5G führt zu weiterem explosionsartigen Datenwachstum Wie verkraftet das klassische Datenmanagement den 5G-Daten-Tsunami?
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Im Moment herrscht noch Ruhe vor dem 5G-Tsunami. Aber das wird sich schon bald ändern. Vor allem in Amerika. Laut Ericsson Mobility Report 2021 ist in den kommenden fünf Jahren vor allem in Nordamerika mit einem rasanten 5G-Wachstum zur rechnen. Demnach soll der 5G-Anteil dort von vier Prozent im Jahr 2020 auf 84 Prozent im Jahr 2026 steigen.

Damit übertrifft Nordamerika die 5G-Wachstumsprognosen für Nordostasien, wo laut Studie eine Zunahme auf 65 Prozent erwartet wird, sowie von Westeuropa, wo man in fünf Jahren mit einem 5G-Anteil von 69 Prozent rechnet.
5G: Standard der unbegrenzten Möglichkeiten
Überall auf der Welt fangen Telekommunikationsanbieter an, 5G-Netzwerke zur Verfügung zu stellen. Viele Unternehmen sind begeistert, dass mit der hohen Bandbreite ein schnelleres Arbeiten und eine höhere Produktivität möglich sein werden. Gerade im Bereich Internet of Things (IoT), Industrie 4.0 und für die Einsatzszenarien künstlicher Intelligenz, wie etwa beim autonomen Fahren, scheinen sich durch 5G neue Chancen und Möglichkeiten zu ergeben. Laut Prof. Dr. Thomas Magedanz, Bereichsleiter Software-based Networks am Fraunhofer-Institut FOKUS, handelt es sich bei 5G um eine disruptive Technologie, die den dynamischen Aufbau und Betrieb von Kommunikationsnetzen und die sichere Vernetzung von Dingen und Menschen stark vereinfacht und in alle möglichen Branchen einziehen wird.
Unterstützt wird dieser Trend laut Fraunhofer Institut zusätzlich durch die neuartige 5G-Massive-MIMO-Technik, eine Antennentechnologie, die für erhöhte Reichweiten und eine energieeffiziente Datenübertragung sorgt. Besonders bei hohen Frequenzen im Millimeterwellenbereich erlauben diese Antennen eine kompakte Bauform sowie einen hohen Bündelungsgewinn. Voraussetzung für die hohen Datenübertragungsraten ist die Erweiterung des Frequenzspektrums, denn während der bisherige LTE-Standard im Bereich zwischen 700 MHz und 2,7 GHz genutzt wird, ist das Spektrum, in dem 5G betrieben wird, deutlich größer und eröffnet damit ganz neue Möglichkeiten.
Bei all dem Enthusiasmus stellt sich die Frage, wie man mit der Datenflut, die unweigerlich entstehen wird, umgehen soll. In der Tat läutet 5G das Zeitalter eines weiteren explosionsartigen Datenwachstums ein. Das liegt daran, dass höhere Geschwindigkeiten und geringere Latenzen viele neue Anwendungen ermöglichen, was automatisch zu einer höheren Datennutzung führt. Laut Mobility Report wird die monatliche Nutzung mobiler Daten in den nächsten fünf Jahren bis 2026 in Westeuropa von 11 Gigabyte auf 47 GB pro Smartphone ansteigen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wo all diese Daten gespeichert und wie sie geschützt werden. Mindestens ebenso wichtig: Welche IT-Architekturen können Unternehmen etablieren, um die zusätzlichen Daten zu erfassen, zu verarbeiten und sinnvoll zu nutzen?
Neue Strategien sind erforderlich
In der 5G-Ära werden die Datenvolumina so hoch sein, dass Unternehmen neue Richtlinien benötigen. Es gilt zu definieren, welche Daten unternehmenskritisch sind, wie sie gespeichert und wie sie geschützt werden. Und es geht auch darum zu entscheiden, welche Daten weniger wichtig oder nur temporär von Bedeutung sind und deshalb schnell wieder verworfen werden können. Fakt ist: Nicht alle Daten haben den gleichen Stellenwert, und Unternehmen benötigen eine Grundlage, um zu entscheiden, welche Daten wertvoll sind und welche nicht.
