Thunderbolt bleibt hinter den Erwartungen zurück Apples Image macht Thunderbolt zu teuer für den x86-Markt
Die Thunderbolt-Schnittstelle, 2011 vorgestellt und theoretisch doppelt so schnell wie USB 3.0, findet noch immer keine große Verbreitung. Dabei könnte dieses Interface nicht nur bei der Datensicherung viel leisten, sondern auch bei externen SSD-Arrays.
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Sie kam aus den Labors von Intel, und Apple war der erste Computer-Hersteller, der seine Rechner durchgängig mit der Thunderbolt-Schnittstelle bestückte. Die aktuellen Macs können damit Daten 20-mal schneller als mit USB 2.0 und 12-mal schneller als mit Firewire 800 über zwei bidirektionale Kanäle speichern und übertragen.
Das große Feld der PC-Hersteller jedoch ignoriert Thunderbolt, statt die Highspeed-Schnittstelle für Workstations und Highend-Anwendungen zu übernehmen. Die Folge: Den Anbietern von Peripherie-Geräten fehlt die Bereitschaft, neue Thunderbolt-Produkte zu entwickeln, denn zu groß bleibt das Risiko, dass sich dieser Markt in Zukunft nicht wirklich erweitert.
Das teure Apple-Image
Die schleppende Markteinführung neuer Peripherie liegt aber auch daran, dass noch nicht die komplette Basis aller installierten Macs über eine Thunderbolt-Schnittstelle verfügt. Ältere Modelle, die vor 2011 gekauft wurden, kommen noch nicht in den Genuss von Thunderbolt.
Ein bedeutsamer Grund für das mangelnde Interesse im PC-Umfeld sind auch die höheren Produktionskosten, die deutlich über denen von USB 3.0 liegen. Während ein Controller für USB 3.0 weniger als 1 US-Dollar kostet, werden bei Thunderbolt noch immer rund 20 US-Dollar angesetzt, die in den Kassen der beiden Controller-Hersteller ASMedia und Marvell landen.
Für Apple bilden diese Beträge kein Problem, da man mangels Wettbewerb dem Anwender traditionsgemäß die bestmöglichen Komponenten spendiert. Für die im Preiskampf stehenden PC-Anbieter bedeutet der Einbau einer Thunderbolt-Schnittstelle jedoch relativ hohe Zusatzkosten.
USB 3.0 wird nachziehen
Das passt nicht zum üblichen Geschäftsmodell, die preisgünstigsten Bauteile vom Weltmarkt zu assemblieren, um einen möglichst niedrigen Gesamtpreis zu erhalten. Fraglich auch, wie man das Interesse der privaten Verbraucher an Thunderbolt wecken soll, zumal nur wenige Peripherie-Geräte angeboten werden, die auch noch teurer als vergleichbare USB-Varianten kommen.
Ein großer Teil der verkauften PC und Macs wird ja von Consumern eingesetzt, die keinen Bedarf an superschnellen und räumlich weit ausgedehnten Storage-Verbünden haben dürften. Ohnehin soll USB 3.0 mittelfristig ebenfalls eine Übertragung von 10 Gigabyte pro Sekunde erreichen und damit so schnell wie das heutige Thunderbolt arbeiten.
Das Upgrade könnte noch bis Ende 2014 dauern, was jedoch eine lange Zeit in der IT darstellt, zumal die Roadmap von Thunderbolt vorhersagt, dass die nächste Generation mit 20 GByte/s arbeiten soll und damit den Vorsprung vor USB 3.0 beibehalten würde.
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