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Definition Was ist ein JBoD?

Autor / Redakteur: il411 / Rainer Graefen

JBoD ist eine Abkürzung für „Just a Bunch of Disks“, was so viel wie „ein Bündel Festplatten“ bedeutet. Der Begriff beschreibt ein Festplatten-Array, bei dem die Einzelkapazitäten des konfigurierten Festplattenstapels einem Server präsentiert werden, der dies als eine virtuelle Gesamtkapazität nutzt. Doch Vorsicht: Wenn eine einzige Festplatte ausfällt, sind alle Daten verloren.

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Nur ein Haufen Festplatten (JBoD), die man virtuell zusammenfasst.
Nur ein Haufen Festplatten (JBoD), die man virtuell zusammenfasst.
(Bild: Seagate)

Eine JBoD präsentiert sich dem Betriebssystem als eine einzige logische Festplatte. Darin ähnelt es einem RAID-Festplattenverbund. Anders als RAID 1 bis RAID 6 gewährt ein JBoD-Verbund jedoch keine höhere Verfügbarkeit der gespeicherten Daten.

Und anders als RAID 0 werden die Daten nicht spurweise über zwei oder mehr Festplatten geschrieben und gelesen, sondern bei JBoDs wird eine Platte nach der anderen mit Daten aufgefüllt. Bei JBoDs geht es also rein um die bestmögliche Ausnutzung der Gesamtkapazität mehrerer Festplatten.

Mehr Speicher für den Server

Bei JBoD wird dies durch eine Kombination der Laufwerke zu einer größeren logischen Speichereinheit erreicht. Letztlich bedeutet „Just a Bunch of Disks“, dass dem Server die einzelnen Datenträger separat präsentiert werden – also ohne Zusammenlegung, Striping oder spezielle Struktur. JBoDs lassen sich dementsprechend einfach erweitern.

Mittlerweile ist JBoD weit verbreitet und wird vor allem bei Rechnern mit Software-Volume-Management, beispielsweise mittels Disksuite (Solaris) oder Veritas Volume Manager (Unix, Windows) eingesetzt. Darüber hinaus fehlt beim „Just a Bunch of Disks“-Prinzip im Gegensatz zu RAID-Systemen die Redundanz.

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Die Verwendungsarten von JBoD

In der Praxis verwendet man JBoD auf drei verschiedenen Arten. Zum einen setzt man es dazu ein, einen RAID-Controller mit mehreren, voneinander unabhängigen Festplatten zu konfigurieren. Zahlreiche RAID-Controller können nämlich dem Betriebssystem alle angeschlossenen Festplatten einzeln zur Verfügung stellen. Dabei werden die RAID-Funktionen des Controllers abgeschaltet, so dass er als einfacher Festplatten-Controller fungiert. Zum anderen versteht man unter JBoD eine Menge an Festplatten, die controllerunabhängig an den Computer angeschlossen sind.

Diese Festplatten lassen mit einer Volume-Management-Software zu einer einzigem logischen Volume zusammenschalten. Des Weiteren können mittels dem „Just a Bunch of Disks“-Prinzip auch mehrere Festplatten aneinandergereiht werden, so dass diese wie ein einziges Laufwerk wirken. Die Aufteilung eines Laufwerks in mehrere logische Datenträger ist ebenfalls möglich – beispielsweise zur Umgehung von Kapazitätsgrenzen.

Die Vorteile von JBoDs

Die controllerlosen Disk-Arrays besitzen mehrere Vorteile. Im Vergleich zu einzelnen Laufwerken sind JBoDs besser zu handhaben und besitzen eine kompaktere Bauweise. Typischerweise wird der Laufwerksverbund sequentiell beschrieben und erreicht dadurch sehr hohe Schreibgeschwindigkeiten. Anders als bei RAID stehen 100 Prozent der Bruttospeicherkapazität zur Verfügung.

Basiswissen RAID – Redundanz zur Datensicherung
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Da keine Hardware-Controller zum Einsatz kommen, reduzieren sich die Gesamtkosten im Vergleich mit einem RAID-Systeme. Außerdem lassen sich JBoDs auch ohne Verwendung eines RAID-Controllers per Software-RAID um Verfügbarkeitsoptionen ergänzen. Der RAID-Level 0 kann durch den Einsatz einer entsprechenden Software erreicht werden. Höhere RAID-Level lassen sich potenziellerweise durch Hardware-Ergänzungen erreichen.

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