Storage-Insider-Service: Test von Altaro VM Backup 6.2.2.0 Paralleles Backup von VM-Hosts auf mehrere Speicher-Ziele
Mit "VM Backup" bietet Altaro eine Backup Software an, die virtuelle Maschinen in Hyper-V- und VMware-Umgebungen sichern kann. Sie ist einfach zu bedienen und wendet sich an mittelgroße Unternehmen mit bis zu 50 Virtualisierungs-Hosts. Die Lösung konnte bei uns im Testlabor zeigen, was in ihr steckt.
Anbieter zum Thema

Altaro nimmt für sich in Anspruch, dass es weniger als 15 Minuten dauert, um "VM Backup" zu installieren und die erste Sicherung zu starten. Ein besonderes Highlight des Produkts ist dabei das einfach zu bedienende, praktisch selbsterklärende Benutzerinterface, das die Anwender beim Implementieren ihrer Backup-Strategie an die Hand nimmt.
Die zuständigen Mitarbeiter müssen dazu lediglich ihre Virtualisierungs-Hosts und Backup-Ziele angeben, danach lassen sich die Datensicherungen einfach durch das Ziehen des Icons der zu sichernden Virtuellen Maschine (VM) auf das gewünschte Backup-Ziel konfigurieren.
Backup Drehscheibe
VM Backup ist im Betrieb dazu in der Lage, parallel auf mehrere Virtualisierungs-Hosts zuzugreifen, und die darauf laufenden VMs auf unterschiedliche Speichermedien zu sichern, sowohl On-premise als auch über das Netz an entfernten Orten. Die Verwaltung der Software und das Überwachen der Backups läuft dabei über eine zentrale Konsole ab.
Sichert das System VMs über das WAN auf entfernte Rechner, so kommen bei Bedarf WAN-Beschleunigungstechniken zum Einsatz. Abgesehen davon führt VM Backup auf Wunsch auch automatische Backup-Verifizierungen durch. Darüber hinaus ist die Software dazu in der Lage, über eine granulare Restore-Option einzelne Dateien oder Exchange-Inhalte aus einem VM-Backup zu extrahieren und getrennt wiederherzustellen.
Ein Zeitplaner sorgt dafür, dass die Backups bei Bedarf ohne Benutzerinteraktion regelmäßig im Hintergrund durchgeführt werden. Die dabei zum Einsatz kommenden Schedules lassen sich ebenfalls per Drag and Drop konfigurieren. Im Betrieb arbeitet die Software mit Windows Server 2008 R2 und neuer, dem Microsoft Hyper-V-Server (Core) sowie VMware ESXi, vSphere und vCenter, jeweils ab Version 5.0, zusammen.
Der Test
Für unseren Test installierten wir die Version 6.2.2.0 von Altaro VM Backup auf einem Windows Server 2012 R2. Anschließend führten wir Sicherungen der VMs in unserer Testumgebung durch. Diese VMs liefen sowohl auf zwei VMware ESXi-Hosts mit ESXi 6.0 Update 2, als auch auf einem unter Windows Server 2012 R2 laufenden Hyper-V-System. Innerhalb der VMs arbeiteten die Betriebssysteme Centos Linux 6 und 7 sowie Windows 7, Windows 10 und Windows Server 2012 R2.
Nach der Installation machten wir uns zunächst mit dem Leistungsumfang der Backup-Lösung vertraut, erstellten einige Backups und richteten dann die automatischen Backups mit Hilfe des Zeitplaners ein. Anschließend stellten wir diverse VMs wieder her – auch auf unterschiedliche Zielsysteme – und testeten die granularen Restore-Optionen. Zum Schluss nahmen wir noch die Sandbox-Funktion unter die Lupe.
Erstkonfiguration
Hat sich der Administrator nach dem Setup mit Hilfe der Management Console mit der VM Backup-Instanz verbunden, so landet er in einer Dashboard-Übersicht, die eine Quick Setup-Seite anzeigt. Diese weist die Benutzer darauf hin, auf welche Weise sie die Software in Betrieb nehmen können.
