Gegen den Ausfall vorsorgen und Daten absichern Schutz gegen Internetstörungen und -ausfälle
Es gibt viele Gründe, warum eine Internetverbindung in unterschiedlichen Ausmaßen gestört sein kann. Heutzutage ist ein Ausfall für Unternehmen ein großes Problem, vor dem es sich zu schützen gilt. Insbesondere das Risiko eines Datenverlustes muss minimiert werden.
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Für normale Bürger ist es meist nicht mehr als ein Ärgernis: Das Internet ist down – warum auch immer. Doch was sich für Privatmenschen nur in der Notwendigkeit niederschlägt, eine gewisse Zeit ohne Zugang zu Instagram, Netflix und Co. überbrücken zu müssen, hat für Unternehmen eine gänzlich andere Wertigkeit. Denn tatsächlich zeigt sich die Belastbarkeit der Strategie für die Business Continuity einer Firma meist nicht bei einer direkten Cyberattacke auf ihre Infrastruktur, sondern bereits beim vergleichsweise simplen Ausfall der Netzverbindung. Dahinter können vielfache Ursachen stecken, die sich jedoch auch vermeiden lassen.
1. Von der Störung bis zum Totalausfall
Die Browser auf allen Firmenrechnern zeigen plötzlich nur noch etwas an wie „Unable to connect“ oder „Keine Internetverbindung“; das Internet ist ausgefallen. Was dahinter steckt, ist zu diesem frühen Zeitpunkt jedoch selbst der IT-Abteilung meist noch nicht direkt klar. Tatsächlich gibt es drei potenzielle Szenarien, die sich vor allem in ihrer Ausdehnung voneinander unterscheiden.
Zentrale Ausfälle
Hinter einem zentralen oder auch lokalen Ausfall steckt meist eine Störung der In-House-Technik. Die Beseitigung des Problems liegt somit in den eigenen Händen. So ist man nicht auf die Schnelligkeit anderer, etwa der Reparaturteams des Netzbetreibers, angewiesen. Doch wie lässt sich ausmachen, ob nur das eigene Haus betroffen ist?
Das einfachste Mittel, um dies herauszufinden, kann es sein, schlicht in einem oder mehreren benachbarten Unternehmen oder Haushalten nachzufragen, egal, ob im eigenen Haus oder in anderen Gebäuden. Gibt es dort keine Probleme, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es nur die lokale IT-Infrastruktur betrifft. Dann muss schnellstens die Fehlersuche beginnen. Der Fokus sollte darauf liegen, folgendes zu eruieren:
- Wann funktionierte die Verbindung zuletzt wie gehabt?
- Gab es seitdem ein ungewöhnliches Ereignis? Ist vielleicht ein Mitarbeiter an einem Kabel hängengeblieben, oder wurde in der IT-Abteilung etwas gearbeitet/verändert?
- Funktionieren alle in die Verbindung involvierten Bauteile (etwa Router) wie gewünscht? Im Zweifelsfall alles resetten.
Übrigens sollten diese Fragen auch gestellt werden, wenn sich herauskristallisiert, dass es kein lokales Problem ist.
Häufig sorgt der simple Reset eines Routers bereits dafür, dass die Systeme wieder funktionieren. Hilft dies nicht, muss von einem tiefergehenden technischen Problem ausgegangen werden. In diesem Fall sollten kleinere Unternehmen ohne IT-Abteilung sofort den Anbieter (bei gemietetem Equipment) beziehungsweise das jeweils verantwortliche IT-Unternehmen kontaktieren, und größere Firmen sollten alle eigenen IT-Kräfte auf Fehlersuche schicken. Die Wiederherstellung der Internet-Konnektivität muss jetzt oberste Priorität haben.
Empfehlung: Aufgrund der Wichtigkeit einer stabilen Internetverbindung sollten kritische und vergleichsweise kostengünstige Elemente wie Kabel, Router und Netzteile immer als Ersatzteile vorrätig gehalten werden – auch um die Fehlersuche durch einen schnellen Austausch zu erleichtern. Ferner sollten besonders kleine Unternehmen nicht am falschen Ende sparen, indem sie auf Consumer-Hardware setzen, sondern auch hier unternehmenstaugliche (= robustere) Lösungen präferieren.
Lokale Ausfälle
Sind auch andere Unternehmen und Gebäude in der Nachbarschaft betroffen, die ihre Netzverbindung über die gleiche Technik oder denselben Anbieter bewerkstelligen, bedeutet dies, dass man die Lösung des Problems nicht mehr in den eigenen Händen hat.
