Mitarbeitermotivation Höher, schneller, weiter – Wachstum motiviert Arbeitnehmer
Wachstum bedeutet Zukunft und motiviert. Während es 62 Prozent der Arbeitnehmer in der DACH-Region wichtig ist, in einem wachstumsorientierten Unternehmen zu arbeiten, sind es in den USA 85 Prozent. Welche Motive treiben an, und worin liegen kulturelle Unterschiede?
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Unternehmenswachstum motiviert – das gilt auch im deutschsprachigen Raum. Nach dem aktuellen „Business Growth Report“ gaben 62 Prozent aller DACH-Umfrageteilnehmer an, dass es ihnen wichtig ist, dass das Unternehmen, in dem sie arbeiten, sich auf Wachstumskurs befindet. 17 Prozent zeigten sich unentschlossen, und lediglich 21 Prozent ist dieser Faktor egal. Ganz so besessen sind die Deutschen, Österreicher und Schweizer dann aber doch nicht: Verglichen mit den Kimble Umfrageergebnissen in den USA gaben die Arbeitnehmer über dem großen Teich an, dass ganzen 85 Prozent ein Wachstum wichtig ist. Nur 8 Prozent der US-Amerikaner interessierte dieser Aspekt nicht. Welche Bedeutung Arbeitnehmer dem Faktor Unternehmenswachstum zuschreiben, unterliegt nach Auswertung der Ergebnisse starken kulturellen Unterschieden – sowohl persönlich, als auch in professioneller Hinsicht.
Mehrarbeit für mehr Wachstum? In den USA: „Yeah“, in DACH: „Meh“
In der Befragung stellte sich interessanterweise heraus, dass die DACH-Region nicht ganz so vom Unternehmenswachstum besessen ist wie ihr US-Pendant. US-Mitarbeiter scheinen mehr Interesse an einem organisatorischen Wachstum zu haben, während DACH-Mitarbeiter andere Faktoren berücksichtigen. Diese Diskrepanz zwischen US-Wachstumsbesessenheit und DACH-Pragmatismus zeigt sich auch beim Thema Arbeitsstunden. Während 70 Prozent aller Amerikaner angaben, lieber Überstunden in einem wachstumsstarken Unternehmen zu leisten, sind es im DACH-Raum immerhin noch 35 Prozent, die die berühmte extra Meile gehen würden. 26 Prozent zeigen sich beim Thema Extraarbeit unentschlossen, und 39 Prozent verzichten zugunsten einer regulären 40-Stunden-Woche lieber auf Wachstum.
Persönlicher Einsatz und Unternehmenswachstum stehen im Zusammenhang
Dennoch sind die DACH-Umfrageteilnehmer davon überzeugt, dass ihr eigener Einsatz sich direkt auf das Unternehmenswachstum auswirkt. 52 Prozent sehen einen direkten Einfluss ihrer Arbeit auf das Wachstum ihrer Firma, 24 Prozent zeigten sich diesbezüglich unsicher, und weitere 24 Prozent sahen keinen Zusammenhang. Zum Vergleich: Auch hier zeigten sich die Befragten in den USA selbstsicherer: Eine überwältigende Mehrheit von 80 Prozent gab an, dass sich ihre Arbeit direkt beim Unternehmenswachstum bemerkbar mache.
Einigkeit herrscht allerdings bei der Frage, ob sich die Wachstumsstärke eines Unternehmens auch auf die professionelle Entwicklung von Angestellten auswirkt. 76 Prozent stimmten dieser Aussage zu. Lediglich 9 Prozent gaben an, das Gegenteil sei der Fall, und circa 15 Prozent der DACH-Befragten zeigten sich unentschlossen.
Persönliche Erfüllung und Entwicklung zählen
Überraschenderweise fühlte sich nur jeder dritte (33 Prozent) DACH-Umfrageteilnehmer wegen des Geldes in seinem derzeitigen Beruf. 48 Prozent antworteten mit anderen persönlichen Gründen wie Erfüllung durch Arbeit (25 Prozent) oder guten Karrierechancen (23 Prozent). 14 Prozent sahen ihre Hauptmotivation darin, ihr Unternehmen beim Wachstum zu unterstützen. In den USA schauten hingegen 36 Prozent primär aufs Geld.
Diese Suche nach persönlicher Erfüllung zeigt sich auch in den Antworten auf die Frage, was DACH-Arbeitnehmer dazu bewegen würde, bei einem wachstumsstarken Start-up zu bleiben, statt die Karrierepotenziale in einem Konzern auszuschöpfen. 46 Prozent gaben als Grund hierfür das Gefühl persönlicher Erfüllung an – und lagen damit deutlich vor den USA, in denen nur 28 Prozent hierin ihre Motivation sahen. In den USA dominierten hingegen bessere Bezahlung im Start-up (33 Prozent), während dies nur 16 Prozent aller DACH-Befragten als Entscheidungsgrundlage ansehen.
Mit mehr Leidenschaft im Job: DACH-Mitarbeiter liegen vor den Amerikanern
Auf die Frage, was sie als sinnvolle Arbeit für sich definieren würden, antworteten die DACH-Umfrageteilnehmer mit einer Tätigkeit, die sie mit Leidenschaft ausüben (57 Prozent) – und landeten damit überraschenderweise sogar noch vor den USA, in denen 53 Prozent diese Aussage tätigten. In beiden Märkten folgt an zweiter Stelle eine Arbeit, die die Welt verbessert (DACH 31 Prozent; USA 36 Prozent). Umziehen für die große Wachstumschance? Sogar ganze 70 Prozent der DACH-Befragten würden für große Wachstumschancen einen Umzug in Kauf nehmen. Mehr als jeder vierte Befragte (27 Prozent) würde sich für ein wachstumsstarkes Unternehmen entscheiden, unabhängig vom Standort.
Wachstum macht glücklich
Die Arbeit und der eigene Anteil in einem wachstumsstarken Unternehmen tragen zum Wohlbefinden bei: Zumindest unterstützte jeder zweite DACH-Befragte diese Aussage. Zum Vergleich: In den USA waren es sogar 66 Prozent, die sich wohler fühlten, wenn es ihrem Unternehmen gut geht. Während DACH-Befragte Wachstum schätzen, sind sie dennoch nicht neidisch auf die zuweilen schneller wachsende Konkurrenz. 78 Prozent sahen hier keinen Neid auf Mitarbeiter anderer Unternehmen aufkeimen und zeigten sich damit sogar großzügiger als die Kollegen in den USA, bei denen dieser Wert bei 75 Prozent lag.
*Der Autor: Sean Hoban ist Mitgründer und CEO von Kimble Applications und verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der IT-Beratung.
Diesen Artikel haben wir von unserem Schwesterportal Marconomy übernommen.
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