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Speichermedium mit Sicherheitsfunktionen Künstliche Intelligenz in einer SSD

Integrierte Intelligenz soll bei X-PHY, einer neuen SSD von Flexxon, vor Ransomware-Angriffen schützen. Lenovo baut die Komponente bereits in einen Teil seiner Laptops ein.

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Die Flexxon X-PHY fasst bis zu 1 TB, lernt während der Nutzung und reagiert bei Auffälligkeiten.
Die Flexxon X-PHY fasst bis zu 1 TB, lernt während der Nutzung und reagiert bei Auffälligkeiten.
(Bild: Flexxon)

Ransomware schafft es mühelos, auch vermeintlich gut geschützte Daten so zu verschlüsseln, dass Anwender entweder teuer zahlen oder aber hoffentlich auf funktionierende Snapshots und Backups zurückgreifen können. Doch leider sind auch die oft genug bereits verseucht.

Hiergegen will Flexxon, ein Spezialist für Speicher und Speicherverwaltung mit Sitz in Singapur, mit X-PHY etwas tun. X-PHY besteht aus einer NVMe-SSD, wahlweise mit 512 Gigabyte oder 1 Terabyte Fassungsvermögen, SSD-Schnittstellen, Software und einem speziellen, von Flexxon selbst entwickelten neuronalen Netz in Form eines Chips. Für die Technologie hält der Hersteller vier Patente.

Das System nutzt NVMe-PCIe 3.x4. Es liest und schreibt Daten mit maximal 1.300 Megabit pro sekunde, beim Aufzeichnen kompletter Streams beträgt die Lese-/Schreibleistung 700 Mb/s.

Der intelligente Chip analysiert laufend die Lese- und Schreibvorgänge, wobei ein normales Nutzungsmuster erlernt und der Analyse zugrunde gelegt wird. Zeigen sich Auffälligkeiten, wird die Festplatte gestoppt, so dass nichts mehr gelesen oder geschrieben werden kann. Dabei lernt das System während der Nutzung weiter und passt seine Reaktionen demgemäß auch an sich wandelnde Muster der Normalverwendung an. Der Software-Mechanismus transformiert dabei die Befehle an die Festplatte in analoge Werte, die dann gewichtet werden. Erreichen die gewichteten Werte bestimmte Grenzen, wird reagiert.

Darüber hinaus ist das Chassis mit diversen Sensoren ausgerüstet, die es gegen externe Angriffe oder widrige Umgebungsbedingungen schützen. Integriert sind ein Licht-, ein Temperatur-, ein Bewegungs- und ein Spannungssensor. Außerdem ist es möglich, alle Daten auf dem System zu löschen, wenn ein Angriff vermutet wird. Dann sind sie zwar dort nicht mehr vorhanden, aber der Angreifer kann sie ebenfalls nicht mehr erbeuten.

Derzeit ist das System noch nicht in großen Stückzahlen zu haben und daher mit 300 Euro pro Stück relativ teuer. Später sollen die Preise etwa 20 Prozent über denjenigen gewöhnlicher SSDs liegen. Lenovo hat die Lösung bereits in einige seiner Profi-Laptops eindesignt.

Kunden für die neue Lösung könnten, so Thomas Schwab, Business Development Manager bei Neumüller Elektronik, dem deutschen Vertriebspartner für das Produkt, der Medizinbereich, Sicherheitsspezialisten, aber auch die produzierende Industrie sein.

Das neue Produkt ist bei Flexxon das erste eines möglichen neuen Geschäftszweigs. Der Hersteller, der bislang rund 100 Millionen US-Dollar weltweit umsetzt, hat damit eine Basis, um sich weiter in den Bereich Enterprise-Storage vorzuwagen.

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