Dateifreigaben, DHCP, DNS und weitere Serverdienste einbinden Synology-NAS-Systeme für kleine Netzwerke nutzen

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Jürgen Ehneß

Beim Einsatz von Synology-NAS-Systemen erhalten Anwender nicht nur Zugriff auf Dateifreigaben, sondern können viele andere Serverdienste auf dem NAS nutzen, bis hin zu Active Directory.

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Synology bietet seine beliebten und weit verbreiteten Desktop-NAS-Systeme unter der Bezeichnung „DiskStation“ (DS) an – hier das Modell DS1821+ mit acht Einschüben.
Synology bietet seine beliebten und weit verbreiteten Desktop-NAS-Systeme unter der Bezeichnung „DiskStation“ (DS) an – hier das Modell DS1821+ mit acht Einschüben.
(Bild: Synology)

NAS-Systeme von Synology ermöglichen es kleinen und mittleren Netzwerken, ihren Anwendern sichere Dateifreigaben zur Verfügung zu stellen. Das ist die Grundaufgabe eines NAS-Systems. Die Verwaltung von Synology-NAS-Geräten erfolgt mit einer Weboberfläche.

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Neben den Freigaben, für die auf dem NAS-System auch Benutzer angelegt werden können, ist es auch möglich, zahlreiche weitere Dienste einzubinden, die für Unternehmen extrem sinnvoll sein können. Neben der Einrichtung eines internen DNS- und DHCP-Servers bieten Synology und die Community zahlreiche weitere Serverdienste an. Das Erstellen von Freigaben ist mit der „File Station“-App auf den NAS-Systemen problemlos möglich. In den Eigenschaften lassen sich hier auch die Berechtigungen steuern. Dabei kann das NAS zunächst auf die lokal angelegten Benutzer auf dem NAS zurückgreifen.

Active-Directory-Domänencontroller, Cloud-Synchronisierung oder Backup mit dem NAS

Mit dem Synology Directory Server kann ein NAS-System als Domänencontroller zum Einsatz kommen. Verschiedene Dienste ermöglichen die Synchronisierung lokaler Verzeichnisse mit der Cloud, und zudem können Apps zur Datensicherung direkt vom NAS auf eine externe Festplatte oder ein anderes System installiert werden. Auch VPN-Server, Webdienste, Apache HTTP-Server, Überwachung und viele weitere Dienste lassen sich problemlos und kostenlos anbinden. Wir zeigen nachfolgend, wie das geht.

Paketzentrum ist der Weg zur Erweiterung des NAS

Für eine Erweiterung des NAS-Systems mit zusätzlichen Diensten ist es sinnvoll, das NAS an das Internet anzubinden. In den meisten Fällen erfolgt das in kleinen Netzwerken über die Netzwerkeinstellungen, in dem das Standard-Gateway und der DNS-Server hinterlegt werden, zum Beispiel die lokale Firewall im Netzwerk.

Nach der erfolgreichen Anmeldung an der Weboberfläche steht in der Systemsteuerung das „Paketzentrum“ zur Verfügung. Hier sind die verschiedenen Apps zu sehen, die sich auf dem NAS installieren lassen. Über den Menüpunkt „Community“ sind nur die Apps aufgelistet, die von der Synology-Community angeboten werden, bei „Alle Pakete“ sind die verschiedenen Dienste zu sehen, die sich kostenlos einbinden lassen.

Cloud, Mail-Server, DHCP, DNS und Datensicherung installieren

Besonders interessant sind hier Apps zur Datensicherung der NAS-Daten und Apps zur Cloud-Synchronisierung. Mit dem kostenlosen Dienst „Cloud Sync“ ist es zum Beispiel möglich, verschiedene lokale Verzeichnisse mit unterschiedlichen Cloud-Diensten zu synchronisieren.

Neben Standard-Cloud-Speichern wie Microsoft OneDrive, Google Drive oder Dropbox ist es über diesen Weg auch möglich, Daten mit Microsoft SharePoint und SharePoint Online zu synchronisieren oder in Microsoft Azure Storage zu replizieren. Auch die Einbindung von Amazon S3 in AWS ist über diesen Weg realisierbar. Cloud Sync kann verschiedene Synchronisierungsaufgaben auch für verschiedene Benutzer durchführen und dabei beliebige Verzeichnisse in unterschiedliche Richtungen synchronisieren, auch mit unterschiedlichen Cloud-Diensten.

