Noch mehr Cloud-Funktionen mit dem Nachfolger von SQL Server 2019 SQL Server 2022 – der Azure-Datenbankserver für das lokale Rechenzentrum
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Da der Support von SQL Server 2012 soeben ausgelaufen ist und der Support für SQL Server 2014 in knapp zwei Jahren beendet wird, sollten sich Unternehmen bereits jetzt mit den neuen Funktionen von SQL Server 2022 auseinandersetzen, der dieses Jahr veröffentlicht werden soll. Die neue Version bietet wesentlich mehr Funktionen für die Arbeit in Azure und zur Datenanalyse.

SQL Server 2022 ist der Nachfolger von SQL Server 2019. Ob sich ein Umstieg von SQL Server 2019 lohnt, lässt sich nicht ohne Weiteres sagen, allerdings müssen sich Unternehmen und Organisationen, die noch auf ältere SQL Server-Versionen setzen, mit der Migration auseinandersetzen.
Migration von älteren Versionen zu SQL Server 2022 durchaus sinnvoll
Der erweiterte Support von SQL Server 2012 ist zum 12. Juli 2022 ausgelaufen. Der Mainstream-Support von SQL Server 2014/2016 ist ebenfalls bereits abgelaufen, der erweiterte Support von SQL Server 2014 läuft am 9. Juli 2024 aus, der von SQL Server 2016 im Laufe des Jahres 2026. Spätestens dann brauchen Unternehmen einen Plan, wie sie mit der nicht mehr unterstützten Version umgehen wollen und welche Migrationen geplant sind. Im Oktober 2022 läuft auch der Mainstream-Support von SQL Server 2017 aus.
Generell ist es empfehlenswert, produktive Server im Mainstream-Support zu halten, da im erweiterten Support nur noch Sicherheits- und Stabilitäts-Patches kommen. Läuft der Mainstream-Support aus, erhält der Server weder neue Funktionen noch Anpassungen an moderne Hardware und Prozessoren oder neuere Betriebssysteme. Ein Wechsel zu einer neuen SQL-Server-Version ist mit der Veröffentlichung von SQL Server 2022 daher für nahezu alle Editionen ideal.
SQL Server 2022 bietet mehr Azure-Funktionen
SQL Server 2019 ist noch der aktuelle Datenbankserver, bis SQL Server 2022 veröffentlicht wird. Setzen Unternehmen parallel zu lokalen SQL-Servern auch auf Azure, kann sich die Migration auch für diese Version lohnen. Da es keine Open-License-Programme mehr gibt, muss hier aber auch die Lizenzierung beachtet werden. SQL Server 2022 wird nur als CSP-Kauflizenz oder über das Open-Value-Volumenlizenzprogramm verfügbar sein. Wer Lizenzen für den Server hat, kann über das Azure-Hybridprogramm diese Lizenzen auch in Azure nutzen.
SQL Server 2022 erscheint auch in einer Linux-Version. Soll der Datenbankserver in einem Container zum Einsatz kommen, sind Linux-Container notwendig. Mit der neuen Version wird es keine Möglichkeit geben, die Installation in einem Windows-Container durchzuführen, aber diese Funktion haben ohnehin die wenigsten Organisationen genutzt.
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Erforderliche Maßnahmen zum Supportende von SQL Server 2012/2014
Migration von SQL Server 2012/2014 zu SQL Server 2019
Auch On-Premises einsetzbar
Auch mit der neuen Version des Datenbankservers ist der Betrieb in lokalen Rechenzentren möglich. Microsoft erweitert zwar deutlich die Möglichkeiten zur Synchronisierung und Replikation des Servers, vor allem mit Azure SQL Managend Instances, aber natürlich kann der Server, wie bisher auch, ohne irgendeine Azure-Anbindung lokal zum Einsatz kommen.
Die Vorteile eines Cloud-Einsatzes von SQL Server 2022
Durch die Möglichkeit, Replikationen und Synchronisierungen von Datenbanken über Azure SQL Managend Instances durchzuführen, können auch Abfragen und verschiedene Datenquellen komplett in die Cloud ausgelagert werden, stehen aber weiterhin auch lokal zur Verfügung. Beim Verwenden von Azure SQL Managend Instances können Organisationen die Funktionen von SQL Server 2022 nutzen, ohne einen eigenen Server in der Cloud dafür betreiben zu müssen.
Azure SQL Managend Instances können zum Beispiel bei Disaster-Recovery-Vorgängen zum Einsatz kommen, aber auch für Datenabfragen. Dazu kann eine Azure SQL Managend Instances einen Failover für lokale SQL Server durchführen, wenn eine Verknüpfung mit SQL Server 2022 erfolgt ist. Die Einrichtung dazu erfolgt zum Beispiel über das SQL Server Management Studio zusammen mit SQL Server 2022.
