„World Backup Day“ am 31. März Flexible Archiv- und Backup-Strategien
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Die Antwort auf die Frage, warum ein Backup für jedes Unternehmen unabhängig von der Branche unumgänglich ist, versteht sich von selbst – eigentlich. Doch das ist noch lange nicht alles. Zum „World Backup Day“ haben Tyna Callahan und Paul Speciale von Scality in diesem Gastbeitrag die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund ums Thema Datensicherung zusammengetragen.

Warum ist es für Unternehmen unerlässlich, eine Datensicherungsstrategie zu erstellen?
Daten sind für den Geschäftserfolg von entscheidender Bedeutung, so dass ihr Verlust – selbst wenn der Zugriff „nur“ für Stunden oder Tage verlorengeht – die Produktivität und Rentabilität stark beeinträchtigt. In den vergangenen Jahren war der Anstieg der Sicherheits- und insbesondere der Ransomware-Bedrohungen für Unternehmen und Regierungen sehr deutlich und sichtbar. Studien haben die Kosten des Datenverlusts durch solche Vorfälle mit Millionen von US-Dollar pro Vorfall dokumentiert und können sich auf über 9 Millionen kompromittierte Datensätze pro Tag berufen. Neben der praktischen Frage für alle Unternehmen, wie wichtige Daten sicher und verfügbar gehalten werden können, sind viele Unternehmen aus Gründen der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (zum Beispiel im Gesundheitswesen und bei Finanzdienstleistungen) sogar zu einer robusten Backup-Strategie verpflichtet.
Wie unterscheidet sich die Datensicherung von der Archivierung?
Ein Backup ist in der Regel eine Kopie von Daten oder Anwendungen, die aktiv genutzt werden. Der Zweck ist zunächst eine diskrete Kopie eines Datensatzes zu einem bestimmten „Zeitpunkt“ (PIT), wie zum Beispiel ein tägliches Backup, das etwa um Mitternacht (oder zu einer anderen nicht produktionskritischen Zeit – „Backup-Fenster“) erfasst wird, und häufig ein wöchentliches, monatliches oder sogar jährliches Backup. Diese Sicherungen werden zur Wiederherstellung der Daten für den Fall verwendet, dass sie verlorengehen oder in irgendeiner Weise beschädigt werden.
Bei einem Archiv hingegen handelt es sich normalerweise um solche Daten, die nicht aktiv genutzt werden, die zur langfristigen Aufbewahrung an einen anderen Speicherort verschoben und die bei Bedarf von dort abgerufen werden können.
Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Backup-Kopie verwendet wird, falls beschädigte/verlorene Daten wiederhergestellt werden müssen; das Archiv gibt es für den Fall, dass lange nicht benötigte Datenoriginale abgerufen werden müssen.
Was sind die Hauptüberlegungen, die CIOs beachten müssen, um zuverlässige Backups zu gewährleisten?
Die wohl wichtigste Überlegung im Zusammenhang mit der Datensicherung ist, über die Datenwiederherstellung nachzudenken und nicht über das eigentliche „Backup“ selbst. Der ganze Zweck der Datensicherung besteht darin, dass die Daten verfügbar bleiben und im Falle eines Verlusts oder einer Beschädigung aus den Backup-Kopien wiederhergestellt werden können. Die Sicherstellung, dass Daten leicht zu finden sind und deren Wiederherstellung schnell und effizient ist, ist hierbei oberstes Gebot.
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Gefahren, Medien, Methoden – was Sie beim Backup beachten müssen
Da Unternehmen und Behördendienste heutzutage naturgemäß rund um die Uhr arbeiten, ist der Begriff des genau definierten „Fensters“ für die Datensicherung (das heißt: die nicht produktionskritische Tageszeit) in der Realität verschwunden. Dies bedeutet, dass die Auswirkungen der Datensicherung auf die Produktionssysteme (Server, Netzwerke und Speicher) äußerst gering sein müssen und dass die Datensicherung selbst sehr strengen Leistungskriterien genügen muss.
Wie wirkt sich GRC (Governance, Risikomanagement und Compliance) auf eine Backup-/Archivierungsstrategie und deren Umsetzung aus?
Eine solide Disaster-Recovery-Strategie ist in regulierten Branchen, wie zum Beispiel im Gesundheitswesen und in Finanzunternehmen, vorgeschrieben. Bußgelder und Strafen resultieren aus der Nichteinhaltung der vereinbarten Strategie. Fragen der Unternehmensführung und des Risikomanagements betreffen aber regulierte und nicht regulierte Branchen gleichermaßen.
Welche organisatorischen Auswirkungen hat es, wenn Backups fehlschlagen?
