So kopieren Sie richtig – Praxistipps zur Dateiverwaltung TeraCopy, Robocopy, Richcopy und Xcopy für schnelles Kopieren

Von Thomas Joos

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Geht es um die Migration von Daten oder um eine Datensicherung, müssen Administratoren Dateien schnell und effizient zwischen Servern, Freigaben oder Festplatten hin und her kopieren können. Auch zur Synchronisierung sind solche Vorgänge wichtig. Wir zeigen, welche Tools es gibt und wie Administratoren diese am besten nutzen.

Selbst eine so simple Aufgabe wie das Kopieren von Dateien kann für Admins zur (zeitlichen) Herausforderung werden – kleine Tools schaffen Abhilfe!
Selbst eine so simple Aufgabe wie das Kopieren von Dateien kann für Admins zur (zeitlichen) Herausforderung werden – kleine Tools schaffen Abhilfe!
(Bild: DigitalGenetics - Fotolia.com)

Geht es um das Kopieren von Dateien in der Befehlszeile, verwenden die meisten Administratoren entweder Xcopy oder Robocopy. Beide Tools gehören zu den Bordmitteln von Windows, auch in Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2 sind sie enthalten.

Eine gute Ergänzung für Xcopy und Robocopy, aber auch ein Ersatz für diese Werkzeuge, ist das kostenlose Tool Teracopy. Das Tool bietet eine grafische Oberfläche für Kopieraktionen und zeigt seine Vorteile vor allem dann, wenn große Mengen an Dateien über das Netzwerk kopiert werden sollen.

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Administratoren, die sich mit der Befehlszeile auskennen, erreichen mit den beiden Befehlszeilentools xcopy.exe und robocopy.exe aber ebenfalls eine gute Leistung, wenn es um das Kopieren von Dateien geht. Es sind also nicht immer Zusatzwerkzeuge notwendig, um Dateien zwischen Computern im Netzwerk zu kopieren, manchmal können Zusatztools wie Teracopy aber auch wertvolle Dienste leisten.

Xcopy kann ungepuffert Dateien kopieren

Kopieren Administratoren Dateien zwischen Freigaben auf verschiedenen Servern, speichert das Dateisystem den Inhalt der Datei in seinen Cache, um weitere Kopiervorgänge dann schneller abwickeln zu können. Diese Zwischenspeicherung kann allerdings beim Kopieren zahlreicher, großer Dateien, deutlich die Leistung von Kopiervorgängen vermindern. Ein gepuffertes Speichern macht nur dann Sinn, wenn die gleichen Dateien noch einmal auf dem Ziel-Server kopiert werden sollen. Bei einem einmaligen Kopieren ist das Zwischenspeichern dagegen selten sinnvoll. In einem MSDN-Blog-Beitrag geht Microsoft auf die Hintergründe genauer ein.

Für xcopy.exe ist daher in dieser Hinsicht die Option "/j" sehr sinnvoll. Mit dieser Option können Administratoren Dateien ungepuffert kopieren. Die Option wurde ab Windows Server 2008 R2 zu xcopy.exe hinzugefügt und ist auch noch in Windows Server 2012/2012 R2, sowie in Windows 7/8 und Windows 8.1 integriert. Die Option "/j" deaktiviert das Zwischenspeichern, belastet dafür aber etwas die Prozessorleistung. Bei Servern mit einer schnellen CPU ist diese Belastung aber kaum zu merken. Die Option ist vor allem bei sehr großen Dateien sinnvoll, da hier deutlich Zeit eingespart werden kann (siehe Abbildung 2).

Wenn die CPU nicht belastet werden soll, können Administratoren auch ein Eingabeaufforderungsfenster mit einer niedrigen Prozessor-Priorität öffnen, zum Beispiel mit "start /low". Im Task-Manager von Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2 lässt sich die Priorität auf der Registerkarte "Details" über das Kontextmenü anzeigen aber auch ändern (siehe Abbildung 3). In Windows 7 und Windows Server 2008 R2 ist die Option auf der Registerkarte Prozesse zu finden.

