Storage-Trends 2020 Von Cloud-Storage zu Subskriptionsmodellen
Cloud-Storage, „Datentemperaturen“, F2F2C, As-a-Service-Angebote, SCM und QLC NAND – der Storage-Markt bleibt auch 2020 in Bewegung.
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Ein großes Thema, das uns die nächsten Jahre begleiten wird, ist Cloud-Storage. Im Allgemeinen geht es hier insbesondere um Datenmobilität zwischen On-Premises-Umgebungen und der Multi Cloud. Der Anteil an On-Prem-Objektspeicher wird im neuen Jahr daher weiterwachsen. Durch die Anpassungen der Software-Anbieter, damit deren Software in Public Clouds lauffähig bleiben, bedarf es nun einmal Objektspeicherzugriff. Um Multi-Cloud-Umgebungen mit gleicher Verwaltung, einheitlichen APIs et cetera zu schaffen, wird vor allem schneller On-Prem-Objektspeicher benötigt. Gerade Analytics-Software und Backup-Produkte sind die Vorreiter bei der gemeinsamen Nutzung von schnellem On-Prem-Objektspeicher für Analysezwecke und die Möglichkeit schnelle Restores von Backups zu ermöglichen, ohne dabei auf die Anbindung in Multi-Cloud-Umgebungen zu verzichten.
Immer weniger „kalte Daten“
Ein weiterer großer Trend betrifft die „Temperatur“ von Daten. Unternehmen, die mit großen Datenmengen arbeiten, unterscheiden mittlerweile zwischen „Hot Data“, „Warm Data“ und „Cold Data“. „Heiße Daten“ müssen sofort verfügbar sein und werden ständig genutzt, um geschäftskritische Entscheidungen in Echtzeit zu treffen. „Warme Daten“ werden nicht regelmäßig benötigt, sollten aber im Bedarfsfall möglichst einfach verfügbar sein. „Kalte Daten“ hingegen werden nur sporadisch genutzt, was eine möglichst kostengünstige Archivierung erfordert.
Im neuen Jahr wird sich der Trend zu immer weniger kalten Daten fortsetzen. Da Analytik, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz weiter an Bedeutung gewinnen, werden immer mehr kalte Daten zu warmen und heißen Daten. Bei der Datensicherung geht es künftig daher zunehmend um flexible Sicherungen und schnelle Wiederherstellungen. Gefordert wird vor allem die Fähigkeit sein, wertvolle heiße und warme Daten für Anwendungen verfügbar zu machen, die den Geschäftswert steigern. Das Backup-Modell Flash-to-Flash-to-Cloud (F2F2C) wird sich daher weiter durchsetzen.
F2F2C ermöglicht eine bessere Skalierung und die Umsetzung moderner Backup-Anforderungen. Es bietet einfachere und effizientere Abläufe sowie die Kostenvorteile der Cloud. Hinzu kommen flexiblere Backup- und Wiederherstellungsoptionen sowie schnellere Wiederherstellungen zur Erfüllung anspruchsvoller RTOs. Die F2F2C-Architektur nutzt lokalen Flash-Speicher für effiziente Backups und schnelle Wiederherstellungen sowie eine kostengünstige, hochskalierbare, selbstgeschützte Public Cloud für die langfristige Archivierung. Entscheidend ist, dass Wiederherstellungsdaten, sobald sie sich in der Cloud befinden, einen zusätzlichen Geschäftswert liefern, indem sie für andere Anwendungsfälle wie Test/Entwicklung oder Analysen wiederverwendet werden können.
SCM und QLC NAND
Bei Flash-Storage werden neue Entwicklungen wie SCM und QLC NAND in Enterprise-Systemen weiter an Bedeutung gewinnen.
