Datenspuren stören sich Was ist die magnetische Inter-Track Interference (ITI)?

Von zeroshope

Der Ausdruck „magnetische Inter-Track Interference“ beschreibt ein Phänomen, bei dem sich Datenspuren in einer Festplatte gegenseitig negativ beeinflussen. Dieses tritt auf, wenn die Spuren sehr dicht beschrieben werden. Hierfür gibt es eine Lösung.

Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
(Bild: © aga7ta - Fotolia)

Unter dem Begriff „magnetische Inter-Track Interference“ (ITI – deutsch: „magnetische Zwischenspureninterferenz“) ist ein Störungsmuster zu verstehen, das bei Festplatten mit magnetischen Aufzeichnungen (HDDs – Hard Drive Disks) auftritt. Um diese so effizient wie möglich nutzen zu können, werden sie sehr eng mit Datenspuren beschrieben. Dies hat zur Folge, dass der Schreib- und Lesekopf der Speichereinheit einzelne Informationen nur noch schwer unterscheiden kann. Der Auslesevorgang gelingt ungenau, langsam oder überhaupt nicht mehr. Die Magnetisierungen der einzelnen Spuren überlagern sich – und ebendies ist die ITI.

Eine Lösung für die magnetische Inter-Track Interference

Seit einiger Zeit ist die ITI nicht mehr generell problematisch, da Festplatten des Typs Solid State Disk (SSD) anders arbeiten und deshalb nicht mit diesem Störungsmuster zu kämpfen haben. Relevant ist die magnetische Inter-Track Interference allerdings sehr wohl noch für Einsatzorte, bei denen HDDs für die Speicherung großer Datenmengen gebraucht werden, beispielsweise Rechenzentren.

Hier kann eine Technologie helfen, die 2016 vorgestellt wurde: das Two-Dimensional Magnetic Recording (TDMR – deutsch: zweidimensionales magnetisches Aufzeichnen). Dem Kopf der Speichereinheit werden dabei mehrere Leseeinheiten gegeben, die parallel arbeiten. Sie können die Signale der Spuren auf diese Weise sauberer trennen. Seagate oder auch Toshiba, die bereits entsprechende Platten zum Kauf anbieten, sprechen davon, dass sich so auch um bis zehn Prozent höhere Speicherkapazitäten bei Festplatten gleicher Abmessungen realisieren lassen.

Allerdings gibt es auch Nachteile: Die Kosten der Platten sind höher, da der Schreib-/Lesekopf komplexer aufgebaut werden muss. Zudem ist ein leistungsfähigerer Controller notwendig, um die Signale zu verarbeiten. Unter dem Strich kann es deshalb in vielen Fällen sinnvoller sein, eine schwache ITI zu akzeptieren.

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