Arbeit von zu Hause Kein Vertrauen in Mitarbeiter
Homeoffice gehört wohl zu den Wörtern des Jahres 2021. Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt verändert und den Weg für moderne Arbeitsweisen geöffnet. Jedoch steht ihnen weiterhin das Misstrauen der Führungskräfte im Weg, wie eine Umfrage von Ricoh zeigt.
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Wäsche waschen, staubsaugen, mit den Hund Gassi gehen oder Ähnliches machen nach Ansicht der Chefs die Mitarbeiter im Homeoffice, anstatt zu arbeiten. Zwar wird auch im Büro an der Kaffeemaschine gequatscht und die eine oder andere Raucherpause mehr eingelegt, doch das passiert immerhin im Revier der Führungsetage. Obwohl die Pandemie die Arbeit von zu Hause in vielen Unternehmen etabliert hat, hemmt die Skepsis der Chefs die dauerhafte Einführung.
So das Ergebnis einer Studie von Ricoh, bei der 1.500 Führungskräfte in Europa befragt wurden. Demnach misstrauen mehr als zwei Drittel der befragten Führungskräfte ihren Mitarbeitern bei der Arbeit im Homeoffice. Nur 35 Prozent der befragten Chefs vertrauen ihren Mitarbeitern uneingeschränkt. Insgesamt sind 39 Prozent der Arbeitgeber der Meinung, die Beschäftigten arbeiteten zu Hause nicht so engagiert und effektiv wie im Büro. Anscheinend fehlt es vielen Führungspositionen weiterhin an Vertrauen in die eigene Belegschaft. Diese Ansicht kann dazu führen, dass sich Arbeitgeber gegen hybride Arbeitsmöglichkeiten aussprechen und für eine vollständige Rückkehr an den Arbeitsplatz im Büro plädieren.
Nicht alle sind dagegen
Trotz der Bedenken gegen das Homeoffice geben nur 19 Prozent der befragten Führungskräfte an, dass die Produktivität im Homeoffice zurückgegangen sei. Ferner sind 57 Prozent sogar der Ansicht, dass Investitionen in Technologien, die flexibles und hybrides Arbeiten ermöglichen, unerlässlich sind, um Talente zu gewinnen und langfristig an das Unternehmen zu binden.
Doch was sagen die Mitarbeiter? Die Studie zeigt auch, dass viele Arbeitnehmer im Homeoffice bleiben wollen. Hauptgrund ist noch immer die Sorge um die Gesundheit und Sicherheit. Das bestätigen 42 Prozent der befragten Führungskräfte für ihre Teams. Werden diese Bedenken nicht berücksichtigt, könnte dies nicht nur die Arbeitsmoral beeinträchtigen, sondern auch den Verlust qualifizierter Arbeitskräfte bedeuten.
„Die Arbeit im Büro ist entscheidend für den Erfolg unseres Unternehmens, und dies gilt für die meisten Organisationen weltweit,“ erklärt David Mills, CEO von Ricoh Europe. „Das Büro wird nie verschwinden, insbesondere nicht als idealer Ort für produktive und kreative Arbeit sowie die Pflege der sozialen Kontakte im Team.“ Seiner Meinung nach besteht die Herausforderung für Führungskräfte darin, sich den Unterschied zwischen Remote und Hybrid Working bewusst zu machen. Weniger Pendelverkehr, ein höheres Maß an Flexibilität und das Vertrauen der Vorgesetzten seien wesentliche Faktoren für eine selbständige und motivierte Belegschaft. Deshalb liege es in der Verantwortung der Führungsteams, das hybride Arbeitsmodell im eigenen Unternehmen so erfolgreich wie möglich umzusetzen.
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