Filecloud.com, Onehub, Exone Cloud Services, Space Sichere Cloud-Speicher, Teil 11
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Die „klassischen“ Cloud-Speicherdienste, bei denen Daten in zertifizierten Rechenzentren einzelner Anbieter in Deutschland oder der EU gespeichert werden, sind „sicher“ hinsichtlich des Datenschutzes und der Zugriffskontrolle. Doch auch hierfür gibt es Alternativen.

So können Nutzer auch eigene Server für Cloud-Speicher im lokalen Netzwerk betreiben oder – als noch junge Alternative – ihre Daten auf verschiedene Systeme verteilen. Natürlich lassen sich Datenspeicher über mehrere Rechenzentren verteilen, synchronisieren und replizieren, dennoch ist der Speicher unterhalb einer zentralen Instanz zugeordnet. Und somit ist es trotzdem möglich, dass unberechtigte Personen Zugriff auf Daten in einem zentralen Speichersystem erhalten können. Unternehmen und Anwender, die einem Dritten ihre Daten anvertrauen, müssen darauf hoffen, dass dieser mit den Daten verantwortungsbewusst umgeht und keinen unberechtigten Personen den Zugriff auf die Daten ermöglicht.
Werden Daten nach dem Blockchain-Ansatz gespeichert, gibt es keinen zentralen Zugriffspunkt, sondern die Daten werden, wie bei Blockchain üblich, dezentral auf den einzelnen Clients gespeichert. Dadurch werden keine zentralen Rechenzentren mehr benötigt, und die Daten werden sicher verschlüsselt auf verschiedenen Rechnern gespeichert. Da die Daten nicht mehr zentralisiert abgelegt werden, sind Hackerangriffe auf einen einzelnen Zugangspunkt recht unwahrscheinlich.
Bei dem im elften Teil unserer Reihe vorgestellten Anbieter FileCloud.com profitieren Anwender von allen Vorteilen einer Cloud-Lösung; gleichzeitig stellen Unternehmen selbst die Kontrolle ihrer Daten sicher. Space wiederum ist ein dezentraler Cloud-Speicher, der auf Blockchain-Technologien setzt, um die Daten von Anwendern in der Cloud zu speichern. Im „klassischen“ Cloud-Storage sind Onehub und Exone Cloud Services unterwegs.
FileCloud.com – den Cloud-Speicher selbst hosten
Mit FileCloud.com können Unternehmen eine eigene Cloud-Lösung hosten und Cloud-Speicher oder einen kompletten Fileserver bereitstellen. Die Lösung richtet sich vor allem an professionelle Anwender und Unternehmen, die Cloud-Speicher sicher bereitstellen wollen. Die notwendige Infrastruktur für FileCloud.com wird im lokalen Rechenzentrum On-Premises betrieben. Für die Berechtigungsstruktur ist es möglich, auf Active Directory und damit auch auf NTFS-Berechtigungen zu setzen.
FileCloud.com bietet auch Software und Apps an, mit denen Anwender mit ihren Smartphones und PCs die Daten vom Unternehmens-FileCloud-Server synchronisieren können. Neben der Anbindung von Cloud-Speicher ist es auch möglich, die Lösung für die Sicherung von Endpunkten zu nutzen. Auch das Anbinden von Outlook zur Freigabe von Daten per E-Mail ist mit FileCloud möglich. Bezüglich der Sicherheit bietet FileCloud Zwei-Faktor-Authentifizierung. Da die Daten im eigenen Rechenzentrum bleiben, ist die Lösung ohnehin konform zur DSGVO. Die Software kann kostenlos getestet werden. Die Preise beginnen bei etwa 4 Euro pro Benutzer und Monat.
Mit FileCloud.com können Unternehmen eine eigene Cloud für das Speichern und Teilen von Daten aufbauen, dabei aber gleichzeitig die Kontrolle über alle Daten behalten. Es ist auch möglich, die Infrastruktur für FileCloud.com direkt beim Anbieter zu betreiben. In diesem Fall ist keine eigene Hardware notwendig, die Kontrolle der Hardware übernimmt in diesem Fall aber FileCloud. Bei der Verwendung von FileCloud Server erfolgt die Anbindung mit eigener Hardware. In diesem Fall ist es auch möglich, andere Server anzubinden und deren Freigaben auch über FileCloud.com zur Verfügung zu stellen.
Onehub – günstiger Cloud-Speicher für Unternehmen und Teams
Onehub adressiert vor allem Unternehmen und Teams, die gemeinsam an Dokumenten arbeiten. Die Kosten der Standard-Edition liegen bei 12,50 US-Dollar pro Monat und Benutzer. Es ist möglich, den Cloud-Speicher bis zu 14 Tage kostenlos zu testen. Der Speicher kommt nicht aus Deutschland oder der EU, gehört aber zu den beliebtesten Angeboten für internationale Unternehmen. Da der Cloud-Speicher auch in China verfügbar ist, ist er nahezu grenzenlos für internationale Teams nutzbar. Das Unternehmen bietet 24/7-Livesupport.
