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Trends bei Datenspeichern Die Zukunft von Storage liegt in der Cloud

Von Jürgen A. Krebs* |

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Heutzutage lässt sich leicht davon ausgehen, dass die Cloud die Antwort auf alle IT-Anforderungen ist. Aber die typische Speicherumgebung eines Unternehmens ist heute eher eine Mischung aus einer oder mehreren öffentlichen und privaten Clouds sowie älteren und ständig neu hinzukommenden Speichertechnologien, die vor Ort, also „On-Premises“ installiert sind.

Quo vadis, Storage? Jürgen A. Krebs von Hitachi Vantara bietet im Gastbeitrag eine detaillierte Analyse.
Quo vadis, Storage? Jürgen A. Krebs von Hitachi Vantara bietet im Gastbeitrag eine detaillierte Analyse.
(Bild: © Eisenhans - stock.adobe.com)

Der hybride Ansatz ist aber kein Argument gegen die Cloud, sondern eher eine Bestätigung der Auswirkungen der Cloud-Kultur auf die gesamte Speicherung. Es ist eine Richtung, die von den vielen wertvollen Lehren der Cloud geprägt ist. Dank der Cloud entwickeln sich Unternehmen wesentlich schneller, wenn es darum geht, Speicher auf ihre Bedürfnisse abzustimmen. Der Aufstieg der Cloud-Kultur hat die Erwartungen in Bezug auf die Fähigkeiten von Storage radikal erhöht.

Die nachhaltige Auswirkung der Cloud ist bereits jetzt schon, dass alle Unternehmensspeicherressourcen, unabhängig vom Standort, in Bezug auf ihre Elastizität, die Unterstützung der Automatisierung, die Ermöglichung von Self-Service und die schnelle Bereitstellung immer mehr auch dem Cloud-Ansatz selbst ähneln werden.

Trotz alledem gibt es immer noch Gründe für Unternehmen, bestimmte Daten nicht auf Cloud-Speicherplattformen zu speichern. Beispiele:

  • Regulierungen, Vorschriften und dedizierte Anforderungen an die Datensouveränität machen es erforderlich, dass Medizin-, Finanz- und andere Branchen große Datenmengen vor Ort aufbewahren, wo sie die maximale Kontrolle über ihre Daten behalten können.
  • Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen On-Premises-Storage- und Cloud-Lösungen kann ein Hindernis darstellen, wenn Netzwerke die Bereitstellung von Daten aus dem Cloud-Storage für anspruchsvolle High-Performance-Computing-Workloads verlangsamen.
  • In einigen Fällen wurden in der Cloud gespeicherte Daten in lokale Systeme wieder zurückgeführt, da die Kosten für Cloud-Services nicht mehr mit dem erwarteten Budgetrahmen übereinstimmten, vor allem wenn stark frequentierte Workloads skaliert werden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.

Die Wahl des richtigen Speichers für die Zukunft ist nicht nur eine ortsabhängige Entscheidung. Vielmehr geht es darum, ein neues Ziel zu erreichen: die Flexibilität eines Unternehmens zu erhöhen, indem es Zugang zu bedarfsgerechter Skalierbarkeit der Kapazität, unbegrenzter Leistung und Agilität sowie einer drastisch vereinfachten Verwaltung erhält. Die Entscheidungsträger von heute müssen neue Überlegungen anstellen, wenn sie ihren Speicher anpassen, um diese Vorteile zu nutzen. Im Folgenden einige Möglichkeiten, wie Unternehmen das Optimum aus der neu entstehenden, hybriden Speicherinfrastruktur herausholen können.

Cloud-Skalierung „On-Premises“

Unabhängig davon, ob Unternehmen Daten für Analysen, Anwendungen oder aus rechtlichen Gründen aufbewahren, benötigen sie geeignete Orte, um ihre explodierenden Datenmengen zu speichern. Die Cloud punktet hier mit scheinbar unendlich viel Speicherplatz, aber Unternehmen haben auch andere Möglichkeiten. Die Hitachi-VSP-5000-Serie (Virtual Storage Platform) beispielsweise kann bis zu 69 PB an schnellem NVMe-Datenspeicher auf einer Plattform bereitstellen, entweder vor Ort oder als private, maßgeschneiderte, virtuelle Storage-as-a-Service-Lösung.

