Umweltschutz und finanzielle Verantwortung vereinen Gutes tun ist gut fürs Geschäft
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Ob Unternehmen nachhaltig agieren und wirtschaften müssen, ist heute keine Frage mehr. Interessant ist nur noch, wie dies im Interesse der Umwelt und des Unternehmens umzusetzen ist. Denn die Integration in den Firmenalltag geht meist mit zusätzlichen Investitionen einher. Nachhaltige Technologie ist das Stichwort.

Deutsche Führungskräfte setzen auf nachhaltige Geschäftsstrategien: Dies gaben mehr als die Hälfte der befragten Entscheidungsträger im diesjährigen Sustainability Report von Deloitte an. Fast alle Befragten erklärten außerdem, dass ihr Unternehmen 2022 in irgendeiner Weise von der Klimakrise betroffen war. Dementsprechend hatten etwa drei Viertel der Firmen verstärkt in Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele investiert.
Diese Tendenz bestätigt Gartner für die globale Entwicklung in der IT-Branche und zählt nachhaltige Technologie zu den zehn wichtigsten strategischen Trends der kommenden Jahre. Diese Innovation könnte, so die Analysten, nicht nur die Effizienz und Produktivität steigern, sondern auch Unternehmen dabei helfen, ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Sie werde ebenfalls zur betrieblichen Stabilität beitragen und die finanzielle Leistungsfähigkeit erhöhen. Bedingung dafür sei es allerdings zu verstehen, dass „nachhaltige Technologie“ nicht als einzelnes Ziel zu verstehen ist, sondern als Rahmen für digitale Lösungen, die ökologische, soziale und Governance-Ergebnisse (ESG) vorantreiben.
Der Mehrwert von nachhaltiger Technologie
Dahinter muss also ein Konzept stehen; „Tech for Good“ ist ein solches. Bei diesem Ansatz wird Technologie gemeinsam mit unternehmerischen Vorgehensweisen genutzt. Diese sollen dabei unterstützen, Gesellschaft und Umwelt positiv zu beeinflussen. Unternehmen, die diesem Modell folgen, entwickeln effizientere und nachhaltigere Geschäftsmodelle, basierend auf sozialer Verantwortung und Klimafreundlichkeit. Das kann beispielsweise geschehen, indem sie intelligente Technologien für Energieeffizienz, umweltfreundliche Produktion, nachhaltige Mobilität sowie digitale Bildung vorantreiben oder einsetzen.
Gartner nennt unter hier anderem Cloud-Services, Software, um Treibhausgas zu verwalten, Künstliche Intelligenz zur Optimierung von Prozessen und Blockchain für die Lieferkette. Diese Technologien eröffnen neue Perspektiven für Unternehmen, um ökologische Verantwortung zu übernehmen. Die Möglichkeiten für technologiegestützte Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind daher vielfältig: IoT steuert in intelligenten Gebäuden die Klimatisierung, Beleuchtung und den Energieverbrauch. Sensoren und Datenanalysen helfen, Energiemanagementsysteme zu entwickeln. Durch den Einsatz von Cloud- und Blockchain-Technologie lassen sich Betriebsabläufe optimieren und Transparenz erzielen.
„Zero-Cost“ – der Wert vorhandener Ressourcen
Teuer muss diese Transformation nicht sein. Sie lässt sich mit einem Zero-Cost-Ansatz sogar ohne zusätzliche Kosten bewältigen. Im Kern geht es darum, bestehende Ressourcen besser zu nutzen. Jede Firma hat unnötige, vermeidbare Kosten – insbesondere aufwändige Prozesse, nicht genutzte Lizenzen oder Hardware, die nicht optimal ausgelastet oder veraltet ist, spielen hier eine Rolle.
Diese Bereiche gilt es zu identifizieren und effizienter zu nutzen oder zu gestalten. So können freie Kapazitäten geschaffen werden, um sie an anderen Stellen besser einzusetzen: Führungskräfte sollten daher die Geschäftsprozesse überprüfen– so können sie ineffiziente Abläufe eliminieren. Mit Automatisierung werden langwierige manuelle Routineaufgaben und Fehler vermieden, und in der Software-Entwicklung lassen sich Komponenten und Automatisierungsartefakte wiederverwenden.
