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Mitarbeitererfahrung als zentraler Faktor für Produktivität Mitarbeiterfrust durch mangelhafte digitale Technologien

Von Bernhard Lück

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In deutschen Führungsetagen achtet man zu wenig darauf, was die eigenen Mitarbeiter zufrieden stellt und produktiv macht. Unternehmen sollten die Ergebnisse der Ivanti-Studie „State of the Digital Employee Experience“ eine Warnung sein: Sie riskieren, ihre Toptalente zu verlieren.

Ivanti-CEO Jeff Abbott: „Das digitale Mitarbeitererlebnis sollte eine Priorität auf Vorstandsebene sein.“
Ivanti-CEO Jeff Abbott: „Das digitale Mitarbeitererlebnis sollte eine Priorität auf Vorstandsebene sein.“
(Bild: Ivanti)

Angesichts des Fachkräftemangels stehen deutsche Unternehmen einem „Zeitalter der Mitarbeiter“ gegenüber: Für Firmen gilt es, sich durch gezielte positive Erfahrungen für Mitarbeiter als attraktive Arbeitgeber zu positionieren – beginnend beim Bewerbungsprozess bis hin zum Ausstieg. Digitalisierung spielt hierfür die entscheidende Rolle. Gerade in einer Zeit, in der Geld nicht mehr der primäre Motivationsfaktor ist, muss den Mitarbeitern eine Wohlfühlzone geschaffen werden. Damit verbessern Unternehmen ihre Ausgangsposition im Wettbewerb um die besten Mitarbeiter.

Die Ergebnisse der Studie „State of the Digital Employee Experience“ (DEX) zeigen jedoch: 47 Prozent der deutschen Mitarbeiter sind von den digitalen Tools, die ihr Unternehmen bereitstellt, frustriert. Und gut ein Viertel aller Mitarbeiter (24 %) ist aktuell auf dem Weg, ihren Arbeitgeber zu wechseln, weil es an geeigneter Technologie fehlt.

Die digitale Mitarbeitererfahrung (DEX) gibt wieder, wie Technologien die Belegschaft bei ihrer Arbeit unterstützen. Verfügt sie nicht über die richtigen Werkzeuge, um in einer remoten oder hybriden Umgebung effektiv zu arbeiten, leiden sowohl das Arbeitsergebnis als auch die Motivation. Die Ergebnisse bestätigen dies: 60 Prozent der befragten Mitarbeiter in Deutschland betonen, dass sie produktiver wären, wenn ihnen bessere Technologien zur Verfügung stünden. Werden sie dabei von ihrem Unternehmen nicht ausreichend unterstützt, greifen sie auch zur Selbsthilfe: 33 Prozent investieren privates Geld für bessere Technik am Arbeitsplatz, um Aufgaben produktiver zu erledigen.

Profitabilität statt zufriedener Mitarbeiter

Die digitale Mitarbeitererfahrung ist ein zentraler Hebel, um Arbeitnehmer zu binden und ihre Arbeit produktiv zu gestalten. Genau diesen Zusammenhang muss das Management verstehen und DEX priorisieren. Doch dieses Bewusstsein ist aktuell kaum ausgeprägt. Profitabilität statt zufriedener Mitarbeiter lautet das Credo in den deutschen Führungsetagen: 71 Prozent der Unternehmensleiter räumen Produktivität Vorrang vor einer digitalen Mitarbeitererfahrung ein, obgleich genau diese Produktivitätsgewinne erbringt. Nur knapp die Hälfte der CXOs (48 %) sieht Mitarbeiterzufriedenheit als primäres internes Ziel ihres Unternehmens.

Ein fehlendes Verständnis für diesen Zusammenhang findet sich auch an anderer Stelle. Aktuell arbeiten 63 Prozent der deutsche Büroarbeiter mindestens 25 Prozent ihrer Zeit remote, und gerade einmal 13 Prozent möchten wieder Vollzeit ins Büro zurück. Dagegen sind 58 Prozent der Führungskräfte der Ansicht, dass ihre Mitarbeiter genau dort sein müssen, um produktiv sein zu können. Interessanterweise sagen jedoch auch 81 Prozent dieser Führungskräfte, dass sie seit Beginn der Pandemie, und damit seit Schaffung remoter Arbeitsmöglichkeiten, produktiver arbeiten. Dies unterstreicht die Einschätzung, dass sich nicht so sehr der Arbeitsort auf die Produktivität auswirkt, sondern die Erfahrung, die Menschen in der Interaktion mit Technologie am Arbeitsplatz machen.

