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Womit sich Startups heute beschäftigen, Teil 20 Backup und Archiv kooperativ in der hybriden Speicher-Cloud verwalten

Autor / Redakteur: Kriemhilde Klippstätter* / Rainer Graefen

Das Startup-Unternehmen Igneous Systems – das erste Produkt kam im Oktober 2016 auf den Markt – hat es mit seiner Plattform für Backup und Archivierung von großen Mengen an unstrukturierten Daten bereits in die Gartner-Liste der „Cool Vendors 2017“ im Speichermarkt geschafft.

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Igneous Hybrid Storage Cloud mit Verbindung zu Primär-Nas und Public Cloud.
Igneous Hybrid Storage Cloud mit Verbindung zu Primär-Nas und Public Cloud.
(Bild: Igneous)

„Verwalten Sie digitale Vermögenswerte, nicht Storage“, empfiehlt Igneous Firmenchef Kiran Bhageshpur mit Verweis auf die Produktstrategie seiner Company. In Zeiten, wo das Datenvolumen in den Unternehmen jährlich um mehr als 20 Prozent wächst - wie 63 Prozent der Befragten in einer ESG-Studie bestätigten - und die IT-Budgets nur um vier Prozent jährlich steigen, müssten die Ausgaben für Cloud und Infrastruktur sorgfältig geplant werden. Der CEO gibt zwei Ratschläge: „Vereinfachen Sie das Datenmanagement und geben Sie dem Endbenutzer direkten Zugang zu allen Daten“.

Die gemietete Gesamtlösung reduziert Verwaltungsaufgaben

Igneous Systems hat sich auf Speicherung, Backup und Archivierung von großen Mengen an unstrukturierten Daten konzentriert und bietet dafür eine Komplettlösung an, die als Service zu beziehen ist. Das Gesamtpaket - bestehend aus Hardware-Appliance, Software und Integration in eine Public Cloud - wird als „Hybrid Storage Cloud“ (HSC) vermarktet und beim Kunden im Rechenzentrum installiert. Der Hersteller übernimmt für die gemietete Hardware alle Überwachungs- und Optimierungsaufgaben inklusive Software-Updates.

Vor Ort im Rechenzentrum kooperiert die HSC mit Primärspeichern etwa von Netapp, Pure Storage und Dell EMC Isilon. Deren Daten werden parallel und ohne Backup-Window gesichert. „Das Backup erfolgt multi-threaded, latency aware und mit dynamic throtteling“, beschreibt Bhageshpur die Technik.

Die Software initiiert automatisch Snapshots, kopiert oder verschiebt die Daten und platziert dann den Snapshot. Zudem lassen sich Daten automatisch in andere Ingneous-Speicher vor Ort oder in Public Clouds – Amazon AWS, Microsoft Azure und Google Cloud - verschieben oder replizieren.

Geballte unternehmerische Expertise

„Igneous Hybrid Storage Cloud bietet ein konsolidiertes Management aller unstrukturierten Daten und integriert das Suchen und Wiederauffinden von Daten über alle Speicherstufen von Primärspeicher über secondary Storage bis zur Cloud“, beschreibt CEO Bhageshpur eine der Hauptaufgaben der Lösung.

Zudem seien auch moderne Funktionen wie Analytics, Machine Learning und künstliche Intelligenz integriert. Über die Hardware-Appliance ist nicht viel zu erfahren, außer dass es sich um eine Vielzahl von Nano-Server handelt, also Festplatten mit CPU. Die liefert ARM.

Anfang des Jahres konnte sich die Company aus Seattle weitere 15 Millionen Dollar von Risikokapitalgebern sichern und will damit das Wachstum fördern und zugleich die Belegschaft um 30 Mitarbeiter erhöhen. Seit der Gründung im Jahr 2013 hat Igneous damit insgesamt knapp 42 Millionen Dollar von Kapitalgebern erhalten. Die vertrauen offensichtlich auf die technische Expertise des Führungsteams: Mitbegründer und CEO Kiran Bhageshpur war zuvor als Vicepresident Engineering bei Isilon tätig.

Der zweite Igneous-Mitbegründer und Chief Technology Officer Jeff Hughes kommt ebenfalls von Isilon und war dort Director of Engineering. Der dritte Mitgründer, Byron Rakaitzis, agiert beim Startup als Architect. Er war erster Mitarbeiter bei Netapp und dort verantwortlich für ein Drittel des Programmcodes in Netapps erstem Produkt. In den USA verlangt die Company für die Speicherlösung von 212 TB (komprimierter) Daten weniger als 40.000 Dollar im Jahr.

* *Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Systemischer Coach (SE) in München.

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