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Definition Was ist RAID 1?

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber / Dr. Jürgen Ehneß

Im RAID-Level 1 sind zwei oder mehr Festplatten so miteinander kombiniert, dass sämtliche Daten gespiegelt gespeichert werden. Die Daten sind mindestens zweimal vorhanden. Beim Ausfall einer Festplatte ist der Weiterbetrieb des Systems mit den gespiegelten Daten sichergestellt.

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Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
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(Bild: © aga7ta - Fotolia)

In einem Redundant Array of Independent Disks (RAID) sind mehrere Festplatten auf unterschiedliche Art zu einem logischen Laufwerk kombiniert. Der sogenannte RAID-Level beschreibt die Art der Kombination. Der RAID-Level 1 verwendet zwei oder mehr Festplatten zur Datenspiegelung (Mirroring), um eine oder mehrere exakte Kopien der gespeicherten Daten bereitzuhalten. Fällt eine Festplatte des RAID-Verbunds aus, lässt sich das System mit den gespiegelten Daten einer anderen Festplatte weiterbetreiben.

Die Speicherkapazität des RAID-Level-1-Verbunds ist nur so hoch wie die der kleinsten am Verbund beteiligte Festplatte. Ein Totalverlust der Daten tritt erst auf, wenn keine Festplatte mit gespiegelten Daten mehr vorhanden ist.

Das Prinzip des Spiegelns

Beim Spiegeln werden alle Daten auf den beteiligten Festplatten gleichzeitig gespeichert. Üblich ist die paarweise Spiegelung. Es lassen sich aber auch drei oder mehr Festplatten in einem Mirror-Verbund kombinieren. Je nach Implementierung von RAID-Level 1 sind ein oder mehrere Controller vorhanden. Die Nutzung von zwei Controllern (Duplexing) bietet den Vorteil, dass der Ausfall eines Controllers ebenfalls abgesichert ist.

Fast alle RAID-Systeme erlauben das Tauschen fehlerhafter Festplatten im laufenden Betrieb. Arbeitet ein RAID-Level-1-Verbund nur noch mit einer Festplatte, lässt sich die Redundanz wieder herstellen, indem eine neue Festplatte an den RAID-Controller angeschlossen wird. Der Controller beginnt automatisch, sämtliche Daten der noch laufenden Festplatte auf die neue zu spiegeln, und sorgt für die Reparatur des Systems ohne Unterbrechung des Betriebs.

Einige RAID-Systeme bieten zusätzliche Sicherheit, indem sie bei allen Lesezugriffen die Daten beider Festplatten vergleichen. Kommt es zu Unterschieden bei den Daten, gibt das System eine Fehlermeldung aus. Probleme wie sich anbahnende Hardwaredefekte lassen sich so vorzeitig erkennen.

Vor- und Nachteile von RAID-Level 1

Für den Rechner ist der RAID-Level 1 völlig transparent. Er behandelt den RAID-Verbund wie ein einziges Laufwerk. Sämtliche Spiegelungsarbeiten erledigt der RAID-Controller im Hintergrund. Die Daten sind redundant gespeichert, und der Weiterbetrieb ist beim Defekt einer Festplatte unterbrechungsfrei möglich.

Basiswissen RAID – Redundanz zur Datensicherung
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Ein Nachteil ist, dass sich die Kosten für den Speicherplatz mindestens verdoppeln. Sind Festplatten mit großer Speicherkapazität im Einsatz, kann ein Rebuild einer ausgewechselten Festplatte lange Zeit in Anspruch nehmen. Bestand der RAID-Verbund nur aus zwei Festplatten, ist in der Zeit eines Rebuilds keine Redundanz mehr vorhanden. Wichtig zu wissen ist, dass ein RAID-1-Verbund kein Ersatz für eine Datensicherung ist. Werden beispielsweise Daten versehentlich gelöscht oder sind von Hackern manipuliert worden, sind auch die gespiegelten Dateien gelöscht oder manipuliert.

Typische Einsatzszenarien für RAID 1

Der RAID-Level 1 ist für Systeme nutzbar, die mit hoher Verfügbarkeit betrieben werden sollen. Dies können beispielsweise Serversysteme sein. Um zusätzlich zur Redundanz höhere Schreib- und Leseleistung bereitzustellen, wird der RAID-Level 1 oft mit dem RAID-Level 0 kombiniert. Diese Kombination nennt sich RAID-Level 10 und bietet höhere Performance und Redundanz. Es kommen Striping und Mirroring zum Einsatz.

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