Redundanter Datenträger Was ist ein Hot-Spare-Laufwerk?

Von Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber Lesedauer: 2 min

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Ein Hot-Spare-Laufwerk ist ein redundantes Reservelaufwerk, beispielsweise eine Festplatte oder eine SSD, das beim Ausfall eines Laufwerks automatisch im laufenden Betrieb eingebunden wird. Typische Anwendungsbereiche von Hot-Spare-Laufwerken sind RAID-Verbünde. Bei einem Defekt eines produktiven RAID-Laufwerks springt die Hot-Spare-Festplatte direkt ein, und der Rebuild der Daten beginnt sofort. Im Gegensatz zum Hot-Spare-Prinzip erfordert ein Cold-Spare-Laufwerk ein manuelles Eingreifen.

Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
(Bild: © aga7ta - Fotolia)

Hot-Spare ist ein Redundanzprinzip, bei dem Ersatz für Systemkomponenten bereitgehalten wird, der bei einem Ausfall einer Komponente automatisch im laufenden Betrieb eingebunden werden kann. Im Gegensatz zum Hot-Spare-Prinzip erfordert das Cold-Spare-Prinzip ein manuelles Eingreifen zur Einbindung der Ersatzkomponente. Dementsprechend handelt es sich bei einem Hot-Spare-Laufwerk um ein redundantes Reservelaufwerk, beispielsweise eine Festplatte oder eine SSD, das beim Ausfall eines Laufwerks direkt seine Arbeit aufnimmt.

Mithilfe des Hot-Spare-Prinzips lassen sich auch andere Systemkomponenten wie Lüfter, Netzteile, Netzwerkkarten oder Controller für Fehlerfälle bereithalten und im Fehlerfall automatisch einbinden. Vorteil eines Hot-Spare-Laufwerks ist, dass sich Speicherpools ohne manuellen Eingriff selbst reparieren und Speicherkapazitäten, Daten und Redundanzlevel schneller als bei einem Cold-Spare-Ersatz wieder zur Verfügung stehen.

Hot-Spare-Laufwerke in RAID-Verbünden

Typische Einsatzbereiche von Hot-Spare-Laufwerken sind RAID-Verbünde. Dort dienen Hot-Spare-Laufwerke als Ersatz für die produktiven, aktiv in das RAID-System eingebundenen Laufwerke. Fällt eine produktive RAID-Festplatte aus, übernimmt das Hot-Spare-Laufwerk automatisch deren Rolle. Der Rebuild der Daten beginnt sofort, und die Daten der defekten Festplatte werden automatisch aus den bestehenden Informationen des RAID-Verbunds rekonstruiert. Hierfür muss der RAID-Verbund natürlich den Ausfall eines Laufwerks tolerieren.

Für den Einsatz von Hot-Spare-Laufwerken geeignete RAID-Level sind zum Beispiel RAID 1, RAID 5, RAID 6 oder RAID 10. Die typische Anzahl der Hot-Spare-Laufwerke pro RAID-Verbund variiert abhängig vom RAID-Level. Während des Rebuilds sinkt die Performance des RAID-Verbunds. Erst wenn alle Daten auf dem Hot-Spare-Laufwerk rekonstruiert sind, erreicht der Verbund wieder seine ursprüngliche Leistungsfähigkeit und seinen angestrebten Redundanzlevel.

Vor- und Nachteile von Hot-Spare-Laufwerken

Der Vorteil eines Hot-Spare-Laufwerks ist, dass es bei einem Defekt eines produktiven Laufwerks automatisch und ohne manuelles Eingreifen eingebunden wird. Die Wiederherstellungszeiten von Speicherpools, ihrer Speicherkapazitäten, Daten und Redundanzlevel wird verkürzt.

Nachteil des Hot-Spare-Prinzips ist, dass Laufwerke vorgehalten werden müssen, die im Normalbetrieb keine Funktion haben. Sie benötigen Platz, verbrauchen Energie und können verschleißen. Zudem ist es nicht immer wünschenswert, dass bei einem Laufwerksdefekt automatisch redundante Laufwerke eingebunden werden. Unter Umständen kann es sinnvoller sein, Reservelaufwerke bewusst manuell in Betrieb zu nehmen.

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