Alternative Cloud-Anbieter (Teil 5) Drei Spezialisten aus Mitteleuropa: SysEleven, Fabasoft und OwnCloud

Von Dr. Dietmar Müller

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Für die großen Anbieter von Cloud Computing Amazon, Google und Microsoft gibt es viele Alternativen. Mit SysEleven aus Berlin, Fabasoft aus Linz und ownCloud aus Nürnberg stehen wieder mitteleuropäische Provider im Fokus, die damit automatisch DSGVO-konforme Services offerieren.

In unserer Reihe mit Alternativen zu den drei großen Anbietern von Cloud Computing: SysEleven, Fabasoft und OwnCloud.
In unserer Reihe mit Alternativen zu den drei großen Anbietern von Cloud Computing: SysEleven, Fabasoft und OwnCloud.
(Bild: gemeinfrei© Gerd Altmann / Pixabay)

Wie berichtet, lohnt es sich gerade für kleinere und mittlere Unternehmen, Cloud-Services nicht nur von den großen Providern zu beziehen, sondern sich auch „kleinere“ Cloud-Anbieter anzusehen. Oft sind die Angebote viel brauchbarer, da sie in der Regel auf die speziellen Bedürfnisse von Start-ups und anderen kleinen Firmen gezielter eingehen können. Das führt nicht selten dazu, dass sich die Provider selbst transformieren und ihre Dienste in einer Nische anbieten.

Jeder der drei hier vorgestellten Anbieter weist eine Besonderheit oder eine spezielle Ausrichtung auf, die für den einen oder anderen Anwender sehr interessant sein dürfte. SysEleven offeriert Cloud-Hosting, allerdings gemanaged, und als Besonderheit eine Glasfaserverbindung. Fabasoft hat mit seiner Business Process Cloud vor allem das Dokumentenmanagement im Auge. ownCloud präsentiert sich vorrangig als File-Sharing-Plattform.

Fabasoft

Fabasoft mit Hauptsitz in Österreich ist ein Cloud-Dienstleister und Software-Hersteller für die digitale Dokumentenlenkung. Die Fabasoft Business Process Cloud dient als Dokumenten- und Workflow-Managementsystem zur Digitalisierung individueller Geschäftsprozesse. Digitale Inhalte lassen sich in sogenannten „Teamrooms“ prozessgesteuert über Organisations-, IT-Infrastruktur- und Ländergrenzen hinweg erstellen und freigeben. Die Vergabe der individuellen Zugriffsrechte erfolgt direkt im jeweiligen Teamroom. Als Basis für das Berechtigungskonzept dient das hierarchische Gerüst einer Organisation, das zum Beispiel aus einem ERP-System übernommen werden kann. Funktionalitäten wie die Erstellung automatisierter Workflows, die Synchronisierung von Inhalten zur Offline-Nutzung, die semantische Volltextsuche, die Versionierung oder die Digitale Signatur kommen hinzu.

Besonderer Fokus liegt auf der Barrierefreiheit und einer einfachen Benutzbarkeit. Dokumente können direkt aus der in 22 Sprachen verfügbaren Browser-Oberfläche in Drittprodukten wie Microsoft Office für die simultane Bearbeitung geöffnet werden. Für das Arbeiten mit Metadaten steht eine Tabellenbearbeitung zur Verfügung, die Funktionen bietet wie Sortieren, Gruppieren, Filtern, Fixieren, Berechnen, Spalten-Verschieben per Drag-and-drop oder auch die Verwendung von Short-Cuts. Es gibt auch eigene Apps für iOS und Android. Mit Datenlokationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Kunden flexibel bei der Wahl des Speicherortes.

Die an einem Prozess beteiligten Benutzer finden ihre zu erledigenden Aufgaben in einem persönlichen Arbeitsvorrat in der webbasierten Benutzeroberfläche. Zusätzlich erhalten diese eine Benachrichtigung über neu eingegangene Tasks und ablaufende Fristen. Die „Fabasoft Zeitreise-Funktion“ ermöglicht, Dokumente, Metadaten oder ganze Projekte in der Vergangenheit zu betrachten.

