Cisco-Umfrage zu Hybrid-Work Ein Viertel der Deutschen arbeitet auch im Urlaub
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In einer Umfrage von Cisco gaben 24 Prozent der Befragten an, aus dem Urlaub zu arbeiten. Die Erkenntnis: Das Verwischen der Grenzlinie von Arbeit und Privatleben rückt klare Rahmenbedingungen für Hybrid-Work sowie die IT-Sicherheit in den Fokus.

Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Was vor einigen Jahren noch unter dem Nischenbegriff des digitalen Nomaden als Lifestyle romantisiert wurde, ist inzwischen längst salonfähig geworden. So sind hybride Arbeitsmodelle bereits vielerorts zum neuen Standard avanciert, versprechen sie den Arbeitnehmern mehr Flexibilität und Autonomie im Alltag.
Zusammen mit Cevi hat Cisco im Juli 2022 über 1.000 Arbeitnehmer in Deutschland befragt, um deren Verhalten gegenüber geschäftlichen Tätigkeiten im Urlaub unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis: 24 Prozent aller Befragten werden im Urlaub E-Mails und Chats lesen, 15 Prozent wollen auch darauf antworten. Außerdem gaben 17 Prozent der Befragten an, telefonisch erreichbar zu sein. Nur fünf Prozent delegieren Aufgaben.
Bereitschaft unter Hybrid-Workern noch höher
Die Umfrage nahm zudem eine Kategorisierung zwischen Erwerbstätigen in einem hybriden Arbeitsmodell und Erwerbstätigen ohne Home-Office-Möglichkeit vor. Dabei fiel auf, dass die Gruppe der Hybrid-Worker eher dazu tendiert, ihre Arbeit mit in den Urlaub zu nehmen. Das Lesen von E-Mails und Chats erhöhte sich bei den Hybrid-Workern etwa auf 33 Prozent, was einem Plus von zehn Prozentpunkten gegenüber der Gruppe aller Befragten entspricht. Zudem wollen 23 Prozent der Befragten auch im Urlaub auf Nachrichten antworten und telefonisch erreichbar bleiben. Und auch bei der Koordinierung von Aufgaben ist mit zehn Prozent eine überdurchschnittlich hohe Bereitschaft vorhanden.
Die Umfrage zeigt auch, dass Hybrid-Work in der Praxis klare Rahmenbedingungen braucht, um eine gesunde Work-Life-Balance zu gewährleisten. Die Übertragung von Verantwortung auf Arbeitgeber müsse nicht nur während der Arbeitszeit, sondern auch im Urlaub geltend gemacht werden, sagt Katrin Hartmann, People & Communities (HR) Leader von Cisco Germany. Denn nur so könne eine echte Vertrauenskultur wachsen.
Gerade in der Urlaubszeit ist es wichtig, die Regeln der Erreichbarkeit klar zu definieren – und zwar so eng wie möglich. Nach zwei Jahren Pandemiestress müssen wir als Gesellschaft sicherstellen, dass aus Flexibilität kein Always-On wird – egal ob mit oder ohne Hybrid-Work.
Sicherheit als Manko
Es verwundert wenig, dass die IT-Sicherheit auch im Urlaub eine zentrale Rolle spielt. Gerade die Nutzung ungesicherter Netzwerke im Ausland birgt oftmals gravierende Sicherheitslücken und bereitet den Unternehmen Kopfschmerzen. Arbeitnehmer sollten sich deshalb mit einfachen, aber effektiven Mitteln bestmöglich vor Cyberattacken schützen. Neben einem starken Passwort ist es ratsam, immer eine Multifaktor-Authentifizierung einzusetzen. Daneben gilt es, wachsam zu bleiben, um nicht unbedacht Opfer von Trickbetrügereien via Telefon oder Mail zu werden. Außerdem sollten Geräte-PINs nicht an an persönliche Daten, beispielsweise den Geburtstag, angelehnt sein.
Telepressure vorbeugen
51 Prozent der Befragten machen sich um die Sicherheit ihrer IT-Anwendungen am Strand keine Gedanken. Sie gaben an, erst gar nicht während der Urlaubszeit zu arbeiten. So lässt sich auch dem sogenannten „Telepressure“, also der Druck, ständig erreichbar zu sein, am besten vorbeugen. Es kann sich also lohnen, im Urlaub das Smartphone aus der Hand zu legen und stattdessen die Seele baumeln zu lassen.
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