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Treffsicherheit und frischer Wind für HDDs Intelligente Speichertechnik verlängert die Lebensdauer von Festplatten

Autor / Redakteur: Michael Speck / Nico Litzel |

Speichertechnologien im professionellen Industrieeinsatz sind empfindliche mechanische Bauteile und daher ein neuralgischer Punkt eines jeden Anwenderunternehmens. Hier geht man verständlicherweise kein Risiko ein und nimmt lieber einen Austausch vor oder akzeptiert eine Garantieverlängerung. Solche kostenintensive Entscheidungen lassen sich in vielen Fällen vermeiden.

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Der Autor: Michael Speck ist Sales Manager DACH bei X-IO
Der Autor: Michael Speck ist Sales Manager DACH bei X-IO
(Bild: X-IO)

Untersuchungen haben gezeigt, dass Speicherplattenfehler in den meisten Fällen partieller Natur und damit reparabel sind. Denn wer auf Storage Arrays mit robusten Designs zurückgreift und damit auf die Kompetenz spezialisierter Hersteller setzt, kann die Lebensdauer seines Speichers wesentlich verlängern.

Neben einer optimalen Kühlung sind es vor allem die Themen Schwingungsfreiheit, eine genauere Ansteuerung der einzelnen Schreib-Leseköpfe der Festplatten sowie immanente automatische Reparaturmechanismen, die den Lebenszyklus der Speicher positiv beeinflussen. Längere Laufzeiten ohne Migration und Upgrades und mit weniger Wartungseingriffen sind im Hinblick auf die Datensicherheit ohnehin wünschenswert.

Sicher, es bleibt bei der alten Weisheit: Die Fehlerquote von HDDs erhöht sich mit zunehmendem Lebensalter. Dass man jedoch alle drei Jahre in neuen Speicher investieren soll, wie es das Geschäftsmodell der meisten Storage-Hersteller vorsieht, müssen die Anwender deswegen noch lange nicht akzeptieren.

Frischer Wind statt heißer Luft

Aus dem Physikunterricht wissen wir, dass sich Materialen bei hoher Wärmeeinwirkung stark ausdehnen. Ein Gesetz , das auch für Festplatten und deren Komponenten gilt.

So muss ein Lesekopf in einem überhitzten Storage Array die gewünschte Position unter Umständen mehrmals ansteuern. Was völlig logisch klingt, wird von den Herstellern von Storage-Elementen oft zu wenig beachtet oder nur unzureichend gelöst. Manche setzen starke Ventilatoren ein, um fünfzig Festplatten auf engstem Raum zu kühlen. Der erzeugte Wind sucht sich – auch das ein physikalisches Gesetz – den geringsten Widerstand und wirbelt schließlich nur als heiße Luft durch die Arrays.

Ab 40 Grad wird's kritisch

Eine effektive Kühlung ist das nicht. Normalerweise stellen Storage Arrays bei 40 bis 50 Grad ihren Dienst ein und schalten sich selbstständig ab. Andere identifizieren irrtümlicherweise die von den Leseköpfen mehrmals nicht aufgefundenen Daten als korrupt. RAID-Systeme recovern nun automatisch diese Festplatte und zwar von A bis Z – mit dem bekannten Risiko, dass während der Wiederherstellung aufgrund der Hitze eine weitere Platte scheinbar ausfällt und ebenfalls wiederhergestellt werden muss – sofern das RAID-System das dann noch ermöglicht. Häufig erklärt der Controller von Storage Hardware also Festplatten für beschädigt, die eigentlich nur frischen Wind bräuchten.

Viel effizienter ist eine Architektur, die die Luft grundsätzlich so durch das gesamte Array schickt, das jede einzelne Platte gut gekühlt ist und die ideale Temperatur von 30 bis 35 Grad hat. Ein zusätzlicher Controller oder eine Firmware erkennt einen Leistungsabfall, sobald die Temperatur unnatürlich ansteigt. Das Risiko, Daten infolge eigentlich unnötiger Rebuilds zu verlieren, fällt somit weg.

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