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Vom NAS zum Cloud-Speicher Warum die Evolution der Datenspeicherung so bedeutend ist

Ein Gastbeitrag von Russ Kennedy* Lesedauer: 5 min

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Die Storage-Branche hat in den letzten drei Jahrzehnten einen enormen Aufbruch erlebt, die Entwicklungen der letzten zehn Jahre jedoch sind von einer ganz anderen Größenordnung. Das Aufkommen der Cloud und des damit verbundenen Ökosystems verleiht der Datenspeicherung eine völlig neue Bedeutung.

Mehr als nur ein Technologiesprung: die Storage-Entwicklung der vergangenen zehn Jahre.
Mehr als nur ein Technologiesprung: die Storage-Entwicklung der vergangenen zehn Jahre.
(Bild: Nilima - stock.adobe.com)

Aus einer grundlegenden (und vielleicht sogar langweiligen) Notwendigkeit ist eine strategische Technologie entstanden, die geschäftliche Innovation und Kostensenkungen vorantreibt, Risiken mindert, hybride Arbeitsmodelle fördert, globale Zusammenarbeit beschleunigt und verborgenes Wissen freisetzt.

Aufstieg des NAS-Konzeptes

Aber ich greife vor, denn um zu verstehen, wohin sich diese Industrie entwickelt und warum die Evolution in der Datenspeicherung so bedeutsam ist, muss man verstehen, wie sich dieser Bereich verändert hat. Ich bin seit mehr als drei Jahrzehnten in der Branche tätig und habe die Entwicklungen sowohl bei innovativen Startups wie Cleversafe und Nasuni als auch bei großen etablierten Anbietern wie StorageTek und IBM miterlebt. Modernes Network Attached Storage (NAS) entstand in den 1980er-Jahren mit Innovationen von Sun Microsystems, IBM, Novell und Microsoft.

Dann hat NetApp, das aus der Abspaltung mehrerer Entwickler von Auspex Systems hervorging, das Ganze auf eine neue Ebene gehoben. Diese frühen Pioniere hatten die Idee, dass das lokale Netzwerk genutzt werden kann, um mehr Speichergeräte mit mehr Computersystemen zu verbinden, egal ob es sich dabei um Anwendungen oder Endanwenderplattformen handelt. Dies erforderte ein neues Dateisystem oder einen Weg, der gewährleistet, dass auf die gespeicherten Daten zugegriffen, sie genutzt und geteilt werden konnten. NetApp entwickelte WAFL, ein Dateisystem für lokale Netzwerkspeicher. Das Konzept, das wir heute als NAS kennen, erlebte in den späten 1990er-Jahren einen rasanten Aufstieg.

Neue Architektur

In den 2000er-Jahren wuchs das NAS-Geschäft und brachte NetApp-Konkurrenten hervor, darunter ein innovatives Unternehmen in Seattle, Isilon. Isilon entwickelte eine andere Architektur, die es ermöglicht, mehrere Speicherlösungen zu einem Cluster zusammenzufassen und sie wie ein einziges System zu betreiben. Dafür war weniger Hardware nötig, und das System war einfacher zu skalieren und zu verwalten. Das war zwar eine willkommene Veränderung, aber weder Isilon noch NetApp bekamen das eine große Problem wirklich in den Griff, das immer deutlicher wurde: Daten wuchsen zu schnell.

Die für die Speicherung von Unternehmensdaten erforderliche Hardware stieß immer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen, sodass Unternehmen immer mehr Geräte kaufen mussten. Die Kosten und die Komplexität der Verwaltung dieser Technologie wuchsen schneller als die Daten selbst. Die Datenspeicherung wurde zu einem großen Problemfall.

Die Cloud als Speichermedium

Dann führte Amazon die Cloud ein und stellte alles auf den Kopf. Die Cloud als Speichermedium zu verwenden, war ein Schritt, der weit über die Innovation des Isilon-Systems hinausging. Die Cloud basiert auf der Objektspeicherung, bei der jedes Datenelement, also jedes Objekt, eine eigene Einheit darstellt. Die Objektspeicherung ist sehr flach und relativ einfach und nutzt ein neues Protokoll, das Benutzern und Anwendungen den Zugriff auf Daten über Weitverkehrsnetze (Wide Area Networks, WAN) ermöglicht.

