Veeam Availability Suite V10 Die 3-2-1-Backup-Regel automatisieren
„Infrastructure-as-a-Code“, „S3-Object-Lock-Funktionalität“, automatisierte Umsetzung der 3-2-1-Regel der Datensicherung: Die neue Version der „Veeam Availability Suite“ will jeden Trend im Backup-Umfeld mitnehmen.
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Auch wegen des IT-Trends „Infrastructure-as-a-Code“ gewinnen universelle Programmierschnittstellen (APIs) an Bedeutung. Hier geht es darum, nicht mehr sozusagen klickend zu administrieren, sondern gecodet. Von der Herangehensweise wird hier ein Status beschrieben, wie die Kernkonfiguration der Infrastruktur auszusehen hat, und das System stößt dann automatisiert – vergleichbar mit einem Script – die Ereignisse an, die das dann umsetzen. „Dazu brauche ich entsprechende universelle APIs – die wir anbieten“, so Thomas Sandner, Director Technical Sales CEMEA bei Veeam, zur zehnten Version der „Veeam Availability Suite“, die dieser Tage den Vorgänger ablöst. Automatisiert wird dann häufig mit Tools wie Ansible, Puppet oder Chef.
Drei zentrale Neuerungen
Die Veeam Availability Suite in der Version zehn wurde an vielen Stellen überarbeitet. Zu den drei wichtigsten Neuerungen zählen laut Sandner aber die Themen NAS-Backup, Multi-VM Instant Recovery und eine S3-Object-Lock-Funktionalität.
Das immense Datenwachstum im unstrukturierten Bereich – beispielsweise durch E-Mails – stellt eine große Herausforderung dar. „Hier bieten wir in V10 eine universelle Lösung für NAS-Backup, mit einem Schwerpunkt auf Einfachheit. Es soll für den Ein-Mann-Admin bis zum Konzern passen“, sagt Sandner.
Instant Recovery
Beim Instant Recovery wurde die Performance verbessert, sagt Sandner. „Unsere Nutzer werden feststellen, dass das Starten von VMs direkt aus dem Backup heraus nun viel schneller möglich ist. Außerdem können nun auch mehrere VMs aus dem Backup gleichzeitig ausgewählt und parallel gestartet werden.“ Die Lösung ermögliche es beispielsweise „auch mal schnell einen Laptop komplett abzusichern und auf einer VM laufen lassen“. Das sehe einfach aus, technisch sei das aber gar nicht so ohne, weil Treiber und BIOS-Einstellungen im Hintergrund angepasst würden.
Notfallvorsorge
Mit dem Tool „Veeam Availability Orchestrator“ sollen mit der „Cloud Data Management Platform“ im Bereich Disaster Recovery und Business Continuity neue Möglichkeiten offeriert werden. „Hier geht es darum, die Wiederherstellung von Systemen zu planen, zu automatisieren und zu dokumentieren. Beispielsweise müssen die Boot-Reihenfolgen passen und gecheckt werden, ob bestimmte Dienste schon online sind. So kann beispielsweise geprüft werden, ob eine bestimmte virtuelle Maschine bereits online ist, bevor ein Datenbankdienst gestartet wird et cetera“, beschreibt der Veeam-Manager.
Automatisiertes Zusatz-Cloud-Backup
Im Hinblick auf die 3-2-1-Regel zur Datensicherung wurde die Möglichkeit eingebaut, dass, sobald ein On-Prem-Backup gefahren wird, gleichzeitig ein Cloud-Backup durchgeführt wird. Besagte 3-2-1-Backup-Regel schützt davor, wenn man statt dem sprichwörtlichen „Glück im Unglück“ einmal „Pech im Unglück“ haben sollte: drei Datenkopien auf zwei Medien und ein externes Backup.
In V10 gibt es zudem die Option, das S3-Object-Lock-Feature bei AWS zu nutzen. „Bei diesem Feature ist es niemandem mehr möglich – auch nicht dem Admin –, Daten zu ändern oder zu löschen. So kann – wenn man so will – eine gute Alternative zum Tape-Backup eingerichtet werden.“ Snapshots können auf diese Weise derzeit in AWS umgesetzt werden, bald auch in Azure, so die Planungen, verrät Sandner.
Mit Backup-Daten arbeiten
Die Möglichkeit, VMs in Sandboxen starten zu können, ist in der Suite nicht neu. Neu sei aber, dass über die neue „Data Integration API“ die Daten aus einem beliebigen Backup direkt bereitgestellt werden können. Kunden können so beispielsweise mit Backup-Daten DSGVO-relevante Daten suchen, Daten-Analysen oder Data-Mining betreiben, ohne die Produktivsysteme zu belasten.
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