Unternehmen dürfen allerdings nicht vergessen, dass die IT selbst zu den Energiefressern zählt. Sie verbraucht über zehn Prozent des globalen Energiebedarfs und verursacht etwa zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Der größte Anteil entfällt dabei auf den Rechenzentrumsbetrieb, und er wird in den nächsten Jahren durch das weltweite Datenwachstum noch steigen. Aufgabe muss es demnach sein, Rechenzentren nachhaltiger zu betreiben.
Transformative Kräfte: Cloud und Blockchain
Dabei hilft die Cloud: Eine Studie der International Data Corporation (IDC) von 2021 hat ergeben, dass bis zu 629 Millionen Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden könnten, wenn genügend Unternehmen (etwa 60 %) bis 2024 auf Cloud Computing umsteigen würden. Die gleiche Studie zeigt auch, dass 1,6 Millionen Tonnen Emissionen eingespart werden könnten, wenn alle bestehenden Rechenzentren bis 2024 nachhaltig gestaltet wären.
Die Migration in die Cloud ist also kein bloßes „technisches Update“ und auch keine einzelne nachhaltige Maßnahme. Sie ist Geschäftsstrategie – verbessert die Wettbewerbsfähigkeit, fördert Innovationen und unterstützt die Anpassung an die Anforderungen einer digitalisierten Geschäftswelt. Sie ist daher integrativer Bestandteil aller nachhaltigen Technologie-Konzepte. Ebenso die Blockchain. Diese hat zudem das Potenzial, Lieferanten und Handelspartner im großen Umfang zu verbinden, was einen sicheren und nahtlosen Informationsaustausch ermöglicht. Mit ihrer Hilfe kann jeder Schritt innerhalb der Lieferkette lückenlos in Echtzeit überwacht und nachvollzogen werden. Da gilt es, die richtigen Tools und Anbieter auszuwählen, um mit einem Minimum an Ressourcen ein Maximum an Leistung zu erzielen.
Allerdings können Software und besonders KI ebenfalls Umweltsünder sein. Forscher am MIT zum Beispiel schätzen, dass der CO2-Ausstoß beim Training eines großen Deep-Learning-Modells etwa den Emissionen von fünf Autos während ihrer gesamten Lebenszeit entspricht. Dies müssen die Entscheider im Blick haben. Implementieren sie Systeme, welche die Nachhaltigkeitsauswirkungen von Software erfassen, messen und bewerten, können sie geeignete Maßnahmen ergreifen, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Dabei ist es wichtig, den gesamten Lebenszyklus zu berücksichtigen und schon während der Entwicklung anzusetzen.
Gutes tun ist gut für das Geschäft
Wer an den richtigen Stellschrauben dreht und das Potenzial zu optimieren erkennt, kommt zügiger voran. Nachhaltig zu wirtschaften, entwickelt sich zum Wettbewerbsfaktor. Kunden, Investoren und Bewerber achten bei ihren Entscheidungen auf ökologische und soziale Aspekte. Entscheider sollten das mitberücksichtigen, wenn sie einen Technologie- und IT-Servicepartner wählen. Ihm sollte ein Konzept wie das „Tech for Good“-Modell vertraut sein, damit er zielgerichtet aus einem Potpourri an technologiegestützten Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die für das Unternehmen passen, vorschlagen kann.
Was aber ist, wenn ein Unternehmen Schwierigkeiten hat, seine nachhaltigen Technologie-Herausforderungen anzugehen, beispielsweise aufgrund reduzierter IT-Budgets? Mithilfe der Zero-Cost-Transformation-Methode konnte Mphasis zum Beispiel die laufenden IT-Betriebskosten eines Kunden um 39 Prozent senken. Die eingesparten Ressourcen flossen in weitere Maßnahmen, um die digitale Transformation zu beschleunigen. Dies zeigt: Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz können Hand in Hand gehen, mit dem richtigen Konzept und der passenden Methode.
* Über den Autor
Anurag Bhatia ist Senior Vice President and Head of Europe bei Mphasis. Er verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Aufbau von Geschäfts- und Technologiedienstleistungen weltweit. Bei Mphasis ist er verantwortlich für die Entwicklung von Wachstumsstrategien, die Betreuung von Kunden und die Steigerung des Kundenerfolgs in Europa. Vor seiner derzeitigen Position leitete er über drei Jahre die Servicetransformation bei Mphasis und war für die Strategie und Umsetzung in allen Branchen, Kanälen und Regionen verantwortlich.
Bildquelle: Mphasis
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