Trendence-Studie: New Work Reloaded Gelebte neue Arbeitswelten

Von Margrit Lingner

Die Homeoffice-Pflicht ist auch in Deutschland wieder Geschichte. Doch wollen viele Mitarbeiter nach zwei Jahren Pandemie und vielen Arbeitsstunden am Heimarbeitsplatz ihre gewonnenen Freiräume behalten. Was sich Mitarbeiter wünschen, hat eine Studie von Trendence untersucht.

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Nach Ende der Homeoffice-Pflicht wünschen sich Angestellte laut einer Studie von Tendence auch künftig mehr Freiräume.
Nach Ende der Homeoffice-Pflicht wünschen sich Angestellte laut einer Studie von Tendence auch künftig mehr Freiräume.
(Bild: pressmaster – stock.adobe.com)

Nach gut zwei Jahren Homeoffice-Pflicht hat Trendence im Rahmen der Studie „New Work Reloaded“ untersucht, wie sich die Arbeitswelt verändert hat. Dafür haben die Meinungsforscher 5.400 Arbeitnehmer befragt. Zu den Ergebnissen der Studie gehört, dass auch nach Ende der Homeoffice-Pflicht Freiräume wie eine flexible Arbeitszeiteinteilung auch im Büro gewünscht sind. Außerdem zeigte sich, dass die Digitalisierung vor allem im Homeoffice stattfindet, weniger in den Unternehmen selbst.

Hybrid und digital arbeiten

Laut Tendence-Umfrage wollen die meisten Homeoffice-Arbeiter zurück an den Arbeitsplatz. Ein Großteil der Menschen drängt auf die Rückkehr an den Arbeitsplatz im Unternehmen. Über die Hälfte der Befragten (58 %) möchte im Büro arbeiten, bei Bedarf aber problemlos ins Homeoffice wechseln.

Als Gründe für die Rückkehr ins Büro geben die meisten Befragten soziale Kontakte am Arbeitsort an. Die meisten vermissen nämlich den Kontakt und Austausch mit den Kollegen (43 %) und die gemeinsame Arbeit im Team (41,7 %). Für jeweils knapp ein Viertel der Studienteilnehmer stehen das fokussierte Arbeiten und bessere ergonomische Arbeitsbedingungen im Unternehmen im Mittelpunkt.

Die Studie zeigt auch, dass es einen starken Trend zu einem flexibleren Umgang mit Arbeitszeiten gibt. Demnach entscheiden 42,6 Prozent der Befragten selbst, wann ihr Arbeitstag beginnt, und gut ein Drittel der Befragten teilen sich die Anzahl ihrer Wochenstunden selbst ein. Vor allem Führungskräfte möchten diese neu gewonnene Flexibilität auch zukünftig weiter ausbauen. Fast die Hälfte von ihnen bekräftigen den Wunsch nach noch mehr Freiraum in der Arbeitszeitgestaltung.

Außerdem findet laut der Befragung die Digitalisierung der Arbeit vor allem im Homeoffice statt. Demnach steigt beispielsweise der Einsatz von Videokonferenztools von aktuell 27,6 Prozent im Unternehmen auf 60 Prozent im Homeoffice. „Die Beschäftigten richten sich zu Hause eine zweite Arbeitswelt ein, und diese ist deutlich digitaler als in den Unternehmen“ resümiert Robindro Ullah, Geschäftsführer des Trendence Instituts.

Zwar sind laut der Studie drei Viertel der Beschäftigten auch nach zwei Jahren Corona zufrieden mit ihrem aktuellen Arbeitgeber, dennoch sind viele bereit, jetzt einen Jobwechsel zu vollziehen. Dabei sind 35 Prozent offen für die Ansprache durch andere Unternehmen, und 13 Prozent der Befragten schauen sich selbst intensiv nach neuen beruflichen Ufern um. Die Wechselbereitschaft ist vor allem bei Menschen in technischen Berufen ausgeprägt.

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