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Flexera 2020 State of the Cloud Report Gezwungen zum Cloud Computing

Autor Heidi Schuster |

Der „State of the Cloud Report 2020“ von Flexera zeigt, dass Covid-19 die Cloud-Nutzung in die Höhe treibt und die IT-Budgets von Unternehmen sprengt. Die Umfrage unter 750 Anwendern bietet Einblicke in die weltweite Cloud-Nutzung von Unternehmen und wirft ein erstes Licht auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Unternehmens-IT.

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Aufgrund der Corona-Pandemie setzen viele Unternehmen verstärkt auf die Cloud.
Aufgrund der Corona-Pandemie setzen viele Unternehmen verstärkt auf die Cloud.
(Bild: Pixabay)

Die Nutzung von Cloud Computing ist für viele Unternehmen nicht nur ein zentraler Baustein auf dem Weg zur digitalen Transformation, sondern vor allem eine Kostenfrage, wie sich im Flexera 2020 State of the Cloud Report zeigt. 20 Prozent der befragten Unternehmen geben pro Jahr mehr als 12 Millionen US-Dollar für die Public Cloud aus. Für 2021 wird mit einem Anstieg der Cloud-Kosten um 47 Prozent gerechnet. Das sind keine guten Nachrichten für die befragten Unternehmen, bei denen die tatsächlichen Cloud-Ausgaben bereits jetzt das ihnen zugewiesene Budget um durchschnittlich 23 Prozent übersteigen. Hinzu kommt, dass 30 Prozent der getätigten Cloud-Ausgaben laut Umfrage keinen direkten ROI erzielen.

Der Einsatz der Cloud übersteigt häufig das Budget.
Der Einsatz der Cloud übersteigt häufig das Budget.
(Bild: Flexera)

Mit Covid-19 und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen verschärft sich die Lage zunehmend. „Das Coronavirus hat mit einem Schlag klar gemacht, wie wichtig Cloud und Digitalisierung sowohl für den Geschäftsbetrieb mit Kunden und Partnern als auch für die Mitarbeiter im Home-Office ist,“ erklärt Jim Ryan, Präsident und CEO von Flexera. „Es überrascht daher nicht, dass 59 Prozent der befragten Unternehmen einen deutlichen Anstieg in ihrer Cloud-Nutzung erwarten. Die Migration von Services in die Cloud steht für viele momentan ganz oben auf der Agenda. Gleichzeitig übersteigen die Cloud-Ausgaben schon jetzt die dafür geplanten Budgets. Die Optimierung von Workloads, ein effizientes Ausgabenmanagement und eine konsequente Cloud-Governance werden damit zu den dringlichsten Aufgaben für IT-Verantwortliche.“

Die Corona-Pandemie verleiht Cloud Computing einen Schub.
Die Corona-Pandemie verleiht Cloud Computing einen Schub.
(Bild: Flexera)

Die Multi-Cloud wird immer beliebter

Generell setzt sich der Trend zur Multi-Cloud weiter fort: Insgesamt verfolgen 93 Prozent der befragten Unternehmen eine Multi-Cloud-Strategie und nutzen damit mehr als einen Anbieter – ein Anstieg von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Anteil von Hybrid Clouds hat mit 87 Prozent deutlich zugenommen (2019: 58 %). Im Durchschnitt kommen pro Unternehmen rund zwei Public Clouds sowie zwei Private Clouds zum Einsatz, wobei der Großteil der Workloads (53 %) in der Public Cloud durchgeführt wird.

Überhaupt befindet sich die Public Cloud weiter auf dem Vormarsch, mit Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud als führende Lösungen. Azure schafft es dabei, seinen Abstand zu AWS sowohl bei der Cloud-Adoption als auch bei der Anzahl der virtuellen Maschinen (VMs) weiter zu verringern. Der größte Sprung als Cloud-Anbieter gelang Google mit 35 Prozent im Vergleich zu 19 Prozent im Vorjahr.

Ein deutliches Wachstum verzeichnet zudem PaaS (Platform-as-a-Service). So nutzen 63 Prozent der befragten Unternehmen relationale Datenbanken (Database-as-a-Service, DBaaS). Mit einem Plus von 21 Prozent gehören IoT-Services zu den am schnellsten wachsenden PaaS-Segmenten, gefolgt von Container-as-a-Service sowie Machine Learning & KI mit jeweils 17 Prozent.

Und auch Container sind mittlerweile im Mainstream angekommen: Docker wird von 65 Prozent, Kubernetes von 58 Prozent der Unternehmen eingesetzt. Container-as-a-Service-Angebote von AWS, Azure und Google ziehen langsam, aber sicher nach. Die größte Herausforderung in Sachen Container ist dabei für 41 Prozent der Unternehmen der Mangel an Ressourcen und Expertise.

Die Herausforderungen

Die größte Herausforderung für Unternehmen bleibt der Umfrage zufolge mit 83 Prozent weiterhin das Thema Sicherheit beim Cloud Computing, dicht gefolgt von Cloud-Ausgabenmanagement (82 %) und Governance (79 %). Insbesondere die mangelnde Kostentransparenz bei Lizenzen bereitet der Mehrheit der Unternehmen Probleme.

Zwar setzen Anwender verstärkt auf automatisierte Prozesse, um Workloads nach Feierabend herunterzufahren (51%) und Cloud-Instanzen bedarfsgerecht zu lizenzieren (49 %), allerdings werden die Möglichkeiten, Kosten einzusparen, noch nicht im vollem Umfang ausgeschöpft. So nutzen lediglich 33 Prozent der befragten Unternehmen Multi-Cloud-Management-Tools. Auch Sonderaktionen und Paketpreise von Cloud-Anbietern werden noch zu wenig berücksichtigt. Nicht ohne Grund gehört daher die Optimierung der Cloud-Ausgaben für die Mehrheit (73 %) zu den Top-Initiativen. Auch in 73 Prozent der Unternehmen gibt es Cloud-Teams oder sogenannte Center of Excellence (CoE), die neben Cloud, IaaS und PaaS auch die IT-Ausgaben im Blick behalten sollen.

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