Definition Was ist Replikation?

Autor / Redakteur: Walter Schadhauser / Rainer Graefen

Die IT-Welt hat viele Begriffe für die Verdopplung von Daten. Während in der analogen Welt das Faksimile, die Nachbildung, die Fernkopie oder die Reproduktion immer unterschiedlich zum Original sind, müssen in der digitalen Welt das Backup, die Datenkopie, der Mirror, die Business Copy, RAID-1 oder die Replikation immer wieder als Original bestehen können.

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Mit Hilfe von Replizierungsmaßnahmen lassen sich Daten über weite Distanzen kopieren.
Mit Hilfe von Replizierungsmaßnahmen lassen sich Daten über weite Distanzen kopieren.
(Bild: Datacore)

Die Replikation ist ihrem Zweck nach eine exakte Datenkopie. Genutzt wird sie zum Beispiel, um die Kopie an einen weit entfernten Ort zu bringen. Und hier kommt der Replikation ein physikalischer Umstand in den Weg. Sprichwörtlich.

Um sicherzustellen, dass die Kopie auch am Ziel angekommen ist, muss der Empfänger eine Bestätigungsquittung, ein „Acknowledge“, schicken. Erst nach diesem Signal schickt der Sender weitere Daten auf die Übertragungsstrecke. Kommt das Signal innerhalb einer gewissen Zeitspanne nicht, dann werden die vorherigen Daten noch einmal geschickt.

Dieser zeitliche Ablauf verhindert, dass man Daten synchron replizieren kann, wenn die Distanz zwischen Sender und Empfänger 100 Kilometer überschreitet. Die Replikation unterteilt sich deshalb in eine synchrone und eine asynchrone Variante. Eine asynchrone Replikation kann man um den gesamten Globus schicken. Allerdings ist hier zu beachten, dass das Quittungssignal zeitversetzt erfolgt. Das führt dazu, dass ein Teil der Daten nicht am Empfangsort angekommen sein kann. Bricht die Übertragungsstrecke während des Datentransfers zusammen, ist ohne Gegenmaßnahmen eine vollständige Neuübertragung notwendig. Benutzer analoger Modems kennen dieses Phänomen.

Inzwischen werden synchrone wie asynchrone Übertragungen mit sogenannten Recover-Points versehen. Gibt es eine Unterbrechung, kann die Kopieranwendung diese an exakt diesem Punkt wieder aufnehmen.

Die synchrone Replikation wird eingesetzt, um bei einem Ausfall von Anwendungen auf der Senderseite sofort beim Empfänger aktiviert werden zu können, so dass die Anwender über eine Internet-Verbindung dort weiter arbeiten können. Ein Datenverlust ist durch den synchronisierten Ablauf nicht möglich.

Bei der asynchronen Replikation stehen durch die verzögerte Quittung bei einem Verbindungsabbruch nicht alle Daten auf der Empfangsseite zur Verfügung. Die Anwendung ist durch die Recover-Points allerdings ebenfalls lauffähig. Die letzten Aktivitäten müssen jedoch erneut abgearbeitet werden.

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