Eine dermaßen skalierbare und hochleistungsfähige Speichertechnologie gibt Unternehmen die Freiheit, Entscheidungen auf der Grundlage ihrer jeweiligen Geschäftsanforderungen zu treffen. Viele Unternehmen verfügen beispielsweise über umfangreiche, alte Datensilos auf dem Firmengelände, die schwer zu verwalten und kostspielig zu warten sind. Zudem sind sie oft den Anforderungen moderner Workloads nicht mehr gewachsen, zusätzlich sind die gespeicherten Daten auch nicht mehr in die Cloud migrierbar. Dieses Szenario muss kein Hindernis mehr sein, denn es ist möglich, eine Cloud-ähnliche Skalierbarkeit zu erreichen und gleichzeitig die Kontrolle über die Daten zu behalten.

Storage-as-a-Service (StaaS) – Opex-Modelle dominieren

An Betriebsausgaben orientierte Modelle (Opex) wie StaaS können die Kosten senken und ermöglichen es Kunden, die Vorteile der jeweils neuesten Speichertechnologien zu nutzen. Plattformen wie die VSP 5000 bieten über EverFlex eine Auswahl an modernen Verbrauchsmodellen, mit denen Kunden alle Vorteile der neuesten Storage-Systeme nutzen können, ohne sich um den Besitz oder die Verwaltung der Hardware kümmern zu müssen. StaaS ist ein weiterer schnell wachsender Trend, der stark von den Vorteilen der Cloud beeinflusst wird.

Performance und Agilität treiben das Geschäft voran

Wie schnell ein Unternehmen arbeitet und sich anpasst, ist ein entscheidender Faktor für seine Wettbewerbsfähigkeit. In der Vergangenheit war die Skalierung der lokalen IT-Infrastruktur zur Unterstützung neuer Anwendungsfälle wie Analyticsumgebungen mit Engpässen verbunden, die die Gesamtleistung beeinträchtigten. Externe Cloud-Anbieter schienen hier sehr attraktiv zu sein, weil sie es ermöglichten, immer mehr Rechenressourcen zu kaufen, um mit diesem Bedarf Schritt zu halten. Heute ist dies jedoch nicht mehr die einzige Möglichkeit. Neue Technologien wie NVMe-Speicher und Storage Class Memory (SCM) bieten lokale Speicheroptionen, die auch im großen Maßstab nicht langsamer werden.

Auch die Datenmobilität wird für Unternehmen entscheidend sein. Wenn die IT-Infrastruktur sich aus mehreren verteilten Clouds verschiedener Anbieter und einem aktiven Rechenzentrum vor Ort zusammensetzt, ist es wichtig, dass die Konnektivität die effiziente Bewegung von Daten zwischen öffentlichen Clouds, privaten Clouds, Edge-Storage und Core-Storage und wieder zurück unterstützt, wenn sich die Anforderungen ändern. Durch die Einbeziehung solcher Überlegungen in die Bewertung positioniert sich ein Unternehmen nicht nur für die heutigen Workloads, sondern auch für künftige Arbeitsabläufe wie Echtzeitanalysen, die sehr leistungsintensiv sein können.

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In der Vergangenheit neigten Unternehmen dazu, ihre Speicherarchitekturen in Erwartung von Bedarfsspitzen überzudimensionieren, was dazu führte, dass viele Speicher- und Rechenkapazitäten die meiste Zeit ungenutzt blieben. Die Cloud hat den Unternehmen geholfen, sich hier neu zu orientieren. Dafür erwarten sie jetzt eine Elastizität, die es ihnen ermöglicht, die bereitgestellten Ressourcen und damit verbundenen Kosten je nach Bedarf zu erhöhen oder zu verringern. Die Kosten werden einer der entscheidenden Faktoren für Unternehmen sein, wenn sie sich für Elastizität entscheiden, was bedeutet, dass sie unter Dienstanbietern auswählen werden, die ihre Tarife transparent machen. Die Entscheidungsträger müssen wissen, wie die Rechnung aussehen wird, damit die Vorteile der Elastizität nicht durch böse Überraschungen zunichtegemacht werden.