Zu diesem Zweck müssen sie zunächst ihre Hyper-V- beziehungsweise Vmware-Hosts zur Backup-Umgebung hinzufügen. Danach geht es an die Definition eines Backup-Ziels. Im dritten Schritt erfolgt dann das erste Backup. Die Quick Setup-Seite zeigt den Anwendern für alle drei Schritte jeweils, wo sie hin klicken müssen, um die jeweilige Aufgabe zu erledigen.
Wurden alle drei Aufgaben durchgeführt, so verschwindet die Seite und wird durch eine Dashboard-Übersicht ersetzt. Im Test ergaben sich bei der Erstkonfiguration keine Probleme und wir hatten VM Backup tatsächlich in wenigen Minuten eingespielt und mit einem lokalen Backupziel in Betrieb genommen.
Der Hersteller hat hier mit seiner Angabe, dass es maximal 15 Minuten dauern würde, nicht übertrieben. Es kam weder bei der Kommunikation mit Hyper-V- noch beim Zugriff auf ESXi-Hosts zu irgendwelchen Schwierigkeiten. Das Gleiche gilt für das Einrichten der Backup-Locations.
Der Funktionsumfang der Lösung
Gehen wir nun genauer auf den Funktionsumfang des Produkts ein. In diesem Zusammenhang ist zunächst einmal die Dashboard-Seite zu erwähnen, die im Betrieb anstelle des Quick Setups erscheint. Diese umfasst neben einer Tortengrafik, die die Administratoren über den Status der Backup-Laufwerke informiert (freier Speicherplatz und ähnliches) auch eine grafische Darstellung der Größe der täglich angelegten Backups.
Eines der wichtigsten Features neben dem eigentlichen Durchführen von Backups ist mit Sicherheit der Scheduler, der automatische Backup-Läufe zu bestimmten Zeiten durchführt. Standardmäßig wurden bereits Zeitpläne für nächtliche Backups unter der Woche und abendliche Sicherungen am Wochenende vordefiniert.
Ebenfalls von Interesse sind die "Retention Policies" die festlegen, wie lange das System einzelne Backup-Kopien aufbewahrt. Standardmäßig löscht VM Backup alte Sicherungen nach zwei Wochen, es wurden aber auch Retention Policies für einen Monat, sechs Monate und Nie (also gar keine Löschung) vordefiniert.
Was die Benachrichtigungen angeht, so ist VM Backup auf Wunsch dazu in der Lage, bei erfolgreichen Sicherungen, fehlgeschlagenen Sicherungen und komplett durchgeführten Restore-Vorgängen E-Mails an die Administratoren zu verschicken oder Log-Einträge zu generieren. Die "Advanced Settings" lassen sich nutzen, um für die einzelnen VMs genau festzulegen, wie das Backup ablaufen soll.
So können die Administratoren hier die Komprimierung und Verschlüsselung ein- und ausschalten sowie festlegen, ob ISO-Images, die mit der jeweiligen VM verbunden sind, mit gesichert werden. Darüber hinaus definieren sie, nach wie vielen Backups die "Reverse Delta"-Funktion eine komplette Sicherung anstelle einer inkrementellen anlegt. Standardmäßig sind das 30 Tage.
Die VSS-Einstellungen ermöglichen es den Benutzern im Gegensatz dazu, festzulegen, ob die Software "Application Consistent"- oder "File Consistent"-Backups erzeugt. Application Consistent bedeutet, dass sie Sicherungskopie im laufenden Betrieb aus einer Shadow Copy heraus angelegt wird. Bei Betriebssystemen, die keine Shadow Copyies unterstützen, hält das System die VM an, erzeugt den Snapshot und startet die VM wieder. Dieses Vorgehen bezeichnet der Hersteller als File Consistent. Applicatation Consistent Backups lassen sich nur auf Windows Servern erzeugen, auf Windows Clients und Linux-Systemen kommen File Consistent Backups zum Einsatz.
