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Datadobi Storagemap Neue Lösung, neue Produktstruktur

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Datadobi, Spezialist für große Datenmigrationen, weitet das Geschäftsmodell mit einem neuen Produkt auf Daten-Discovery aus. Gleichzeitig wird auch das Produktportfolio insgesamt verändert.

Mit Storagemap will Datadobi den dabei Kunden helfen, ihre Daten zu bereinigen.
Mit Storagemap will Datadobi den dabei Kunden helfen, ihre Daten zu bereinigen.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Datadobi gibt es sein 2010. Gegründet wurde das privat gehaltene Unternehmen von vier ehemaligen EMC-Mitarbeitern. Sie hatten festgestellt, dass es großen Bedarf an Migrations-Software gab, die herstellerübergreifend arbeitet, wenn sie Daten von einem auf ein anderes EMC-Centera-System migrieren wollten.

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Die meisten großen Storage-Hersteller bieten durchaus Migrationstools an, allerdings vor allem solche, mit denen man Fremddaten auf ihre Systeme verschieben kann. Am liebsten ist ihnen naheliegenderweise, wenn die Daten überhaupt nur von einem von ihnen erstellten Systems auf ein anderes verlagert werden.

Das trifft natürlich nicht unbedingt das Interesse ihrer Kunden. Diese wünschen sich Freiheit bei der Wahl ihrer Systeme und nicht ein Quasi-Lock-in via Migrationstool.

„Wenn man File- oder Objektdaten von einem System auf das eines anderen Herstellers verschiebt, bedeutet das sehr viel Arbeit, da die Systeme in der Regel inkompatible Dialekte sprechen, andere Protokolle verwenden und so weiter“, erklärt Carl d’Halluin, CTO des Unternehmens.

Diese Situation wollte die Firma aus Leuven in Belgien verändern. Sie hat inzwischen 65 Mitarbeiter und bedient rund 1.000 Enterprise-Kunden. Am Anfang stand ausschließlich das Geschäft rund um EMC Centera im Mittelpunkt, später kamen auch NAS-Systeme als Migrationsquelle oder -ziel hinzu.

Wachstumsmarkt

Der Markt für Datenmigration ist auch hinsichtlich seines Volumens durchaus attraktiv. Sein weltweites Volumen soll laut Marketsandmarkets 2022 auf 11,49 Milliarden US-Dollar ansteigen, wobei hier freilich sämtliche Segmente gemeint sind. Damit wäre der Markt in den vergangenen fünf Jahren jährlich um 17,5 Prozent gewachsen.

Zum Produktportfolio von Datadobi gehörten bis vor kurzem zwei Produkte: DobiMigrate und DobiProtect. Erstere Lösung übernahm die Migration von NAS oder Object Store auf andere entsprechende Systeme, zweitere die Replikation auf heterogene Ziele.

Das deutsche Geschäft ist inzwischen zu 90 Prozent auf das Thema NAS-Migration fokussiert, da es immer weniger alte Centera-Systeme gibt.

Bei DobiProject geht es auch um den größtmöglichen Unterschied zwischen Quell- und Zielsystem, um für einen möglichst guten Schutz vor Ransomware zu sorgen. Deshalb landen inzwischen immer mehr replizierte Daten in der Cloud.

Als wichtigste Wettbewerber im Marktbereich Migration vor allem in Hinblick auf mittelständische Unternehmen sieht Datadobi das freie Tool Rsync. Bei großen Migrationen im Enterprise-Sektor könne aber eine Migration ohne spezialisierte Tools wie die eigenen buchstäblich Monate dauern, weshalb Enterprises oft entsprechende Lösungen einsetzen, gerade wenn es schnell gehen soll.

Daten bereinigen

Nun dehnt Datadobi sein Produktportfolio aus. „Die Leute sehen, dass es nicht reicht, die Daten zu migrieren. Sie müssen die Daten eigentlich vorher bereinigen und dann prioritätsgesteuert behandeln“, sagt d’Halluin.

Diesen Bedarf möchte Datadobi mit Storagemap stillen. Das Tool findet alle Daten auf den angeschlossenen Geräten und entdeckt, was redundant und überflüssig ist oder aus anderen Gründen nichts auf den Systemen des Unternehmens zu suchen hat.