Der Aufstieg der Storage-Generalisten

Es gibt viele Gründe, warum Unternehmen die Verwaltung ihres Speicherbetriebs vereinfachen sollten. Einige sind kultureller Natur. So ist die nächste Generation von Mitarbeitern, die Daten verwalten, möglicherweise nicht daran gewöhnt, sich durch das Schreiben von Skripten und die Anwendung anderer Fachkenntnisse die Hände „schmutzig“ zu machen. In vielen Fällen sind die Mitarbeiter, die die Skripte für die alte Speicherinfrastruktur geschrieben haben, nicht mehr da und haben ihr institutionelles Wissen mitgenommen. Dieser kulturelle Wandel hat zum Aufstieg des „Storage-Generalisten“ geführt. Visuelle Konsolen sind unverzichtbar, da sie es leicht machen, Workflows aus vorkonfigurierten, automatisierten Storage-Prozeduren zusammenzustellen und so neue Anforderungen zu unterstützen, ohne dass die Entwickler über tiefgreifende Konfigurationskenntnisse verfügen müssen.

Die Cloud hat die Erwartungen daran, wie schnell und einfach die benötigten Dinge bereitgestellt werden sollten, neu kalibriert. Mit der richtigen Automatisierung ist die Konfiguration des Speichers für eine Geschäftseinheit buchstäblich auf Knopfdruck möglich. Noch besser ist es, wenn eine Geschäftseinheit die benötigten Ressourcen über ein Self-Service-Portal selbst abrufen kann, so dass sich die Speichermitarbeiter auf die Entwicklung neuer Architekturen zur Unterstützung künftiger umsatzfördernder Initiativen konzentrieren können.

eBook zum Thema

Speicherinfrastrukturen in Unternehmen

On-Premises oder Storage-as-a-Service?

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eBook „Speicherinfrastrukturen“
(Bildquelle: Storage-Insider)

Speicher ist wichtiger denn je, denn die notgedungen forcierte Digitalisierung vieler Lebensbereiche und der Wirtschaft beruht darauf, dass ein Großteil der Daten abgelegt wird, bevor sie ausgetauscht werden können. In diesem eBook erfahren Sie, welche Cloud-Storage-Angebote es für den Mittelstand gibt, wie viel Speicherinfrastruktur ein Unternehmen benötigt und wie man eine Strategie für die Ausbalancierung der Speicherinfrastruktur entwickelt.

Die Themen im Überblick:

  • Wie viel Speicherinfrastruktur benötigt ein Unternehmen?
  • Ausbalancierung von On-Premises und Cloud-Speicher
  • Cloud-Storage-Anbieter und -Lösungen für den Mittelstand

Speichern ist Macht

Die Cloud ist nicht deshalb so wichtig, weil sie ein neues Ziel ist, sondern weil sie die Herangehensweise der IT an die Lösung der Unternehmensanforderungen neu definiert hat. Die starre Doktrin des alten Rechenzentrums ist einer Cloud-informierten Welt gewichen, in der schnelle Änderungen als Reaktion auf sich ändernde Anforderungen, Kostendruck und neue Möglichkeiten die Norm sind. Manchmal lassen sich Dinge am besten mit den Cloud-Diensten von Amazon Web Services (AWS), Azure (Microsoft) oder Google erledigen. In anderen Fällen kann es wünschenswerter sein, die Ziele vor Ort zu erreichen. Früher war die Speicherung durch hohe Kosten und Einschränkungen gekennzeichnet. Die Cloud zeigt, dass die Zukunft der Speicherung in variablen Kosten ohne Grenzen liegt. Cloud und StaaS haben neue Maßstäbe gesetzt, die besagen, dass die beste Storage-Entscheidung diejenige ist, die Storage als Enabler positioniert: fähig, Geschäftsinitiativen schnell, reibungslos und mit optimalen Leistungsmerkmalen zum Laufen zu bringen.

Jürgen A. Krebs, Hitachi Vantara.
Jürgen A. Krebs, Hitachi Vantara.
(Bild: (c) www.MarcFippel.de)

*Der Autor: Jürgen A. Krebs ist seit Juli 2004 bei Hitachi Vantara tätig und verantwortet seit 2016 das CTO Office für die Central Region. Mit Hilfe seiner umfangreichen Branchenerfahrung von mehr als 35 Jahren gestaltet er die strategische Ausrichtung von Hitachi Vantara mit Fokus auf die Kernkompetenzen des Unternehmens. Der begeisterte Techniker beschäftigt sich in seiner Freizeit leidenschaftlich mit jeglicher Art von Elektronik, Motorenbearbeitung und dem Motocross.

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