Wenn Anforderungen an Datenhoheit und Performance einen Betrieb in der Public Cloud verhindern Die Oracle Autonomous Database im eigenen Rechenzentrum
Redakteur: Ulrike Ostler
Es gibt gute Gründe, nicht in die Public Cloud zu gehen: Anforderungen an Datenhoheit, Sicherheit und Performance können dagegen sprechen. Doch bisher gab es die sich teilweise selbstheilende „Autonomous Database“ von Oracle nur per öffentlicher Cloud. Das ändert sich jetzt. Zudem stellt Oracle weitere Funktionen der Datenbank und Neuerungen bei „Oracle Exadata Cloud@Customer“ vor.
Die „Autonomous Database on Exadata Cloud@Customer“, in Kundenrechenzentren betrieben, lässt zwei Varianten zu: als eigenständiges Angebot oder als Teil der „Oracle Dedicated Region Cloud@Customer“.
(Bild: Gerd Altmann auf Pixabay/ PNG EGG)
Seit drei Jahren gibt es die Services „Oracle Exadata Cloud@Customer“. Nun soll die Oracle Autonomous Database ebenfalls darauf verfügbar sein. Das neue Angebot kombiniert die jüngste Version der Datenbank mit der Oracle-Datenbankplattform „Exadata“ und steht nun als Cloud-Service direkt in den Kundenrechenzentren bereit.
Der Vorteil liegt laut Oracle auf der Hand: Datenbankmanagement und CAPEX-Investitionen sind unnötig, abgerechnet wird nach Bedarf (Pay-per-Use), weil die Datenbank-Cloud-Ressourcen flexibel zur Verfügung stehen. Die Autonomous Database kann in zwei Varianten in Kundenrechenzentren betrieben werden: als eigenständiges Angebot oder als Teil der „Oracle Dedicated Region Cloud@Customer“, der On-Premises-Cloud-Region, die Oracle kürzlich angekündigt hat.
Carl Olofson, Research Vice President, Data Management Software, bei IDC, äußert sich angetan: „Oracle Autonomous Database on Exadata Cloud@Customer kombiniert die einzigartigen Fähigkeiten der Exadata-X8M-Plattform mit der leistungsstarken, Machine-Learning-unterstützten Datenbank von Oracle sowie der Cloud-Steuerungsebene der zweiten Generation für eine echte Enterprise-Grade-Datenbank-Cloud-Erfahrung On-Premise.“
Das lockt die Kunden
Oracle Autonomous Database on Exadata Cloud@Customer soll den Kunden einen einfachen und schnellen Wechsel zu einem Cloud-Modell ermöglichen. Die Unternehmen, die dieses Angebot annehmen, wechseln in eine „vollautomatisierte“ und von Oracle gemanagte Umgebung (siehe Kasten).
Die durchschnittliche Implementationsdauer betrage weniger als eine Woche, teilt der Anbieter mit. Denn vorhandene Anwendungen in einem Rechenzentrum könnten ganz ohne Änderung angeschlossen und betrieben werden. Zudem blieben die Anwendungsdaten im Rechenzentrum des Kunden. Das sei eine mögliche Alternative zum Betrieb in einer Public Cloud für geschäftskritische Datenbankanwendungen, wenn neben den genannten Gründen etwa gesetzliche Anforderungen oder auch die Notwendigkeit einer besonders engen Kopplung von On-Premises-Anwendungen maßgebend sind.
