Private Cloud möglichst einfach sichern Nextcloud mit der internen Backup-App sichern
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Mit der Nextcloud Backup App lassen sich die Daten in Nextcloud zuverlässig und einfach sichern. In vielen Umgebungen reicht dieses Backup-System vollkommen aus. Wir zeigen in diesem Beitrag die Einrichtung und Verwaltung des Tools.

Für die Sicherung von Nextcloud mit der Backup-App ist mindestens die Version 23 von Nextcloud notwendig, besser natürlich eine aktuellere Version; idealerweise ist dies Nextcloud Hub 5 in der Version 27.0.0. Die Verwaltung der Backup-Umgebung erfolgt mit einem Webbrowser. Die Backup-App benötigt für die Einrichtung keinen SSH-Zugang. Dadurch ist der Einsatz flexibler und steht in gehosteten Umgebungen genauso zur Verfügung wie in lokal betriebenen Installationen. Die Backup-App benötigt auf dem Sicherungsmedium genauso viel Platz wie die aktuelle Nextcloud-Installation.
Daher sollte vor der Inbetriebnahme der App darauf geachtet werden, dass der Speicherplatz ausreicht, auch bei zukünftigen Anforderungen. Die Backup-Lösung sichert alle Daten und parallel auch alle Einstellungen in Nextcloud. Bei einer Wiederherstellung ist es daher möglich, den Server, Dateien oder einzelne Einstellungen wiederherzustellen.
Backup-App installieren und aktivieren
Die Sicherung wird über die Backup-App durchgeführt, die über das Icon des Admin-Benutzers und die Auswahl von „Apps“ installiert wird. Durch die Suche nach „Backup“ taucht die gleichnamige App auf, die sich an dieser Stelle installieren und aktivieren lässt.
An diesem Punkt kann es auch gleich sinnvoll sein, die App „External Storage Support“ auf dem Nextcloud-System zu aktivieren. Die App ist standardmäßig installiert, aber nicht aktiviert. Die App sorgt dafür, dass die Sicherungen, welche durch die Backup-App erstellt werden, auch auf dem externen Speicher landen. In vielen Fällen ist „External Storage Support“ ohnehin bereits aktiv.
Backup in Nextcloud einrichten
Bei erfolgreicher Aktivierung der beiden Apps ist in den Einstellungen des Admins der Menüpunkt „Sicherung“ zu finden. Durch das Anklicken dieser Option öffnet sich die Konfigurationsseite von Nextcloud Backup.
Im Rahmen der Einrichtung sollte die Option „Aktiviere Hintergrundaufgaben, um die Erstellung, Wartung und Bereinigung automatisch zu verwalten“ gesetzt sein. Dadurch kann das System die Wiederherstellungspunkte/Snapshots nach Zeitplan erstellen, automatisch packen/kopieren und veraltete Sicherungen automatisch löschen.
Im zweiten Schritt wird im oberen Bereich bei „Sicherungsplanung“ festgelegt, wann das Backup täglich durchgeführt werden soll. Es ist wichtig zu beachten, dass im Rahmen einer vollständigen Sicherung von Nextcloud das System in den Wartungsmodus versetzt wird. In diesem Modus können Anwender nicht mit dem System arbeiten.
Inkrementelle Sicherungen vs. vollständige Sicherungen
Die Option „Erlaube die Erstellung vollständiger Wiederherstellungspunkte an Wochentagen“ sollte aktiviert werden. Dadurch sichert das System auch unter der Woche immer alle Daten in einer vollständigen Sicherung. Allerdings versetzt das Backup-Tool die Umgebung dann wieder in den Wartungsmodus, sodass während der Sicherung kein Anwender mit Nextcloud arbeiten kann. Muss die Nextcloud-Umgebung aber ständig einsatzbereit sein, sollte die Option nicht aktiviert werden.
In diesem Fall führt die Backup-App inkrementelle Sicherungen durch, welche auf der letzten Vollsicherung aufbauen. Bei diesen Sicherungen versetzt das System die Umgebung nicht in den Wartungsmodus, sodass Benutzer weiterhin mit Nextcloud arbeiten können. Inkrementelle Sicherungen sind schneller abgeschlossen und brauchen weniger Speicherplatz.
Allerdings bauen die inkrementellen Sicherungen auf der letzten vollständigen Sicherung auf. Wenn eine Wiederherstellung notwendig ist, muss unter Umständen auf die letzte vollständige Sicherung zugegriffen werden, bevor die aktuelle inkrementelle Sicherung genutzt werden kann. Das dauert länger und kann Probleme verursachen. Daher müssen Verantwortliche immer genau abwägen, welche Art von Datensicherung sie für Nextcloud umsetzen wollen.