Das Tool „Hyper Backup“ kann Backups der Daten im lokalen Netzwerk und auf externe Festplatten durchführen. Auch eine Sicherung auf Cloud-Dienste wie Dropbox oder Google Drive ist umsetzbar. Hyper Backup lässt sich weiterhin mit OpenStack Swift verknüpfen und kann Daten per Webdav sichern.

Wer einen iTunes-Server im Netzwerk benötigt, kann diesen ebenfalls über das Paketzentrum installieren. Der Ablauf ist dabei immer gleich – nach dem Starten des Paketzentrums können in der Weboberfläche des NAS problemlos die zur Verfügung stehenden Apps durchsucht werden. Nach einem Klick auf eine App zeigt die Weboberfläche ausführlichere Informationen an, und auch die Installation ist an dieser Stelle möglich.

Über den Menüpunkt „Installiert“ im Paketzentrum sind alle auf dem NAS vorhandene Apps zu sehen. Hier kann auch die Deinstallation erfolgen, wenn eine App nicht mehr notwendig ist.

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Das richtige NAS-Gerät für KMU

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eBook „NAS für KMU“
(Bildquelle: Storage-Insider)

In den vergangenen Jahren haben Unternehmen mehr Daten generiert als je zuvor, und dieser Trend wird sicher so bald nicht abklingen. Für kleine und mittlere Unternehmen ist ein NAS-System (Network Attached Storage) eine der einfachsten Lösungen angesichts des rapide zunehmenden Datenaufkommens. Kapazität, RAM und Security sind nur einige der Aspekte, die beim Kauf zu beachten sind. In diesem eBook geben wir einen vollständigen Überblick und nennen die aktuell beliebtesten NAS-Systeme:

  • NAS – Speicher für den Mittelstand
  • Faktoren für die Auswahl eines NAS-Systems
  • Aktuelle beliebte NAS-Systeme

Active Backup for Microsoft 365/Office 365

Unternehmen, die auf Microsoft 365/Office 365 setzen, können Synology-NAS-Systeme zur Datensicherung von Daten aus Microsoft 365 nutzen. Dazu steht die kostenlose Erweiterung „Active Backup for Microsoft 365“ für viele Systeme zur Verfügung. Welche NAS-Geräte von Synology die Sicherung von Microsoft 365 unterstützen, ist auf der Webseite des Projektes zu finden.

Installierte Zusatz-Apps verwalten – Active Insight

Die installierten Apps sind im Synology-NAS über das Hauptmenü verfügbar. Dieses ist über das entsprechende Icon links oben zu finden. Hier sind für die installierten Apps Icons vorhanden, mit denen die Einstellungen der jeweiligen App gesteuert werden. Über das Kontextmenü von Apps im Hauptmenü ist es möglich, ein Icon direkt auf dem Desktop der Weboberfläche anzuzeigen.

Um Apps zu deinstallieren, die nicht mehr notwendig sind, steht das Paketzentrum zur Verfügung. Über „Installiert“ sind die auf dem NAS installierten Apps zu sehen. Nach dem Öffnen einer App wird im oberen Bereich ein Menü angezeigt, mit dem sich Apps beenden und auch deinstallieren lassen. Wenn eine App besondere Systemoptionen unterstützt, zum Beispiel das Versenden von E-Mail-Nachrichten, ist das über die Schaltfläche „Einstellungen“ zu finden. Werden bei Deinstallieren noch weitere Daten gelöscht, erscheint ein entsprechender Hinweis.

Wer mehrere Serverdienste auf dem NAS installiert, sollte die Dienste auch überwachen. Dazu steht seit DSM 7.0 auch Active Insight zur Verfügung.

Wichtig ist zudem die regelmäßige Aktualisierung der installierten Apps. Das erfolgt normalerweise automatisch, wenn das NAS-System eine Verbindung zum Internet hat. Über das Benachrichtigungscenter, das oben rechts auf dem Desktop gestartet wird, ist zu sehen, ob es neue Versionen gibt. Im Paketzentrum kann für jede installierte App ausgewählt werden, ob sich der Dienst automatisch aktualisieren soll.

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