Die Fabasoft Business Process Cloud dient auch als Plattform für Produkte wie Fabasoft Approve (zum prozessgesteuerten Managen technischer Daten und Dokumente) oder Fabasoft Contracts (für die KI-basierte, digitale Abbildung des gesamten Vertragslebenszyklus). In Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit wird die Fabasoft Business Process Cloud laufend von externen Auditoren nach den BSI-C5-, ISAE-3402- und SOC2-Kriterienkatalogen geprüft.

ownCloud

ownCloud positioniert sich als File-Sharing-Plattform. Kernkomponente ist eine Open-Source-Software zur Synchronisierung und gemeinsamen Nutzung von Dateien und Inhalten, die Teamarbeit überall und auf jedem Gerät möglich macht. Diese Software-Plattform kann auf dem Server des Anwenders gehostet werden, auch per Docker oder Univention-Appliance, oder als Service aus der Cloud bezogen werden – das heißt dann „ownCloud.online“.

Neben einer kostenlosen Basis-Version offeriert OwnCloud einen Enterprise- sowie einen Standard-Tarif. Je mehr Nutzer im Unternehmen, desto günstiger wird die Offerte pro Nutzer. Interessenten haben 30 Tage, um das die Enterprise-Edition gratis zu testen.

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Das aus dem Umfeld von Suse hervorgegangene Unternehmen befürwortet und unterstützt zudem das Gaia-X-Projekt. ownCloud sieht in Gaia-X unter anderem die große Chance, die Rolle von Open-Source und offenen Standards international weiter zu stärken. So wie die DSGVO international hochgelobt und in vielen Ländern als Musterbeispiel für angemessenen Datenschutz gesehen wird, könnte auch das europäische Cloud-Projekt ein weltweites Vorbild werden: für die Abkehr von einschränkenden und teuren proprietären Systemen.

SysEleven

Die SysEleven GmbH mit Sitz in Berlin Friedrichshain ist ein Managed-Cloud-Service-Anbieter, der seit 2007 auf dem DACH-Markt agiert. Das Unternehmen sorgt für Sicherheit, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit beim Betrieb unternehmenskritischer Anwendungen. Die vier Grundpfeiler des Portfolios sind: ISO27001-zertifizierte, automatisierbare Cloud-Infrastruktur auf Basis von OpenStack, Managed Kubernetes, Carrier und Netzwerk-Services sowie 24/7-Managed-Services.

SysEleven ist seit 2018 zudem Mitglied in der Cloud Native Computing Foundation (CNCF); als solches offeriert es Managed Kubernetes in Form des „MetaKube“-Angebotes. Dieses skaliert bis 2.400 CPUs je Cluster. MetaKube wird in drei Editionen angeboten, von der einfachen Nutzung als Kubernetes-as-a-Service-Angebot bis zum Full-Managed-Kubernetes-Setup.

Eine Besonderheit ist das Angebot, eigene Glasfasernetze aufzubauen – das Unternehmen verspricht, neben der Infrastruktur innerhalb weniger Tage auch eine direkte und schnelle Internetstandleitung bereitstellen zu können. Neben der Point-to-Point-Verbindung zwischen Rechenzentren ist auch eine direkte Internetstandleitung mit einer Bandbreite von mindestens 1.000 Mbit/s im Up- und Downstream möglich. Bei Gebäuden mit mehreren Firmen beträgt die Bandbreite 10.000 Mbits/s.

„Als Cloud- und Kubernetes-Service-Provider stellt SysEleven einen vertikalen Technologie-Stack zur Verfügung. Dazu gehören: Managed Cloud Services, eine OpenStack Public Cloud, Kubernetes as a Service sowie Netzwerk und Carrier Services – auf Wunsch auch ausschließlich in deutschen Rechenzentren über einen eigenen Glasfaserring“, so Marc Korthaus, Geschäftsführer von SysEleven. „Wir haben uns auf den Betrieb von verteilten und geschäftskritischen Systemen und der schnellen Skalierung von Workloads spezialisiert. Mit der SysEleven-NEO-Methode stehen Ihnen Experten von der Konzeptberatung, über Schulungen Ihrer Admins und DevOps bis hin zum Full-Managed-Betrieb zur Seite.“

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