Mobile-Menu

Definition CIFS-Netzwerkprotokoll einfach erklärt

Redakteur: Rainer Graefen

Das Common Internet File System ist ein Netzwerkprotokoll für den Remote File-Access, den Dateizugriff über Netzwerkverbindungen. Dieser Industriestandard sieht vor, dass lokal gespeicherte Dateien von entfernten Computern geöffnet werden können, wenn eine Netzwerkfreigabe existiert.

Anbieter zum Thema

Was ist das Common Internet File System (CIFS)?
Was ist das Common Internet File System (CIFS)?
( Sergey Nivens - Fotolia.com)

CIFS mit dem integrierten Server Message Protocol (SMB) ist Microsofts Antwort auf die Anforderung, einen gemeinsamen Zugriff auf freigegebene Ordner (Shares) zu realisieren. CIFS basiert auf dem Client-Server-Programmiermodell und wird vor allem innerhalb von verteilten Windows-Umgebungen benutzt.

Dazu muss ein Client-Programm auf einem entfernten Server ein Programm starten, das fähig ist, die Dateiliste in einem freigegeben Ordner mit allen Attributen an den Client zu übermitteln. Danach kann der Client auf dem Share alle Dateioperationen wie „öffnen, schließen, lesen, schreiben, suchen, Zugriff sperren/entsperren“ auf seinem eigenen Rechner durchführen.

CIFS und SMB

CIFS ist eine Erweiterung des Server Message Block Protocol (SMB) und stellt neben Datei- und Druckerfreigaben auch Dienste wie Windows-RPC zur Verfügung.

Wie auch das SMB-Protokoll, früher als NetBIOS-Protokoll bekannt, läuft CIFS in einer höheren Schicht und nutzt das TCP/IP-Protokoll des Internets. CIFS wird als Ergänzung für bestehende Internet-Anwendungsprotokolle wie das File Transfer Protocol (FTP) und das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) betrachtet.

CIFS wie auch SMB sind seit Windows 95, also über viele Windows-Generationen hinweg, immer wieder überarbeitet worden und haben durch die Rückwärtskompatibilität sehr viel programmiertechnischen Ballast angehäuft. Im Laufe des Jahres 2012, mit dem Erscheinungstermin des Windows Server 8, wurde das Release SMB 2.1 auf die Version 2.2 angehoben.

Wichtige Funktionen

  • Optimierung für langsame Modem-Verbindungen
  • Unterstützung von anonymen Transfers wie auch über authentifizierte Verbindungen
  • CIFS/SMB ist eng mit dem Betriebssystem verwoben
  • Die Unicode-Dateierweiterung arbeitet mit allen Zeichensätzen
  • Anwender können auch Global Name Spaces ohne das Mounten des Remote File Systems benutzen
  • CIFS ergänzt das HTTP-Protokoll, so dass File sharing und File transfer eleganter als beim FTP-Protokoll erfolgen können.

SMB 3.0 macht VMs schneller

Seit Windows Server 2012 R2 wurde SMB 2.2 dank vieler tiefgreifender Änderungen auf die Version 3.0 angehoben. In der unten stehenden Artikelliste sind wichtige Eigenschaften des Produktupdates erläutert.

Wichtig ist die verbesserte Performance, von der Storage-Experten begeistert sind, da die Latenzzeiten des Datenzugriffes nun in der Nähe von Direct Attached Storage (DAS) liegen.

Die Verbesserungen sollen nicht zuletzt Microsoft Hypervisor Hyper-V bei dem schnellen Dateizugriff und wesentlich erhöhter Verfügbarkeit der Transportstrecke zugute kommen

Eine wichtige Einschränkung für CIFS/SMB ist, dass es sich nur für die Gruppenarbeit eignet, ein Zugriff von tausenden von Usern ist derzeit nur über das "http"-Protokoll steuerbar.

Linux et al

In Linux-Umgebungen findet man sogenannte Samba-Server, die das SMB-Protokoll nachbilden und so die Dateidienste von Windows zugänglich machen. Schwierigkeiten für SAMBA resultieren zum Einen aus unterschiedlich granularen Zugriffsrechten in der Windows- und Linux-Welt.

Zum Anderen gibt es zeitliche Verzögerungen beim Nachvollzug der neuen Programmversionen aus dem Hause Microsoft. CIFS gibt es auch für Unix-, VMS- und Macintosh-Rechner wie auch für den IBM LAN Server. In reinen Unix-Umgebungen verwendet man das NFS-Protokoll (Network File System), das analoge Dateidienste bietet.

Artikelfiles und Artikellinks

(ID:43812235)