Storage Class Memory (SCM) ist eine neue Memory- und Storage-Schicht zwischen DRAM und NAND-Flash, die auf die Erhaltung der Performance und den Kostenfaktor ausgerichtet ist. Anders als DRAM (Dynamic Random Access Memory) ist SCM grundsätzlich persistent und behält die geschriebenen Daten auch im Falle eines Stromausfalls bei. Im Vergleich zu NAND-Flash ist SCM sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben um Längen schneller. Im Gegensatz zu NAND ist SCM auch deutlich beständiger gegen Überschreiben und hält grundsätzlich mehr aus. Diese Vorteile sind gegenüber NAND-Flash zu geringeren Kosten pro Gigabyte realisierbar als mit DRAM. Das heißt, dass SCM hinsichtlich Performance und Zuverlässigkeit die Kluft zwischen DRAM und NAND in der heutigen Speicherhierarchie überbrückt. Diese Innovation wird 2020 im Storage-Umfeld Beachtung finden.
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Hochverfügbarkeit und Backup
Mit traditionellen Konzepten 2020 auf der sicheren Seite?
Die direkte Kommunikation eines Storage-Betriebssystems mit dem RAW-NAND ermöglicht es, neue Arten von dichten Medien, einschließlich QLC (Quad-Level-Cells), besser zu nutzen. Die meisten Anbieter von Speicher-Arrays auf dem Markt sind aufgrund von Performance- und Resilienz-Einschränkungen derzeit nicht in der Lage, QLC effektiv zu nutzen. Dies geht zurück auf die Art und Weise, wie ihre herkömmlichen Architekturen Flash verwenden, und auf den „Off the Shelf“-QLC-SSD-Formfaktor, den sie nutzen. Eine Technologie für die direkte Kommunikation mit dem NAND ermöglicht es, den Preisvorteil von Flash aufrechtzuerhalten, da keine Überversorgung erforderlich ist, um einen zuverlässigen und leistungsstarken QLC-Flash-Speicher bereitzustellen. Auch diese Fähigkeit wird 2020 an Bedeutung gewinnen.
As-a-Service weiter im Aufwind
Ein weiterer Storage-Trend für 2020 ist, dass immer mehr As-a-Service-Angebote auf den Markt kommen werden. Einzelne Hersteller bieten bereits ihr gesamtes Produktportfolio im As-a Service-Modell an. Das Storage-Management wandert in Automatisierungs-Frameworks wie zum Beispiel Ansible und wird vermehrt via APIs erledigt. GUIs und CLIs rücken langsam an zweite Stelle.
Viele Unternehmen stellen sich zudem generell die Frage, was bei Dauerbrennern wie Backup oder Netzwerkspeicher passieren wird. Flash wird zu einem Medium für Backup, insbesondere aufgrund der Möglichkeit des schnellen Restore. Backup-Daten werden zunehmend für Analytik verwendet und sind daher auf ein performanteres Medium als Bandspeicher oder HDD angewiesen, wie etwa die Public Cloud oder On-Premises-Flash. Netzwerkspeicher und insbesondere Objektspeicher werden 2020 stark wachsen, da es immer mehr unstrukturierte Daten aus IoT-Anwendungen, 4K-Video et cetera geben wird in der vernetzten Welt aus Edge, Core und Cloud.
Schließlich geht es darum, welche Rolle HDD und Bandspeicher oder die Wahl der Storage-Medien ganz allgemein künftig spielen werden. Gerade durch QLC NAND wird HDD immer mehr für die Archivierung von kalten Daten verwendet werden, während QLC für Tier-2-Anwendungen zum Einsatz kommen wird. Bandspeicher wird für das physische Auslagern von Backups weiterhin eine Rolle spielen.
Pure setzt auf „Modern Data Experience“
Pure Storage legt für 2020 den Fokus auf eine zeitgemäße Benutzererfahrung im Umgang mit Daten. Der Schwerpunkt wird auf Storage-as-a-Service liegen, um Anwendungen zu beschleunigen, unter Einbeziehung der Cloud. Dies bedeutet API-Zugriff, die gleiche Erfahrung in der On-Prem-Umgebung wie in der Public Cloud. Das Ergebnis ist eine möglichst einfache Storage-Lösung, die zudem mit einem Subskriptionsmodell für die Einbindung fortlaufender Innovationen punktet.
*Der Autor: Markus Grau, Principal Systems Engineering bei Pure Storage
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