitsu gemanagt.
- „Private Cloud“ beschreibt bei Fujitsu hingegen eine Unternehmens-individuelle Umgebung mit dedizierten IT-Systemen sowie privatem Zugang und Zugriff. Strengste Regeln lassen sich individuell definieren und umsetzen.
Eine Private Cloud kann sich sowohl außerhalb als auch innerhalb des Unternehmens befinden. Private Clouds von Fujitsu sind an die Trusted Cloud im Fujitsu-Rechenzentrum anbindbar.
- „Hybrid Cloud“ schließlich ist eine Mischform aus Private Cloud, Trusted Cloud und/oder Public Cloud. Daten und Anwendungen werden gemäß definierter Richtlinien, Geschäfts- beziehungsweise IT-Anforderungen segmentiert. Voraussichtlich werden Hybrid Clouds in der Zukunft eine sehr gängige Umsetzung von Cloud Computing sein – meist als Mischform aus internen und externen IT-Diensten.
Fujitsu bietet dieses Konzept, um die bestehende IT-Umgebung von Kunden mit der Cloud zu verbinden. Die externen IT-Dienste aus der Cloud werden durch Fujitsu gemanagt, die internen IT- Dienste durch den Kunden; Alternativ delegieren Kunden im Rahmen von Managed Services die komplette Verantwortung an Fujitsu.
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Die Cloud-Infrastruktur bei Fujitsu
Grundlage für die Fujitsu-Cloud-Services ist eine einheitliche Plattform in sechs Rechenzentren. Die Datacenter-Standorte befinden sich in Australien, Japan, Singapur, Großbritannien, den USA und Deutschland. Das deutsche 3-Tier-Rechenzentrum, das die Services für Zentraleuropa hostet, befindet sich in Neuenstad. Stand heute werden die Daten innerhalb Rechenzentrums in Neuenstadt gespiegelt. Auf Kundenwunsch können sie aber auch nach Neckarsulm, Japan, Australien, UK, Singapur oder USA repliziert werden.
Der Zugang zu den Services und zu der Infrastruktur erfolgt über ein einfach zu bedienendes Cloud-Service-Portal. Der Kunde kann selbst Bestellungen tätigen und eigenständig Services verwalten. Per Drag and Drop lassen sich Ressourcen wie Server, Festplatten und Load Balancer konfigurieren und zuweisen. Das Portal weist auch zugleich die aktuellen Kosten und Bezahlmodalitäten aus
Auf diese Weise lässt sich temporär auf einen Pool an IT-Ressourcen zugreifen. Das kann die IT-Gesamtkosten reduzieren. Es lassen sich aber auch komplette, virtuelle Rechenzentren einschließlich abgestufter Netzwerkzonen mit individuellem Load Balancing sowie Firewall-Konfigurationen einrichten und steuern. Hilfestellung hierbei bieten vorgefertigte und benutzerdefinierte Vorlagen.
IT flexibel dem aktuellen Bedarf anpassen
Die globale Cloud-Plattform erweitert das bisherige Portfolio an Cloud-Services, das Fujitsu 2010 vorgestellt hatte. Dieses wurde als eine der führenden Private-Cloud-Lösungen im unabhängigen „Cloud Vendor Benchmark 2011“ von Experton im Mai 2011 gelistet. Der Report weist Fujitsu als einen führenden Anbieter von Cloud-Infrastrukturen aus.
Nach Angaben von Fujitsu-Manager Brandwitte ist die globale Cloud-Plattform das Herzstück der Cloud-Strategie des Konzerns. Das Unternehmen will die IT-Dienstleistungen nun auch verstärkt für Sektoren wie Landwirtschaft und Gesundheitswesen anbieten, da hier die Informationstechnologie noch nicht ausreichend genutzt wird.
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