Gesetzgeber und Betriebsprüfer nehmen unstrukturierte Daten ins Visier Rechtsprobleme bei der Datenhaltung in der Cloud
Das hochverfügbare Angebot von Microsoft mit E-Mail und Office365 in der Public Cloud ist verlockend. Doch wie Unternehmen ihre ausgelagerten Daten in der Cloud bei Rechtsstreitigkeiten durchsuchen sollen, ist ungeklärt.
Anbieter zum Thema

Das wirtschaftliche Wachstum wird in diesem Jahr flacher ausfallen. Nicht so das Wachstum bei den individuellen Daten und der gesamten Datenmenge. Wie dramatisch das Wachstum ist, beschreiben seit vielen Jahren die inzwischen abgenutzten Bilder von Datenfluten, explodierenden Daten oder durch die Decke gehenden Datenmengen.
Unbeeindruckt von diesen Bilderimpressionen reagiert der Unternehmensanwender mit Abgebrühtheit auf diesen Aspekt der Datenverarbeitung. Er nimmt das Ganze als ein Kapazitätsproblem wahr: Hier eine Festplatte mehr, dort den sowieso fälligen Systemaustausch durchführen, drüben ein Flash-Speicher, der mehr I/O-Performance bringt und den Stromverbrauch Hunderter Festplatten spart, vielleicht noch zehn Tapes mehr für die Compliance – und die Cloud, die Capex in Opex wandelt, gibt es ja auch noch.
Das Ergebnis ist eindeutig: Die Kassandrarufe verhallen ungehört, das Datenwachstum ist im Griff, und dass sich die Speichermedien vermehrt haben, ist zwar unangenehm, aber nur ein Platzproblem.
ILM fällt bei den Anwendern durch
So geht das schon seit vielen Jahren. Und auch das theoretisch ausgeklügelte Konzept Information Lifecyle Management (ILM) fand letztlich keine Gnade vor den Augen des Anwenders. Die Umsetzung hätte viel Geld gekostet – mit einem schwer nachweisbaren ROI. So entwickelt sich das Rechenzentrum langsam aber sicher zu einem großen Sumpf für unstrukturierte Daten und ist damit nur ein kleines Abbild von dem, was im Internet passiert und erstaunlicherweise ganz gut funktioniert.
Projektgeschäft versus neuartige Suchmaschinen
Mit Technik allein ist es also nicht zu schaffen, über das Speichern und Sichern der Daten hinaus eine logische Plattform für ein übergeordnetes Datenmanagement zu erreichen, die fähig ist, Daten zu sortieren. Kriterien wie wichtig, unwichtig, geheim, geschäftskritisch, alt, aktiv usw., nach denen man sortieren könnte, gäbe es viele. Eine Suchmaschine, die alles indiziert, das sieht man sofort, hilft da nur wenig. Helfen könnte eine semantische Suchmaschine, die Inhalte und Metadaten in einen Kontext stellen kann. Die gibt es aber noch nicht.
(ID:42320656)