Die Managed Instances sollen immer mehr zum verlängerten Arm des Datenbankservers werden. Das PaaS-Angebot kann auch ohne SQL Server 2022 zum Einsatz kommen. Auch die Lizenzierung läuft bei Azure SQL Managend Instances getrennt von der Lizenzierung eines lokalen Servers mit SQL Server 2022 ab.
Distributed Availability Group zwischen SQL Server 2022 und Azure SQL
Grundlage der engen Zusammenarbeit zwischen SQL Server 2022 und Azure SQL Managend Instances sind Distributed Availability Groups (DAG). Mit SQL Server 2022 können sich die DAGs vom lokalen Rechenzentrum mit SQL Server 2022 bis zu Azure erstrecken. Hier können auch mehrere lokale SQL-Server mit verschiedenen Instanzen in Azure SQL Managend Instances verbunden werden.
Eine Instanz in der Cloud kann sich dazu im Standby-Modus befinden und bei Ausfall eines lokalen Servers dessen Aufgabe übernehmen und die Datenbanken auch im lokalen Rechenzentrum bereitstellen. Der Vorteil bei der Verwendung dieser Struktur ist, dass die Instanz keinerlei Wartung verursacht, weil im Hintergrund zwar ein SQL Server 2022 im Einsatz ist, dieser aber vollständig von Microsoft verwaltet wird.
Die Instanz kann aber nicht nur für Disaster Recovery zum Einsatz kommen, sondern auch für Read-Scale-Out-Szenarien. Wenn ein lokaler SQL-Server ausgelastet ist, kann er die Anfragen in die Cloud umleiten. Das entlastet den lokalen Server und sorgt gleichzeitig für eine optimale Abfrageleistung für die Anwender.
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Datenbankserver schneller, sicherer und stabiler betreiben
8 Tipps für SQL Server 2019 auf Windows Server 2019/2022
Azure Synapse Analytics und Azure Purview: Datenanalysen ohne ETL-Pipelines
Mit Azure Synapse Analytics können Unternehmen in der Cloud Datenabfragen aus verschiedenen Quellen zentral zusammenfassen und aufbereiten lassen. Diese Analyse funktioniert auch in Echtzeit. Synapse Analytics arbeitet mit SQL Server 2022 auch in Echtzeitszenarien zusammen. Das ist zum Beispiel für IoT-Umgebungen interessant. Auch mit SQL Server 2019 war eine solche Infrastruktur möglich, allerdings nur mit einer ETL-Pipeline.
Diese Pipelines lassen sich zwar parallel einrichten, sind aber komplex in der Verwaltung. Mit SQL Server 2022 kann Azure Synapse Analytics auch ohne Pipelines direkt an lokale SQL-Server angebunden werden. Durch die Unterstützung von Azure Synapse Analytics profitieren Unternehmen beim Einsatz von SQL Server 2022 auch von Technologien aus Azure Machine Learning. Hier lassen sich darüber hinaus auch Daten aus Azure Data Lake Storage und aus Spark-Pools gemeinsam mit SQL Server 2022 nutzen.
Im Rahmen der Analyse durch Azure Synapse Analytics und SQL Server 2022 können auch Machine-Learning-Modelle genutzt werden. Mit dem Dienst lassen sich auch Echtzeitanalysen von Streamingdaten durchführen, zum Beispiel wenn diese direkt in ein Data Warehouse integriert wurden. Auch die Spark-Engine wurde dazu in Azure Synapse Analytics integriert und arbeitet dadurch mit SQL Server 2022 zusammen.
Ein weiterer Dienst, der mit SQL Server 2022 zusammenarbeitet, ist Azure Purview. Damit lassen sich auch bei lokalen Lösungen einheitliche Governance-Funktionen etablieren, genauso wie in der Cloud. Der Dienst erfasst die Metadaten auf den lokalen SQL-Servern und klassifiziert diese auch.
Blockchain-Technologien in SQL Server 2022
SQL Server Ledger zur Gewährleistung der Datenintegrität ist eine weitere Technologien, mit der sich auch Azure SQL Ledger nutzen lässt, um zum Beispiel Offchain-Daten aus Blockchains zu speichern, beispielsweise für Smart Contracts oder DApps. SQL-Ledger sorgt aber auch dafür, dass bestimmte Daten nicht veränderbar sind.
Fazit
SQL Server 2022 wird enger an Microsoft Azure geknüpft als alle vorhergehenden Versionen. Hier geht es aber vor allem um die Bereiche Verfügbarkeit und Datenanalyse. Durch die umfassende Unterstützung von Azure SQL Managed Instances und Azure Synapse lassen sich auch große Datenmengen schnell und effektiv analysieren.
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