Druck von oben gefährdet die IT-Sicherheit

Da die Mitarbeitererfahrung auf der Agenda der Unternehmensleitung immer weiter nach unten rutscht, räumt auch die IT-Abteilung ihr weniger Stellenwert ein: Nur 28 Prozent der IT-Leiter betrachten eine positive Mitarbeitererfahrung als Hauptpriorität bei der Auswahl neuer Tools.

Dies hat Auswirkungen sowohl auf die Arbeitslast der IT als auch auf die Unternehmenssicherheit. Die wachsende Vielfalt an Geräten und Netzwerken, die von Hybrid-Mitarbeitern genutzt werden, hat den Bestand an Assets, den IT-Teams verwalten müssen, stark erweitert. 35 Prozent der IT-Profis hierzulande verwenden jedoch immer noch Tabellenkalkulationen dazu. Und nur 47 Prozent konnten bestätigen, dass ihr Unternehmen einen vollen Einblick in alle Geräte hat, die auf das Unternehmensnetz zugreifen. Neben der Notwendigkeit, eine nahtlose Nutzererfahrung zu ermöglichen, ist die Gewährleistung einer robusten Sicherheit eine zentrale Herausforderung an die IT. Diese wird allerdings komplexer, wenn von oben Druck ausgeübt wird, Sicherheitsmaßnahmen auszusetzen. Immerhin: Zwei Drittel aller deutschen Führungskräfte (65 %) bestätigten, dass sie im letzten Jahr die Umgehung einer oder mehrerer Sicherheitsmaßnahmen gefordert haben.

„Eine sichere IT-Umgebung zu gewährleisten und die Konzentration auf das digitale Mitarbeitererlebnis sind zwei untrennbare Elemente jeder digitalen Transformation“, sagt Jeff Abbott, CEO von Ivanti. „Eine außergewöhnliche und sichere digitale Erfahrung bieten zu können, ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal in einer Zeit, in der Arbeitnehmer mehr Einflussmöglichkeiten und Joboptionen haben als je zuvor.“

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Jeff Abbott ergänzt: „Der Everywhere-Workplace hat die Erwartungen der Mitarbeiter in Bezug auf den Arbeitsort, ihre Arbeitsweise und ihre Tools für immer verändert. Wie Mitarbeiter mit Technologie interagieren und wie zufrieden sie damit sind, steht in direktem Zusammenhang mit dem Erfolg und dem Wert, den sie dem Unternehmen liefern. Das digitale Mitarbeitererlebnis sollte eine Priorität auf Vorstandsebene sein. Und die IT-Teams müssen in der Lage versetzt werden, dass die Umsetzung gelingt.“

Eine gute DEX wirkt sich positiv auf die Unternehmensstrategie und somit die Zukunftsaussichten eines Unternehmens aus. Um dies zu erreichen, müssen sich IT-Führungskräfte darauf konzentrieren, Hürden für Lösungen zu beseitigen, die einfach in der Anwendung sind. Auch muss es ihnen möglich sein, einen Überblick über ihre Umgebungen zu behalten. Eine positive DEX ist zudem ein wesentlicher Schritt, um Unternehmen sicherer zu gestalten. Denn wenn Security für Mitarbeiter einfach zu handhaben ist, sind sie eher bereit, sie umzusetzen.

Weitere Ergebnisse der DEX-Studie in Deutschland:

  • Nur 24 Prozent der Firmenchefs bezeichnen Arbeitsplatzkultur als die wichtigste interne Priorität ihres Unternehmens.
  • Nur 19 Prozent weisen Budgets für die Verbesserung der digitalen Mitarbeitererfahrung aus.
  • Für 58 Prozent der Unternehmensleiter ist das Büro der Ort, an dem Mitarbeiter produktiv sind.
  • Sicherheit ist für 57 Prozent der Unternehmenschefs der wichtigste Grund für die Einführung eines neuen IT-Tools (höchster Wert).
  • 65 Prozent von ihnen haben im letzten Jahr mindestens einmal die Umgehung von Sicherheitsmaßnahmen gefordert.
  • 35 Prozent der IT-Leiter haben keine Verfahren oder Messgrößen zur Bewertung der digitalen Mitarbeitererfahrung.
  • 60 Prozent der Mitarbeiter im Büro erwarten, dass sie mit besseren Technologien produktiver arbeiten könnten.
  • 41 Prozent geben jedoch an, dass es schwieriger geworden ist, Unterstützung bei technischen Problemen zu erhalten.
  • 31 Prozent der Mitarbeiter fragen für technische Unterstützung zuerst ihre Kollegen und dann die IT.

Über die Studie

Für die Studie „State of the Digital Employee Experience“ hat Ivanti 8.000 Büroangestellte, 1.600 IT-Fachleute und 800 Führungskräfte in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Japan, China und Australien befragt. In Deutschland wurden Antworten von 1.300 Personen in die Untersuchung einbezogen.

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