Viele Unternehmen verfügen nicht über eine Lösung zur Datendifferenzierung. Hinzu kommt, dass IT-Teams bei Backup und Wiederherstellung traditionell dazu neigen, übervorsichtig zu sein. Sie arbeiten nach dem Prinzip: „Wenn man alles sichert, kann man nichts falsch machen.“ Deshalb sichern sie schlicht alle Daten. Das ist einigermaßen erfolgreich in Unternehmen, die eine lineare Datenmenge erzeugen, weil sie dadurch die Kosten für den Speicher planen können. Aber im 5G-Zeitalter mit exponentiellem Datenwachstum wird diese Vorgehensweise nicht mehr funktionieren. Unternehmen, die trotz hoher Datenwachstumsraten alle Daten gleichbehandeln, laufen durch die entstehenden Speicherkosten Gefahr, Bankrott zu erleiden.
Neue Datenverwaltungslösungen können helfen
Unternehmen sind durch die Folgen der 5G-Technologie gefordert, neue Konzepte für eine wirtschaftlich sinnvolle Datenspeicherung zu entwickeln. Beispielsweise kann leistungsfähiger und kostspieliger Tier-1-Speicher für unternehmenskritische Daten verwendet werden, auf die häufig zugegriffen werden muss und deren Wiederherstellung schnellstmöglich gewährleistet sein sollte. Weniger wichtige Daten lassen sich mit kostengünstigeren Lösungen sichern. Die Herausforderung besteht dann darin, möglichst schnell zu entscheiden, welche Daten wichtiger sind als andere.
Glücklicherweise gibt es bereits heute eine neue Generation von Datenmanagementlösungen. Ausgestattet mit Künstlicher Intelligenz, bieten sie große Hilfe bei der Datenklassifizierung. Kritische Daten oder Informationen, die oft benötigt werden, lassen sich von weniger wichtigen unterscheiden und dementsprechend auf einem Primärspeicher beziehungsweise auf kostengünstigerem Sekundärspeicher ablegen.
Durch die Umstellung auf ein intelligentes und dynamisches Datenverwaltungs- und -sicherungsmodell können Unternehmen ihre Speicherkosten auch im 5G-Zeitalter kontrollieren. Außerdem haben die Unternehmen bei der Umsetzung unterschiedlicher 5G-Anwendungen, beispielsweise Virtual Reality, Echtzeit-Monitoring oder der Fernsteuerung von Geräten, die Gewissheit, dass ihre Datenspeicher der Kapazität und Aufgabenstellung gewachsen sind.
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Gewinner sind diejenigen, die jetzt handeln
Da 5G bald flächendeckend zur Verfügung stehen wird, sollte sich bereits heute jedes Unternehmen fragen, ob es die Datenexplosion bewältigen kann. Diejenigen, die nach wie vor einen One-size-fits-all-Ansatz verfolgen, werden nicht für die neuen Anforderungen gerüstet sein. Diejenigen Unternehmen aber, die eine intelligente, mehrstufige Strategie zur Kategorisierung und Priorisierung ihrer Daten verfolgen, haben eine gute Ausgangsposition, um in den kommenden Jahren nicht nur das Potenzial von 5G zu nutzen, sondern daraus sogar einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.
*Der Autor: Als Senior Director, International Product Marketing bei Arcserve ist Florian Malecki für die Marktentwicklung der Arcserve-Datenschutz- und -Speicherlösungen in den Regionen EMEA und APAC verantwortlich. Zu seinen Hauptaufgaben zählen auch die Betreuung von Kunden, Partnern, Medien und Industrieanalysten. Bevor er zu Arcserve kam, arbeitete Florian Malecki in leitenden Positionen bei SonicWall, Dell, Aventail, ClearSwift, Omgeo, Lucent Technologies und Air Products. Er hält einen Master in Business, Marketing und Technology an der Ecole Supérieure Des Affaires et DesTechnologies in Frankreich.
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