Juan Loaiza, Executive Vice President, Mission-Critical Database Technologies bei Oracle, findet noch weitere Gründe: „Exadata Cloud@Customer wurde bereits erfolgreich bei Hunderten von Kunden eingesetzt, darunter große Finanzdienstleister, Telekommunikationsunternehmen, Gesundheitsdienstleister, Versicherungen und Pharmaunternehmen weltweit, die dadurch ihre Infrastruktur modernisieren und die Kosten um bis zu 50 Prozent verringern konnten“, erläutert er. „Jetzt bringen wir auch die Oracle Autonomous Database in die Rechenzentren unserer Kunden und befreien damit Datenbank-Administratoren und Entwickler von alltäglichen Wartungsaufgaben.“
Serverlos und funktionsreich
IDC-Analyst Olofson ergänzt: „Jedes Unternehmen verfügt über eine Reihe von ISV- und selbst entwickelten Anwendungen, auf die es sich stützt, um alle Aspekte seines Geschäfts zu betreiben, vom Finanzwesen über die Produktion, die Personalabteilung, das Bestellwesen, den Einkauf und die Verwaltung. Für Unternehmen, die diese Art kritischer Oracle-basierter Anwendungen in einer unternehmensinternen Datenbank-Cloud betreiben möchten, ist Oracle Autonomous Database on Exadata Cloud@Customer das derzeit fortschrittlichste Angebot auf dem Markt.“
Die Oracle-Datenbank eignet sich zur Bearbeitung verschiedener Datentypen und Workloads. So laufen Machine Learning, JSON, Graph, Spatial, IOT und In-Memory-Anwendungen auf derselben Datenbank. Spezialdatenbanken und Datenfragmentierung sind laut Oracle überflüssig. Die autonomen Datenbankfunktionen umfassen Bereitstellung, Tuning, Clustering, Katastrophenschutz, elastische Skalierung, Sicherung und Patching. Die serverlose Architektur passt sich an den Bedarf sich ändernder Workloads an und ermöglicht, laut Anbieter, echtes Pay-per-Use.
Zudem könnten Unternehmen mit Oracle Autonomous Database on Oracle Exadata Cloud@Customer siebenfach größere Datenbanken betreiben und wesentlich mehr Datenbanken konsolidieren als mit „AWS RDS auf Outposts“, so der Anbieter, „bei deutlich gesteigerter Leistung: zwölfmal mehr SQL IOPS, zehnmal mehr SQL-Durchsatz und 98 Prozent geringerer SQL-Latenz.“ Der Aufwand beim Kunden für das Infrastruktur- und Datenbankmanagement verringere sich um bis zu 90 Prozent.
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Stand vom 30.10.2020
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Mehr Datenbankfunktionen
Oracle hat vor Kurzem die Zertifizierung von „Oracle Siebel“, „Peoplesoft“ und „JD Edwards“ für die Oracle Autonomous Database bekannt gegeben. Außerdem hat das Unternehmen das Produkt „Oracle Autonomous Data Guard“ angekündigt. Dabei handelt es sich um eine Hochverfügbarkeits- und Disaster-Recovery-Lösung, die vor Datenbank- und Rechenzentrumsausfällen schützen soll. Nach Herstellerangaben reduzierten sich der Datenverlust (RPO) und die Wiederherstellungszeit (RTO) auf nahezu null.
Exadata Cloud@Customer-Erweiterungen
Auch an der Hardware-Plattform hat Oracle geschraubt. Die „Oracle Exadata Database Machine X8M“ kombiniert „Intel Optane DC Persistent Memory“ und 100 Gigabit Remote Direct Memory Access (RDMA) über Converged Ethernet (RoCE), um Speicherengpässe zu beseitigen und die Leistung für die anspruchsvollsten Workloads wie Online Transaction Processing (OLTP), IoT, Betrugserkennung und den Handel mit hochfrequentem Warenumschlag signifikant zu steigern. Der direkte Datenbankzugriff auf den gemeinsam genutzten persistenten Speicher erhöht die Bestleistung auf zwölf Millionen SQL-Lese-IOPS – eine 2,5-fache Steigerung gegenüber dem Vorgängermodel, der „Exadata Database Machine X8“.
Darüber hinaus reduziert Exadata X8M die Latenzzeit kritischer Datenbank-In- und -Outputs. Die Remote-IO-Latenzen betragen maximal 19 Mikrosekunden und sind damit zehnmal geringer als bei der vorherigen Modellgeneration. Diese niedrigen Latenzzeiten sind laut Oracle stabil. Sie würden selbst bei Workloads erreicht, die Millionen von IOs pro Sekunde erforderten.
Pro Exadata-Rack sind mehrere VM-Cluster möglich. Unternehmen können dadurch dasselbe System für verschiedene Anwendungsbereiche wie Produktion, Disaster Recovery und Entwicklung sowie Tests nutzen. Abteilungen und Anwendungsfälle lassen sich isoliert voneinander betreiben.
PCI-DSS-Zertifizierung: Exadata Cloud@Customer unterstützt und erfüllt jetzt die Anforderungen des Datensicherheitsstandards der Kartenzahlungsbranche und kann somit als Bestandteil einer Hochsicherheitsumgebung für Finanzprozesse genutzt werden.