EDSFF – der Formfaktor für kleine, dichte Flash-Speicher Kioxia E1.S-SSDs jetzt auch für Hyperscale-Rechenzentren

Redakteur: Ulrike Ostler

Mit hoher Leistung und Energie-Effizienz sowie optimaler Wärmeableitung sollen nach Herstellerangaben die Kioxia-SSDs der XD6-Serie auf die Anforderungen von Hyperscale-Anwendungen zugeschnitten sein. Sie entspricht dem Standard Enterprise & Datacenter Standard Form Factor (EDSFF) E1.S.

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Die XD6-Laufwerke mit E1.S-Formfaktor von Kioxia eignen sich insbesondere für Mega-Rechenzentren.
Die XD6-Laufwerke mit E1.S-Formfaktor von Kioxia eignen sich insbesondere für Mega-Rechenzentren.
(Bild: Kioxia)

Die Ende 2020 vorgestellten XD6-Laufwerke waren laut Anbieter die ersten SSDs im E1.S-Formfaktor, welche die spezifischen Anforderungen von Hyperscale-Anwendungen an Leistung, Energie-Effizienz und Wärmeableitung erfüllen. Darunter sind auch die Anforderungen der „NVMe Cloud SSD Specification“ des Open Compute Project (OCP). Diese fallen in den Bereich „Innovation im Bereich Flash-Speicher für Server in Cloud- und Hyperscale-Rechenzentren“ und haben das Ziel, die Dichte, Effizienz und Verwaltung von Systemen zu optimieren. Gemäß der Definition des EDSFF-Konsortiums (Enterprise & Datacenter Standard Form Factor) und der Spezifikation OCP NVMe Cloud SSD ersetzt der kleine Formfaktor E1.S den M.2-Formfaktor und bietet eine höhere Speicherdichte, Leistung und Zuverlässigkeit sowie ein verbessertes Wärmemanagement. E1.S ist zudem hot-pluggable und erhöht dadurch die Wartungsfreundlichkeit, was ein weiterer Vorteil gegenüber M.2 ist.

Die XD6-Serie setzt auf Bics-Flash-3D-TLC-Flash-Speicher von Kioxia auf und ist mit einer Belastbarkeit von 1 DWPD für leseintensive Workloads ausgelegt. Ein Drive Write Per Day (DWPD) bedeutet, dass das Laufwerk über den angegebenen Produktgarantiezeitraum von fünf Jahren einmal täglich bis zur vollen Kapazität beschrieben oder überschrieben werden kann. Die tatsächlichen Ergebnisse können je nach Systemkonfiguration, Nutzung und anderen Faktoren abweichen.

Die SSDs entsprechen den Spezifikationen NVMe 1.3c und PCIe 4.0 und sind mit Kapazitäten von 1,92 Terabyte (TB) und 3,84 TB erhältlich. Eine Verschlüsselung nach TCG Opal 2.0 ist optional möglich.

Anmerkung: Kioxia definiert ein Megabyte (MB) als 1.000.000 Byte, ein Gigabyte (GB) als 1.000.000.000 Byte und ein Terabyte (TB) als 1.000.000.000.000 Byte. Das Betriebssystem eines Computers meldet hingegen die Speicherkapazität mithilfe von Zweierpotenzen nach der Definition von 1 GB = 230 = 1.073.741.824 Byte und zeigt daher weniger Speicherkapazität an. Die verfügbare Speicherkapazität (inklusive der Beispiele für verschiedene Mediendateien) hängt von der Dateigröße, der Formatierung, den Einstellungen, der Software und dem Betriebssystem ab. Die tatsächliche formatierte Kapazität kann variieren.

Der Einsatzbereich

Laufwerke, die der Spezifikation OCP NVMe Cloud SSD entsprechen, lassen sich etwa in der neuen, von Meta (ehemals Facebook) entwickelten Plattform OCP Yosemite V3 und in Azure verwenden. Jason Adrian, Senior Director of Azure Platform Architecture bei Microsoft, sagt: „Microsoft und die Storage-Arbeitsgruppe des OCP haben gezeigt, wie eine offene, branchenübergreifende Zusammenarbeit Hyperscaler, Systementwickler und SSD-Anbieter für die Entwicklung von Speicherformfaktoren der nächsten Generation an einen Tisch bringen kann.“

Der Formfaktor EDSFF E1.S sei die Zukunft von Flash-Speichern in Hyperscale-Rechenzentren, inklusive der Azure-Plattformen. Er setzt hinzu: „SSDs wie die XD6-Serie von Kioxia, die entsprechend der Spezifikation OCP NVMe Cloud SSD entworfen wurden, werden die nächste Generation von Servern auf Basis von EDSFF E1.S antreiben.“

Dazu trägt bei, dass die IT-Ausstattung in den Rechenzentren, insbesondere dort, wo eine hohe Dichte erforderlich und der Bedarf an Strom riesig ist, Energie-Effizienz gefragt ist – auch ein großes OCP-Thema. So hält Frederik Haak, Senior Manager SSD Marketing & Engineering Kioxa Europe GmbH, fest: „Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden mit den neuen Laufwerken, die effizienter sind, eine bessere Kühlung bieten und gleichzeitig eine wesentlich höhere Leistung erbringen, erhebliche Vorteile und eine Verbesserung der TCO bieten können.“

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