Mit Robocopy und Xcopy besser kopieren

Mit Robocopy können Administratoren Daten über die Befehlszeile viel schneller Kopieren, als über den Windows-Explorer. Durch die zusätzlichen Möglichkeiten in Robocopy und die vielen Optionen, die das Tool bietet (siehe Abbildung 1), können Administratoren umfassende Kopieraktionen mit hoher Leistung erreichen.

Das heißt, beim Kopieren von Dateien sollten Administratoren möglichst robocopy.exe verwenden, bevor auf den Windows-Explorer gesetzt wird. Zusätzlich bieten Teracopy und Xcopy noch spezielle Optionen, um das Kopieren weiter zu beschleunigen.

Kopiervorgänge beschleunigen Administratoren aber auch in Robocopy, vor allem mit der Option "/mt". Mit dieser Option können Kopiervorgänge in mehreren Threads gestartet werden. Dadurch kopiert der Server schlicht und ergreifend mehr Dateien gleichzeitig über das Netzwerk. Das belastet allerdings ebenfalls den Quell-Server. Administratoren müssen daher darauf achten, dass die CPUs der beteiligten Computer nicht zu stark belastet werden. Grundsätzlich sollten niemals mehr Threads verwendet werden, als die Anzahl der CPU-Kerne im Computer. Wie viele Kerne ein Prozessor hat, ist recht schnell im Task-Manager auf der Registerkarte Leistung zu sehen (siehe Abbildung 4). Mit der Option "/mt" werden Dateien vor allem dann schneller kopiert, wenn Quell- und Ziel-Verzeichnis auf verschiedenen Computer liegen, Administratoren also Dateien über das Netzwerk kopieren.

Xcopy oder Robocopy verwenden?

Welche Tools wann verwendet werden sollen, lässt sich schwer sagen. Generell können beide Tools Dateien schnell über das Netzwerk kopieren. Sollen wenige große Dateien kopiert werden, empfiehlt sich die Option "/j" von xcopy. Beim Kopieren zahlreicher, kleinerer oder größerer Dateien, ist die Option "/mt" von robocopy besser geeignet, da hier mehr Dateien auf einmal kopiert werden können.

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Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Teracopy. Dieses Tool musst aber erst heruntergeladen und gestartet werden. Vorteil von Teracopy ist die grafische Oberfläche.

Teracopy und Richcopy als Ergänzung für Xcopy und Robocopy

Das kostenlose Tool Teracopy kann wie Xcopy mit Option "/j" ebenfalls ungepuffert Dateien über das Netzwerk kopieren. Der Vorteil von Teracopy ist die grafische Oberfläche (siehe Abbildung 5). Das Tool ist für private Nutzung kostenlos, für die gewerbliche Nutzung muss eine Lizenz gekauft werden. Diese kostet aktuell etwa 20 Dollar.

In den Optionen lassen sich verschiedene Einstellungen vornehmen. Das Tool erlaubt außerdem das Pausieren und Fortsetzen von Kopiervorgängen, wie der Explorer in Windows Server 2012/2012 R2 und Windows 8/8.1. Auf der rechten Seite der Oberfläche können Administratoren noch Optionen aktivieren, die das Fenster nach Abschluss des Kopiervorgangs automatisch beenden, oder den Rechner herunterfahren.

Außerdem besteht zusätzlich die Möglichkeit Quell- und Ziel-Datei mit CRC-Tests miteinander zu vergleichen und so den Kopiervorgang zu überprüfen.

Eine weitere Alternative zum schnellen Kopieren von Dateien ist Richcopy. Auch Richcopy bietet eine grafische Oberfläche und steht kostenlos zur Verfügung (siehe Abbildung 6). Auch Richcopy kann Dateien ungepuffert und mit mehreren Threads kopieren. Die Einstellungen dazu sind in den Optionen zu finden (siehe Abbildung 7).

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