Lokale Ausfälle sind dabei eine sehr häufig vorkommende Variante. Häufig sind Bauarbeiten, insbesondere Tiefbauarbeiten, der Auslöser – hier kann es immer wieder unbeabsichtigt zu Beschädigungen von Leitungen kommen und die Verbindung wird unterbrochen. Ein klassischer Fall von menschlichem Versagen.
Ebenfalls möglich sind Verkehrsunfälle, bei denen die grauen Verteilerkästen (sogenannte Kabelverzweiger) in den Straßen beschädigt werden – ein ähnlich häufiges Phänomen ist mutwillige Zerstörung der Verzweiger.
Kritisch: Diese lokalen Ausfälle sind nicht selten diejenigen, deren Behebung die meiste Zeit in Anspruch nimmt, besonders im Rahmen umfangreicher Bauarbeiten.
Empfehlung: Niemals davon ausgehen, dass die Schadensverursacher von sich aus den Anbieter informieren werden; oftmals bemerken die Verursacher nicht einmal, dass sie etwas beschädigt haben. Deshalb immer die Störung sofort selbst telefonisch übermitteln, damit die Netzbetreiber Reparaturteams entsenden können.
Großflächige Ausfälle
Der in Sachen Umfang dramatischste Ausfall ist der großflächige. Hierbei sind meist ganze Stadtviertel, Ortschaften, Landkreise oder sogar übergeordnete Areale betroffen, die ohne Internetzugang sind.
In diesem Fall können ebenfalls Bauarbeiten die Ursache sein, wenn beispielsweise Glasfaserleitungen, die zu den Hauptverbindungsadern in einem Netz gehören, beschädigt werden. Allerdings kommen auf diesem Level auch häufig technische Probleme in den Verteilerzentren der Netzbetreiber hinzu. Zwar ist dort vieles auf maximale Redundanz hin ausgerichtet, jedoch ist das System nicht gänzlich frei von Fehlerquellen.
Allerdings: Auch der Breitbandausbau selbst kann für derartig großflächige Ausfälle verantwortlich sein. Gerade in ländlichen Regionen mit nur wenigen angeschlossenen Teilnehmern gibt es hier immer wieder tage- oder gar wochenlange Stockungen, die aus einer nicht fertiggestellten neuen Verbindung und einer verfrühten Abschaltung oder eines verfrühten Abbaus der alten resultieren.
Betroffene Technik
Hier kann davon ausgegangen werden, dass ungeachtet der Ausdehnung des Ausfalls immer wieder die gleichen Komponenten ausfallen:
- Leitungsverbindungen,
- Hardware,
- Software.
Allerdings darf nicht vergessen werden, dass auch immer wieder eine zusammengebrochene Stromversorgung beteiligt ist, mit oder ohne tatsächliche Schäden in der eigentlichen Netztechnik.
Mögliche Datenrisiken
Je nach Art des Ausfalls resultieren daraus unterschiedliche Risiken für die Daten eines Unternehmens. Pauschal lässt sich dies folgendermaßen zusammenfassen:
Daten, die On-Premises auf einem NAS-System gespeichert sind, können als sicher angesehen werden. Zudem sind sie durch ihren Charakter meist auch bei einem externen Verbindungszusammenbruch weiterhin erreichbar. Bei einem zentralen Ausfall interner Verbindungen besteht jedoch das Risiko, dass das NAS nicht mehr von allen Rechnern erreicht werden kann. Gegebenenfalls können auch Daten, die unmittelbar während des Ausfalls übertragen wurden, verlorengehen.
Auch Daten, die in einem einzelnen Datacenter abgelegt werden, sind zwar gesichert, können aber mitunter je nach räumlicher Distanz zum Haus durch lokale, respektive großflächige Ausfälle nicht mehr erreichbar sein. Ähnlich wie bei dem NAS sind diese Systeme jedoch meist ein Single Point of Failure. Das bedeutet: Dadurch, dass Daten nicht verteilt gespeichert werden, kann ein Schaden auch große Verluste bedeuten.
Bei der Cloud multipliziert sich das Risiko für Erreichbarkeitsprobleme, da hier häufig umfangreichere Hardware-Systeme und Verbindungen zu einem großen Ganzen zusammengeschaltet sind – das zeigte sich erst jüngst beim großen Cloudflare-Ausfall. Gleichsam herrscht dadurch allerdings auch eine gewisse Redundanz, die vollständige Datenverluste unwahrscheinlicher macht.
Zusammengefasst: Dass Daten durch einen Internetausfall umfangreich „verlorengehen“, ist in der Regel nicht zu befürchten. Wohl aber, dass diese durch den Ausfall für einen nicht absehbaren Zeitraum nicht erreichbar sein werden.
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