SSD für den professionellen Einsatz Was ist ein Enterprise-Flash-Speicher?

Von Blue Floyd

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Herkömmliche SSD-Speicher sind bedeutend schneller als HDD-Festplatten, aber nicht zwingend ausfallsicherer. Enterprise-Flash-Speicher (Enterprise-SSDs, Enterprise-Flash-Drives) stellen deutlich mehr Langlebigkeit in Aussicht. Der Nachteil besteht im wesentlich höheren Preis.

Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
(Bild: © aga7ta - Fotolia)

Die Performance von Flash-Speicher – etwa in SSDs, aber auch Speicher in Endkundenprodukten wie Smartphones und Notebooks – ist in der Regel hoch, wenn der Kunde entsprechende Hardware kauft. Die Zuverlässigkeit kann jedoch nicht mit Produkten aus dem Enterprise-Segment mithalten. Durch die Komponentenauswahl und die Software der Enterprise-SSD (auch: Enterprise-Flash-Drive – EFD) wird im direkten Vergleich eine signifikant höhere Lebensdauer erreicht.

Vergleich von Enterprise-Flash-Drive und Client-Lösungen

Ein Vergleich, der die Spezifikationen der JEDEC nutzt, zeigt die Unterschiede auf:

  • 1. Der typische Workload bei Client-SSDs wird bei einer aktiven Nutzung von acht Stunden am Tag berechnet. Seine volle Lebensdauer kann dann bei einer Betriebsdauer von 40 Grad Celsius garantiert werden. Nach einem Jahr im ausgeschalteten Zustand werden Daten damit beginnen, ihre Integrität zu verlieren. Unter diesen Voraussetzungen entsteht 1 Bitfehler bei einer Verarbeitung von etwa 0,11 Petabyte.
  • 2. Ein Enterprise-Flash-Drive ist auf eine Betriebstemperatur von 55 Grad Celsius bei einer Anwendungsdauer von 24 Stunden am Tag ausgelegt. Bei einer Temperatur von 40 Grad Celsius kann die Festplatte ihre Daten drei Monate ohne Fehler halten. Dies ist weniger als bei Client-SSDs, was jedoch im Enterprise-Segment keine Rolle spielt – die Festplatten sind ohnehin 24/7 aktiv. Unter diesen Umständen wird 1 Bitfehler bei der Verarbeitung von 1,11 Petabyte erwartet.

Die Enterprise-SSD kann somit deutlich länger arbeiten und weist gleichzeitig nur zehn Prozent der Fehleranfälligkeit der Client-Lösung auf. Außerdem ist sie robuster gegenüber hohen Temperaturen.

Wesentlich höhere TBW-Werte

Ein EFD wird immer deutlich höhere TBW-Werte erreichen als Client-Varianten. TBW steht für „Total Bytes Written“: Dieser Wert gibt an, wie häufig der Enterprise-Flash-Speicher mit Daten überschrieben werden kann, bevor die Festplatte (genauer gesagt: einzelne Speicherzellen) ausfallen. In der Regel wird der Wert in Terabyte oder bei besonders widerstandsfähigen Modellen in Petabyte angegeben.

Eine beispielhafte Festplatte mit einer Kapazität von 1 TB und einer TBW-Zahl von 1.000 TB könnte somit 1.000-mal voll beschrieben werden. Danach wird sie sich durch jeden neuen Schreibvorgang langsam selbst zerstören. Vor allem in Serverumgebungen, in denen permanente Zugriffe auf die Festplatte erfolgen (etwa in großen Datenbanken), sind Enterprise-Flash-Speicher mit sehr hohen TBW-Werten somit unerlässlich. Der Nachteil besteht in den hohen Kosten, da Lösungen dieser Art wesentlich kostspieliger sind als durchschnittliche Speicher.

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