Wichtig ist die Einstellung bei „Abstand zwischen zwischen zwei vollen Wiederherstellungspunkten“. Damit wird festgelegt, in welchem Abstand das Backup-Tool vollständige Sicherungen durchführt. An den anderen Tagen erstellt das System inkrementelle Sicherungen. Bei „Abstand zwischen zwei teilweisen Wiederherstellungspunkten“ wird wiederum terminiert, in welchem Zeitraum inkrementelle Sicherungen der Daten ausgeführt werden. Für eine tägliche Sicherung sollte hier auf jeden Fall eine „1“ stehen. Es ist auch möglich, jeden Tag eine vollständige Sicherung durchzuführen; dann sollte das Backup-Medium aber über entsprechend Speicherplatz verfügen.
Bei „Verpackung läuft“ sollten die Wiederherstellungspunkte verschlüsselt und auch komprimiert werden. Das stellt sicher, dass die Backups nicht von unberechtigten Benutzern gelesen werden können und die Sicherung so wenig Platz wie möglich benötigt.
Ebenfalls wichtig sind die Einstellungen „Richtlinie für die lokalen App-Daten“ und „Richtlinie für externe Speicher“; hier wird festgelegt, wie lange die App die gesicherten Daten aufbewahren soll, bevor veraltete Daten vom System gelöscht werden. Durch das Setzen von „1“ bei „Richtlinie für die lokalen App-Daten“ bewahrt die Sicherung die Daten lokal für einen Tag auf. Bei „Richtlinie für externe Speicher“ sollte eine möglichst lange Zeitperiode verwendet werden. Das stellt sicher, dass Daten auch längere Zeit in verschiedenen Versionen zur Verfügung stehen.
Sicherungskonfiguration, Wiederherstellungspunkte, Sicherungsziele
Über den Menüpunkt „Sicherungseinrichtung exportieren“ können die Einstellungen des Backups exportiert werden. Das erleichtert die Wiederherstellung und stellt sicher, dass bei einem kompletten Verlust des Servers die Sicherung vollständig durchgeführt werden kann. Dieser Vorgang exportiert die Einstellungen und den Schlüssel, der für die Wiederherstellung auf einem neuen Server notwendig ist.
Um Daten auf einem externen Speicher durchzuführen, muss dieser in Nextcloud angebunden werden. Das erfolgt wiederum bei „Externer Speicher“ in den administrativen Einstellungen in der Nextcloud-Verwaltung. Wenn ein externer Speicher vorhanden ist, lässt er sich als Sicherungsziel in der Backup-App einbinden. Danach kann mit „Vollständigen Wiederherstellungspunkt erstellen“ eine erste Sicherung erstellt werden.
Im Bereich „App-Daten“ können die Wiederherstellungspunkte ebenfalls auf dem externen Speicher abgelegt werden. Das lokale App-Daten-Backup sollte möglichst schnell erreicht werden können. Es ist aber sinnvoll, das lokale Backup der App-Daten nicht auf demselben Speicher abzulegen wie die Sicherung auf dem externen Speicher. Jedes Backup erhält eine eigene ID, die im Fenster angezeigt wird. Bei „Historie“ zeigt die App an, wann die nächste Sicherung erfolgt.
Wiederherstellung regelmäßig testen
Wenn die Backups erfolgreich konfiguriert sind und eine erste Sicherung durchgeführt wurde, sollte die Wiederherstellung regelmäßig getestet werden. Die Wiederherstellung erfolgt über SSH. Im Nextcloud-Verzeichnis (/var/www/nextcloud) stehen die einzelnen Befehle dazu zur Verfügung. Diese sollten idealerweise mit „sudo -u www-data“ gestartet werden, um die entsprechenden Rechte zu nutzen.
Alle Backups werden zum Beispiel mit dem folgenden Befehl angezeigt:
sudo -u www-data php occ backup:point:list
Die Daten müssen zuerst auf den Server heruntergeladen werden:
sudo -u www-data php occ backup:point:download <ID des Backups> --external <Nummer des externen Speichers>
Wenn das Backup heruntergeladen wurde, können die Daten aus dem heruntergeladenen Backup extrahiert werden:
sudo -u www-data php occ backup:point:unpack <ID des Backups> --external <Nummer des externen Speichers>
Aus den extrahierten Dateien werden die Daten wiederhergestellt:
sudo -u www-data php occ backup:point:restore <ID des Backups> --external <Nummer des externen Speichers>
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