Interessant ist der Cloud-Speicher für Selbstständige und kleine Teams, die auch mobil auf Daten zugreifen wollen und dabei mit Berechtigungen arbeiten. Die Bedienung ist einfach gehalten, aber weniger modern als andere Lösungen in diesem Bereich. Im Vergleich zu anderen Lösungen ist Onehub ein günstiger Cloud-Dienst, der auch in der kleinen Standard-Edition bereits 1 TB Speicher für die Benutzer bietet. Das sind auch die beiden größten Vorteile von Onehub: Die Einrichtung funktioniert schnell, und Teams können von überall effektiv zusammenarbeiten. Gleichzeitig ist der Preis im Vergleich zu anderen Lösungen sehr gering.
Dazu kommt die mögliche Verschlüsselung der Daten auf Bankenniveau. Für die Bearbeitung der Daten bietet Onehub auch die Integration in Google Docs. Europäische Unternehmen sollten bei der Verwendung dieses Cloud-Speichers aber darauf achten, dass die Daten verschlüsselt gespeichert werden.
Exone Cloud Services – Speicher und Backup auf Basis von Nextcloud
Exone Cloud Services bietet seine Dienste aus Deutschland heraus an. Die Rechenzentren des Anbieters stehen ebenfalls in Deutschland, wo auch alle Daten der Kunden liegen. Das Einhalten der DSGVO ist daher bei Nutzung dieses Dienstes kein Problem.
Der Cloud-Speicher von Exone Cloud Services richtet sich ebenfalls vor allem an Unternehmen und wird auf Basis von Nextcloud betrieben. Kunden können eigene Instanzen buchen und den individuellen Anforderungen anpassen. Dazu gehören auch Möglichkeiten der Datenverschlüsselung am Server und die Verwendung der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Der Zugriff auf den Cloud-Speicher ist mit allen Clients möglich, die auch Nextcloud unterstützen.
Parallel zum Nextcloud-Speicher bietet Exone auch Backup-Services in der Cloud an. Auch hier lassen sich die Daten unter Einhaltung der DSGVO direkt in der Cloud speichern. Die Daten können mit AES verschlüsselt werden, und auch das komplette Sichern von virtuellen und physischen Servern ist mit Exon.Cloud Online Backup kein Problem. Der Dienst arbeitet dazu mit Veeam Backup und Veeam Backup Cloud Connect zusammen.
Es ist aber auch möglich, mit jeder anderen Software die Daten in die Exone Cloud zu sichern, wenn die Software dazu in der Lage ist, FTPS-Ziele zu verwenden. Dazu ist auf dem Backup-Server oder auch den angebundenen Computern kein Agent notwendig. Die Exone Cloud unterstützt FTPS nativ.
Space – dezentrale Speicherung mit Open Source und Blockchain-Technik
Space ist ein Open-Source-Cloud-Speicher, der Daten verschlüsselt speichert. Der Schlüssel für die verschlüsselt gespeicherten Dateien befindet sich im Besitz des Users, der den Speicher nutzt.
Space setzt auf einen dezentralen Datenspeicher und auf die Filecoin-Technologie. Filecoin ist ein dezentralisiertes Speichersystem und gleichzeitig ein Marktplatz für Anbieter solcher Speichersysteme. Der Dienst stellt Peer-to-Peer-Cloud-Storage für Unternehmen und Endanwender zur Verfügung. Die Entwickler des verteilten interplanetaren Dateisystems (IPFS) haben mit Filecoin die nächste Stufe zur Speicherung von Daten in der Blockchain bereitgestellt. IPFS stellt dazu die Dateisystemgrundlage dar, während Filecoin das Ökosystem des Netzwerks zur Verfügung stellt, inklusive einer Kryptowährung zur Bezahlung des Datenspeichers.
Der Vorteil besteht darin, dass Anwender und Unternehmen bei der Speicherung von Daten in der Blockchain die Sicherheit der Blockchain nutzen können und nicht einem einzelnen Unternehmen vertrauen müssen. Filecoin verwendet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Speicheranbieter haben keinen Zugriff auf die Entschlüsselungsschlüssel. Gleichzeitig sind die Daten auch in der Blockchain verteilt. Filecoin nutzt keinen zentralen Server und hat damit keinen zentralen Angriffspunkt.
Der Blockchain-Speicher kann bis zu 5 GB kostenlos genutzt werden. Wer mehr Daten speichern will, kann bis zu 500 GB Speicher erhalten, muss in diesem Fall mit Kosten in Höhe von 11 US-Dollar pro Monat rechnen. Mit Space ist es auch möglich, Dateien mit anderen Anwendern zu teilen.
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