D’Hallouin: „Die Kunden wissen meist nicht, was auf ihren Systemen liegt – manchmal ist die Hälfte der Daten komplett unnütz. Oft findet man Daten von nicht mehr vorhandenen Backup-Systemen, von Usern, die nicht mehr im Unternehmen sind, gigantische PST-E-Mail-Files, die niemand mehr braucht, oder ganze Videoserien, die ein User privat gespeichert hat.“

Nach der Discovery werden die Daten visualisiert und nach vier KPIs bewertet: den Speicherkosten pro Tebibyte und Monat, dem Risiko der jeweiligen Daten und dem Wert der Daten. Das vierte Kriterium wird vielen eher fremd vorkommen: der Kohlendioxidausstoß in Kilo pro Tebibyte und Monat. „Wir sind überzeugt davon, dass die Kohlendioxidkosten in Zukunft auch in der IT sehr wichtig werden“, sagt der Datadobi-CTO.

Die Bewertung nach Risiko und Wert gestatte die Gruppierung von Daten in Datensets, die ein gleichartiges Wert- oder Risikoprofil haben. Damit ist eine prioritätsgesteuerte Behandlung nach den individuellen Vorstellungen des jeweiligen Kunden möglich.

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Nach dem Reporting und der Bewertung entwickelt das Unternehmen seinen Plan, wie mit den Daten umgegangen werden soll, taggt die Daten entsprechend und führt – ebenfalls innerhalb von Storagemap – die beschlossenen Aktionen durch, egal, ob es sich nun um Migrationen, Synchronisierungen, Löschungen oder etwas anderes handelt.

Client im Storage-Netzwerk

Partner können das Produkt erwerben, um ein Diensteportfolio darum herum zu stricken. Günstig ist dabei, dass Storagemap ohne Agenten und dafür mit Proxies sowie verbreiteten Protokollen arbeitet.

Die Lösung läuft als virtuelle Maschine und damit als Client im Storage-Netzwerk. Weil sie auch S3 unterstützt, kann auch Cloud-Storage, ein funktionierendes VLAN vorausgesetzt, in die Arbeit mit Storagemap einbezogen werden. Nötig ist eine Netzanbindung aber nicht – das Tool läuft auch auf Seiten ohne jegliche Konnektivität zum Internet.

DobiMigrate ist schon jetzt fest in Storagemap integriert – DobiProtect kommt erst in einem zukünftigen Update. „Bislang fokussieren sich unsere Partner auf das Thema Migration, aber wir glauben, dass sie auch auf Storagemap aufspringen werden“, vermutet d’Hallouin.

Sicher ist allerdings bereits, dass das Plattformprodukt Storagemap um einen App-Marketplace ergänzt werden soll. „Anwender werden in Zukunft eine Reihe von Spezialfähigkeiten wünschen. Manche wollen vielleicht den Owner von Dateien oder die Zugriffsrechte ändern, oder sie müssen einen kompletten Scan auf Konformität mit der Datengrundschutzverordnung durchführen. Auch branchenspezifische Aktionen sind denkbar“, erklärt d’Hallouin.

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Finanzen, Gesundheit, öffentliche Auftraggeber

Solche Aktions-Apps sollen in Zukunft auch von Drittfirmen geschrieben werden können. Ans Produkt angeflanscht werden sie über APIs. Die Action-Library wird dann über einen Online-Marktplatz bereitgestellt, der allerdings aktuell noch nicht existiert.

Hinsichtlich des Preises gibt es wie üblich bei derart komplexen Lösungen nur relativ unkonkrete Angaben. Derzeit ist ein jährlicher Abopreis für die in Storagemap nativ integrierten Funktionen geplant. Er richtet sich vor allem nach der Kapazität der mit Aktionen wie Analyse oder Migration behandelten Daten. Ein Einsteigerpreis für rund 50 TB könnte bei 25.000 bis 30.000 US-Dollar jährlich liegen.

Besonders interessant ist Storagemap für Kunden aus den Bereichen Finanzen, Gesundheit, öffentliche Auftraggeber und so weiter. Hier wird traditionell besonders viel Wert auf Sicherheit und Nachvollziehbarkeit gelegt.

Das ist auch der Grund, warum Datadobi derzeit noch nicht an eine reine SaaS-Version seiner Produkte denkt. „Diese Kunden wollen das nicht“, sagt d’Hallouin. Storagemap könne aber sehr gut auch auf virtuellen Rechenzentren solcher Kunden als eigenständige Anwendung laufen.

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