Eine gängige Analogie für die Objektspeicherung ist die eines Parkservice für Daten. Wer sein Auto bei einem Parkservice abstellt, erhält ein Ticket. Man geht zu einem Abendessen oder Konzert. Man fragt nicht, wo das Auto geparkt wird – zumindest tue ich das nicht –, sondern vertraut darauf, dass es bereitsteht, wenn man zurückkommt und das Ticket vorzeigt. Der Objektspeicher in der Cloud funktioniert auf ähnliche Weise. Nutzer senden Daten an ein Objektspeichersystem, die Cloud referenziert die Daten, und wenn man die Daten wieder benötigt, übermittelt man diese Referenz oder das Ticket, und das System gibt die Daten zurück.

Der Cloud-Objektspeicher ist wie das Parkhaus eines Parkservice, das nie überfüllt oder überlastet ist. Das Parkhaus kann beliebig viele Autos unterbringen, und man bekommt das eigene Auto trotzdem genauso schnell zurück wie die nächste Person. Damit dieses neue Speicherziel für Dateien funktioniert, musste das Dateisystem, das in den frühen NAS-Tagen entstand, neu konzipiert werden, um dem Umfang und den Besonderheiten der Cloud gerecht zu werden. Mit anderen Worten, es musste ein neuer Weg gefunden werden, um die Tickets des Parkservice zu verfolgen und auszutauschen. Dieser Weg ist mittlerweile gefunden. Unternehmen nutzen die Cloud für die Speicherung von Dateien, aber sie tun noch viel mehr.

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Drei wesentliche Vorteile

Die Cloud bietet aus Sicht der Datenspeicherung drei wesentliche Vorteile. Der erste ist die unbegrenzte Kapazität. Die Anbieter von Objektspeichern haben keine Beschränkungen hinsichtlich der Datenmenge, die in der Cloud gespeichert werden kann. Der zweite Vorteil ist, dass man, sobald die Daten in der Cloud gespeichert sind, von jedem Ort mit einer Netzwerkverbindung darauf zugreifen kann. Der dritte und vielleicht wichtigste Vorteil ist, dass der Objektspeicher in der Cloud die Datenspeicherung in einen Service verwandelt hat. Anstatt Speicher-Hardware zu kaufen, zu warten und zu verwalten, können Unternehmen ihre Cloud-Kapazität nach Bedarf erhöhen. Der Prozess der Datenspeicherung wird von einer unvorhersehbaren, kontinuierlich wachsenden und komplexer werdenden Investition, zu einer konstanten und vorhersehbaren Betriebsausgabe.

Alles als Service

Die Umstellung auf Services macht diese Veränderung so einzigartig. Jetzt, da alles als Service bereitgestellt werden kann und die Dateien des eigenen Unternehmens sicher in der Cloud verwaltet werden, eröffnen sich zahlreiche weitere Möglichkeiten. Die Dateien sind überall und von jedem Gerät aus zugänglich. Niederlassungen können ohne große Hardware-Investitionen eingerichtet werden. Die richtige Technologie kann dafür sorgen, dass Daten sicher und schnell vom gesamten Globus aus erreichbar sind, um die Zusammenarbeit über und zwischen Kontinenten zu erleichtern.

Russ Kennedy, Chief Product Officer Nasuni.
Russ Kennedy, Chief Product Officer Nasuni.
(Bild: Nasuni)

All diese Daten lassen sich dabei sogar auf neue und besonders zuverlässigere Art und Weise schützen. KI- und ML-Programme helfen, unstrukturierte Daten nach neuen Erkenntnissen zu durchsuchen. Und all diese Vorteile können automatisch bereitgestellt werden, überall auf der Welt. Der einst langweilige, an Hardware gebundene IT-Sektor hat sich völlig verändert. Unternehmen, die diese neuen Möglichkeiten nutzen, werden in den kommenden Jahren einen enormen Wettbewerbsvorteil genießen.

* Der Autor: Russ Kennedy, Chief Product Officer Nasuni

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NAS oder Cloud-Storage?

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Eine der zentralen Fragen für nahezu alle Unternehmen lautet: Wohin mit den großen Datenmengen? Unser neues eBook vergleicht Vor- und Nachteile von NAS-Geräten und Cloud-Speicherlösungen. Diese unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, sei es bei der Skalierbarkeit, Daten- und Zugriffssicherheit und Compliance – doch der Nutzer sollte sich stets die Frage stellen: „Für welche Anwendung benötige ich diesen oder jenen Speichertyp?“

Die Themen im Überblick:

  • Wohin mit der ausufernden Datenflut?
  • Vor-Ort-Speicher in einem verteilten Netzwerk
  • Cloud-Speicher in verteilten Rechenzentren

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