Veritas sagt Tech-Trends für 2023 voraus Steigende Datenmengen treiben Cloud-Speicherkosten nach oben
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Unternehmen müssen neue Wege finden, um die Datenmengen, die sie in der Cloud speichern, zu reduzieren. Nur so können sie ihre Cloud-Budgets einhalten. Dies ist nur eine der sechs Vorhersagen, die Ralf Baumann, Country Manager Germany beim Storage-Spezialisten Veritas Technologies, wagt.

Cloud-Storage ist deswegen ein so wichtiger Beitrag der IT zum Unternehmen, weil laut einer aktuellen Veritas-Umfrage 93 Prozent der befragten Unternehmen ihr Cloud-Budget um durchschnittlich 47 Prozent überschreiten. „Da die Datenmenge von Jahr zu Jahr zunimmt, steigen auch die Kosten für Speicherung in der Cloud“, erläutert Ralf Baumann, Country Manager Germany bei Veritas Technologies. Für die IT-Teams sei diese Entwicklung immer schwieriger zu rechtfertigen. Während die Cloud fortschrittliche Geschäftsstrategien realisieren helfe, würden die Vorstände künftig mehr Transparenz bezüglich des ROI fordern.
Der Kostendruck dürfte wegen verschiedener Faktoren wie etwa Energiekosten noch steigen, und die Verantwortlichen müssten Lösungen finden, ihre Datenmengen zu reduzieren. „Gerade neue Technologien ermöglichen oft effektivere Strategien für die Datenspeicherung und -verwaltung. Das gilt beispielsweise für Deduplizierungslösungen, die den Speicherverbrauch senken.“
Low-Code und No-Code
Low- und No-Code-Anwendungen werden sich nach Baumanns Ansicht 2023 noch stärker in Unternehmen etablieren, denn damit können auch Citizen-Developer Anwendungen entwickeln. Das entlaste zwar das IT-Team, führe aber zugleich auch zu Compliance-Problemen. Die Citizen-Developer hätten wenig Erfahrung mit in der Implementierung von Sicherheits- und Datenschutzsystemen. Als Folge „dürften viele der von ihnen entwickelten Programme nicht angemessen geschützt und die Compliance-Richtlinien ungenau angewendet werden“. Baumann führt weiter aus: „Hinzu kommt, dass dadurch neue Schwachstellen entstehen, die von Cyber-Kriminellen ausgenutzt werden können.“
ERP & Co. sollten in die Cloud
Während Software weiterhin boomt, gibt es auf der Hardware-Seite Lieferengpässe, besonders bei Chips. Durch diese Verzögerungen hatten Kunden laut Baumann „Schwierigkeiten, Software und Hardware gemeinsam zu implementieren und auf diese Weise funktionale Lösungen zu schaffen“.
Seine Empfehlung lautet daher, dass „Unternehmen mehr Cloud-basierte Lösungen und Appliances nutzen sollten, bei denen Hardware und Software bereits gebündelt sind, anstatt mehrere Lösungen zu betreiben und auf die Hardware-Komponenten zu warten“.
Cloud-übergreifende Datenmobilität
In einer Multi-Cloud-Landschaft sei es nicht einfach und zudem teuer, Daten von einer Cloud in die andere zu verschieben. „Es können auch Sicherheitsrisiken entstehen, wenn die Clouds nicht nahtlos zusammenarbeiten und es zu Datensilos kommt“, warnt Baumann. Um unter anderem die Datenportabilität zu verbessern, würden Unternehmen verstärkt Lösungen auf Basis von KI und Machine Learning nutzen. „Damit können sie Herausforderungen wie siloartige Workloads und Cloud-Interoperabilität besser bewältigen.“ Die Cloud-übergreifende Datenmobilität werde sich dank dieser verstärkten Kontrolle 2023 vermehrt durchsetzen.
Edge generiert Schwachstellen
Das Edge spielt eine zunehmende Rolle in der Informationsverarbeitung. Die Analysten von Gartner sagen voraus, dass bis 2025 mehr als 50 Prozent der von Unternehmen verwalteten Daten außerhalb des Rechenzentrums oder der Cloud erstellt und verarbeitet würden. Nach Baumanns Ansicht erschwert diese Verlagerung ans Edge die IT-Architektur und vergrößert die Angriffsfläche.
Grund sei der Mangel an IT-Fachkräften, der es verhindere, dass am Edge genauso viele Schutzmaßnahmen getroffen werden könnten wie im Rechenzentrum oder in der Cloud. Folglich sei es dringend notwendig, jedes einzelne Edge-Gerät abzusichern, um den Schutz zu hundert Prozent zu gewährleisten.
Darüber hinaus gelte es festzulegen, welche Daten von Edge-Geräten kritisch oder nicht kritisch seien. „Dadurch lassen sich die Speicherkosten und die Ausgaben für Schutzmaßnahmen abschätzen, die zu einer zusätzlichen Belastung der IT-Budgets führen können“, empfiehlt der Veritas-Manager.
Kubernetes
Binnen zwei Jahren hat sich Kubernetes zum Unternehmensstandard gemausert, auch in kritischen Bereichen. „Das bedeutet, dass solche Umgebungen und die ihnen zugrunde liegenden Daten ebenfalls geschützt werden müssen“, erläutert Baumann. „Die Absicherung von Containern führt allerdings häufig zu Silos. Zudem herrscht zunehmend Unklarheit darüber, ob der Backup-Administrator oder der DevOps-Administrator zuständig ist.“ Hier ist also wieder Storage gefragt.
Gleichzeitig ist es nach Baumanns Ansicht schwierig herauszufinden, welche Container wie gesichert werden sollen. Vor diesem Hintergrund steige der Bedarf an Schulungen im Kubernetes-Bereich. „Auch 2023 werden sich die IT-Abteilungen mit der Frage beschäftigen, wie sie ihre Kubernetes-Umgebungen angemessen schützen und Backups davon erstellen können“, sagt der Veritas-Manager abschließend.
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