Datenwiederherstellung
Um Daten aus einmal generierten Backups wiederherzustellen, stehen mehrere Wege offen. Über den "Virtual Machine Restore Wizard" lassen sich ganze VMs zurückspielen. Dazu müssen die zuständigen Mitarbeiter zunächst den Data Store auswählen, in dem die wiederherzustellende VM liegt.
Danach selektieren sie die betroffene VM selbst und zum Schluss geben sie an, wohin die Wiederherstellung erfolgen soll. Nach dem Abschluss des Restore-Vorgangs erscheint die VM dann in der Übersicht des Hypervisors.
Interessanter ist das "Granular Restore". Wollen die IT-Mitarbeiter eine einzelne Datei aus dem Backup extrahieren, so müssen sie zuerst die Datenquelle und die betroffene VM auswählen. Danach bietet ihnen VM Backup die vorhandenen Backup-Versionen der VM zur Selektion an. Nachdem sie sich für eine Version entschieden haben, können sie die gewünschte virtuelle Disk und die Partition selektieren.
Danach zeigt das Tool die vorhandenen Inhalte an und es besteht die Option, die benötigten Dateien und Ordner auszuwählen. Zum Schluss benötigt das Tool noch die Angabe eines Restore-Ziels, danach läuft die Wiederherstellung durch.
Bei der Exchange Item-Wiederherstellung läuft alles genauso ab, nach der Auswahl der virtuellen Disk und Partition wählen die Administratoren aber ein EDB-File aus, um den Restore-Vorgang auf Item-Level anzustoßen.
Sicherheit
Wenden wir uns nun der Sandbox-Funktion und der Verifizierung der Backups zu. Möchten die IT-Verantwortlichen überprüfen, ob eine Sicherungskopie erfolgreich war, so können sie unter "Test & Verify Backups" den zu verwendenden Sandbox Restore Type auswählen.
Zunächst einmal steht an dieser Stelle "Verify Backup Folders" zur Verfügung. Dabei untersucht das System die Datenintegrität der gesicherten Informationen, ohne die VMs mit einem Hypervisor zu verbinden. Der "Full Test Restore" stellt die VM-Kopie als Clone wieder her, verbindet sie mit dem Hypervisor und prüft, ob das VM-System hochfährt.
Die laufenden VMs werden davon nicht beeinträchtigt, es kommt aber kurzzeitig zu einer Belastung der CPU- und Speicherressourcen des Hosts. Im Test überprüften wir beide Funktionen, ohne dass es dabei zu unliebsamen Überraschungen gekommen wäre.
Über die Funktion "Schedule Test Drills" haben die zuständigen Mitarbeiter jederzeit die Möglichkeit, Zeitpläne für Testläufe anzulegen und diese automatisch im Hintergrund durchzuführen. Das Testen der Backups muss also keineswegs manuell erfolgen. Die Ergebnisse der Testläufe finden sich im Dashboard.
Reporting und Speicherpflege
Was die Reports angeht, so liefert das System sowohl eine "Operation History", die zeigt, zu welchen Zeiten auf welchen Hosts Aktionen wie Backups, Restores, Verifications und ähnliches durchgeführt wurden, als auch eine reine Fehlerübersicht.
Unter "Maintenance Tools" findet sich schließlich eine Funktion zum Löschen nicht mehr benötigter Backups. Damit können die Administratoren Speicherplatz freimachen und Überflüssiges entfernen bevor die jeweilige Retention Policy greift.
Fazit
Altaros VM Backup konnte uns im Test überzeugen. Die Software wird schnell eingerichtet, verfügt über alle Funktionen, die für Backups in kleinen und mittelgroßen virtuellen Umgebungen nötig sind und versah im Test zuverlässig ihre Arbeit.
Der eigentliche Clou des Produkts ist aber das durchdachte und sehr übersichtliche Benutzer-Interface, über das sich alle wichtigen Funktionen per Drag and Drop konfigurieren lassen. Dieses Management-Tool lässt sich so einfach bedienen, dass auch Administratoren ohne Erfahrung mit der Sicherung virtueller Maschinen ohne Schulung sofort dazu in der Lage sein sollten, mit der Lösung zu arbeiten.
(ID:44111579)