Wenn ein Multi-Petabyte-Backup während des Prozesses fehlschlägt, kann dies eine Lücke in der Backup-Kadenz hinterlassen, und das kann zu einer Nichteinhaltung der Vorgaben oder, schlimmer noch, zu nicht wiederherstellbaren Daten führen. Multi-Petabyte-Backups werden immer häufiger durchgeführt, da der Wert der Daten und deren Menge im Laufe der Zeit zunimmt. IDC geht davon aus, dass die im Jahr 2023 erstellte Datenmenge mehr als 100 ZB (Zettabyte, eine Billion Gigabyte) oder das Zehnfache der im Jahr 2014 erstellten Datenmenge erreichen wird.
Das ist eine gewaltige Menge an zu sichernden Daten. Es gibt zwar Berichte, die über die hohen Ausfallraten von Tape-Medien (und zwar normalerweise zu ungünstigen Zeiten wie zum Beispiel bei der Datenwiederherstellung) zitiert werden, aber tatsächlich ist Tape ein zuverlässiges Medium.
Seine Hauptkosten und -belastungen liegen in seiner Nearline- oder Offline-Natur, was sich im Vergleich zu Sicherungen auf Platte auf die Wiederherstellungsleistung auswirken kann. Dies ist der Hauptgrund, warum die meisten Unternehmen in den vergangenen zehn Jahren festplattenbasierte Sicherungsstrategien eingeführt haben, zumindest für die jeweils aktuellsten Sicherungen. Es sollte erwähnt werden, dass die Sicherung auf Platte die Vorteile der Deduplizierung von Backups bietet, im Gegensatz zu Tape, das keine Deduplizierung unterstützt. Dies kann für die große Mehrheit der Sicherungsarten einen großen Platz- und damit Kostenvorteil haben.
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Backup 2020: weit mehr als Datensicherung auf Tape
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Wo machen Unternehmen typischerweise mit ihren Sicherungsstrategien Fehler?
Der Fokus sollte auf Wiederherstellung, nicht auf dem Backup an sich liegen. Wo also viele Wiederherstellungen scheitern, ist vermutlich zu viel über den Backup-Prozess nachgedacht worden – und nicht genug über die Wiederherstellbarkeit der Daten.
Welche Best-Practice-Tipps und Empfehlungen unterstützen CIOs dabei, Hindernisse im Zusammenhang erfolgreicher Backups (zum Beispiel komplexe Backup-Umgebungen) zu überwinden?
Eine plattenbasierte Lösung erhöht die Effizienz und beschleunigt sowohl die Sicherung als auch die Wiederherstellung. Und auch hier ist die Wiederherstellung der Schlüssel und das Hauptaugenmerk. Mehrere Server- oder Dateiwiederherstellungen vom Tape sind auf die Leistung und Verfügbarkeit der erforderlichen Medien und Laufwerke beschränkt, bevor der Vorgang beginnen kann. Hier sind plattenbasierte Backups in Bezug auf Verfügbarkeit, parallele Wiederherstellbarkeit und damit Gesamtkosten deutlich überlegen.
Public-Cloud-Alternativen sind attraktiv, aber Wiederherstellungen (und auch der Backup-Prozess selbst) sind durch die WAN-Bandbreite begrenzt. Die benötigte Lesebandbreite für die Wiederherstellung kann bis zu 100 Gb/s oder mehr betragen, was das WAN belastet. Die Kosten bewegen sich im Rahmen, bis es Zeit für die Wiederherstellung ist. Die Wiederherstellung von Daten kann kostspielig sein, speziell wenn hohe „Egress“-Kosten anfallen.
Eine gezielte Archivierungsstrategie, also das Auslagern nicht mehr genutzter Daten, kann das Gesamt-Backup-Volumen deutlich verringern und den Backup-und-Restore-Prozess wesentlich effizienter machen.
Wie wichtig ist die Bestimmung des zukünftigen Datenspeicherbedarfs für die Erstellung einer Backup- und Archivierungsstrategie?
Die Verwendung eines skalierbaren Speichersystems zur Vorhaltung von Backups und Archiven macht es insgesamt einfacher, auch „zukünftige Bedürfnisse“ zu bewältigen.
Um auf die eingangs genannte IDC-Vorhersage zurückzukommen: Das Datenwachstum ist massiv, und der Wert der Daten steigt im Laufe der Zeit durch die Entdeckung neuer Möglichkeiten zur Nutzung und Monetarisierung von Daten. Die Wahl einer Speicherlösung, die sich allein durch das Hinzufügen von Servern leicht erweitern lässt, macht sowohl Archiv- als auch Backup-Strategien flexibler, kostengünstiger und praktischer.
*Die Autoren: Tyna Callahan, Sr. Director of Communications & Product Marketing bei Scality, und Paul Speciale, Chief Product Officer bei Scality
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