Condusiv beschleunigt virtuelle Windows-Anwendungen I/O-Performance steigt um 50 bis 300 Prozent
Das Produkt „Diskeeper“ kennen ganz viele, den Hersteller Condusiv jedoch nicht. Wer jetzt denkt: „langweilig“, ist jedoch auf dem Holzweg. Für die Gartner-Analysten gehört die Firma zu den „coolen“ des Jahres 2014 und zwar wegen des I/O-Optimierungsprodukts „V-Locity“. Jetzt gewinnt sie hierzulande mit der Work and Vision GmbH den ersten Premiumpartner.
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V-Locity ist gedacht für virtualisierte Speicher und Netzwerkspeicher. Die Software reduziert direkt auf dem virtuellen Guest-Operating System sitzend, die I/O-Vorgänge und entlastet das Caching. Dadurch lässt sich die Anwendungsleistung in virtuellen, physischen und Cloud-Umgebungen um mindestens 50 steigern, ohne dass zusätzliche Kosten für Hardware anfallen.
Das bedeutet weniger Latenz und mehr Bandbreite vom Server zum Netzwerk und zum Speicher. Allerdings ist das, zumindest vorerst wie Oliver Wunderlich, Regional Vice President der Region Deutschland, Österreich und Schweiz, einräumt, lediglich bei Windows-Betriebssystemen möglich, egal ob auf physischen oder virtuellen Servern.
Diskeeper indes, mittlerweile in der Version 12 zu haben, ist für physische Windows-Server mit lokalem Speicher beziehungsweise Direct Attached Storage gedacht. Dort verhindert das Tool gleichermaßen proaktiv eine leistungsbeeinträchtigende Fragmentierung. Server laufen unter Umständen „wie neu“.
V-Locity räumt auf und ab
Damit wird deutlich, warum diese Technik zwar seine Berechtigung hat, das heißere Produkt allerdings V-Locity ist und das Unternehmen damit zwar weitgehend unbekannt aber trotzdem zum „cool vendor“ (Gartner) wird. Denn es hat eine Umfirmierung hinter sich.
Das Unternehmen hieß ursprünglich Executive Software und wurde 1981 von Craig Jensen gegründet, der jetzt noch Mitglied im Board von Condusiv Technologies ist.
Ziel sämtlicher Entwicklungen ist das Prinzip: „Set It and Forget It“. Das soll heißen: Sobald Condusiv-Software auf physischen oder virtuellen Systemen installiert wird, stellt sie sicher, dass die Datenleistung optimiert wird.
Nach Unternehmensangaben weisen die Produkte einen Overhead nahe Null auf und sind energiesparend. Das führt dazu, dass über 90 Prozent der Fortune 500 Unternehmen und nahezu 75 Prozent der Forbes Global 100 Condusiv-Software verwenden.
Gutes und böses I/O
Das Prinzip von V-Locity klingt einfach: Ein Filter sorgt dafür, dass der Input und Output gesplittet wird, quasi in gutes und schlechtes I/O. Zugleich kann die Software Hundertausende von Fragmenten, die Windows erzeugt, zu größeren Übertragungseinheiten wieder zusammenfassen.
Ohne dieses Zusammenfügen müssten alle Einzelteile diskret übermittelt werden. Mit Hilfe der V-Locity-Technik wird stattdessen ein Bündel durchgereicht, im Idealfall ein kompletter Datensatz.
So können mehr Daten in I/O-Anfragen paketiert werden, während aktive Daten im verfügbaren Serverspeicher gleichzeitig zwischengespeichert werden. Das Ergebnis ist eine mehr als deutliche Steigerung der Anwendungsleistung – einfach durch eine reine Softwarelösung.
Das funktioniert bei verschiedenen Anwendungen unterschiedlich gut: Bei typischen Datenbank-Anwendungen in SQL-Server-Umfeld können sich Optimierungen bis zu 70 Prozent ergeben. Bei Sharepoint-Anwendungen, die in vielen Unternehmen laut Wunderlich „wahre Datengräber“ sind, sind Verbesserungen um die 50 Prozent nachzuweisen.
Muster landen im virtuellen Cache
Außerdem sorgt ein „intelligent memory“, also eine Erinnerungsfunktion, dafür, dass sich Muster erkennen lassen. So ruft jeder Büromitarbeiter im Unternehmen morgens den Exchange-Server auf. Die entsprechenden immer gleichen Infos werden zumeist gleich beim Anschalten des Desktop-Rechners oder Thin-Client mit den Boot-Daten geladen. Die Erinnerungsfunktion erkennt dieses Verhalten und lädt das Muster in einen virtuellen Cache.
V-Locity ist vor allem bei jeder Art von IT-Aufgaben oder Batch-Verarbeitungsaufgaben effektiv, die zum Abschluss Minuten oder sogar Stunden benötigen. Dazu gehören Patientenakten, Abrechnung, Lohnbuchhaltung, Finanzdokumente, Berichtsanfragen, Versicherungsfälle, Verwaltung von Studentendaten, Bild- und Grafikdateien und Sicherungen.
Neben SQL- und Exchange-Anwendungen hat sich die Software bei Oracle- , VDI-Backup-, EHR/EMR- (MEDITECH), CRM-(Salesforce) Web-Server-, Business-Intelligence-Anwendungen und Dateis-Server bewährt. Sie funktioniert mit „VMware ESX/ESXi“- und „Microsoft Hyper-V“-Plattformen sowohl bei Lese- und Schreibvorgängen.
Partner und Lizenzen
V-Locity gibt es als Endpoint-Produkt. Als solches lassen sich Windows-PCs, also Desktops und Laptops eines Unternehmens beschleunigen. Das V-Locity Endpoint-Installationspaket ist rund 100 Megabyte (MB) groß. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, belegt es 120 MB Speicherplatz. OEM-Partner sind hier etwa Lenovo, HP, Samsung und Fujitsu.
Nun wird die Work and Vision GmbH, IT-Consultant und IT-Optimierer mit Sitz in Düsseldorf, Condusiv-Partner. Beide Unternehmen kündigen bereits für das kommende Jahr eine Mischung aus kooperativen Webinaren und lokalen Events an.
Rainer Symanski, Geschäftsführer der Work and Vision GmbH, erläutert, was ihn an der Condusiv-Technik fasziniert: „Nach ersten internen Evaluationen und Präsentationen bekamen wir sehr schnell positives Feedback von unseren Kunden durch das hohe Kostenreduzierungspotenzial und die Optimierungsmöglichkeiten von V-Locity.“
In den Gesprächen mit CFOs, CIOs und Data Center Managern während der Präsentationen habe sein Team jedes Mal ein Einsparungspotenzial zwischen 70 und 80 Prozent für die Kunden identifiziert.
Die Lizenzierung der Condusiv-Software erfolgt auf Basis der physischen Implementierung. Für Provider von Managed Services erarbeitet der Hersteller ein Leasing-Modell. Bis jetzt gibt es für solche Kunden nur „Sonderlizenzen“.
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