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Herausforderungen und Chancen beim Umzug der gespeicherten Daten Wann eine Datenmigration nötig und sinnvoll ist

Von Michael Matzer Lesedauer: 5 min |

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Trotz des Trends zur Cloud werden große Datenbestände in Unternehmen nach wie vor in der lokalen Infrastruktur („On-Premises“) vorgehalten. Bei älteren festplatten- oder bandbasierten Speicherlösungen sind Engpässe sowie Latenz- und Ausfallzeiten problematisch. Dies gibt meist den Anstoß zur Modernisierung von Storage-Systemen.

Eine Datenmigration ist nur in Ausnahmefällen trivial und wird deshalb möglichst vermieden. Es gibt jedoch Gründe, die einen Datenumzug unvermeidbar machen.
Eine Datenmigration ist nur in Ausnahmefällen trivial und wird deshalb möglichst vermieden. Es gibt jedoch Gründe, die einen Datenumzug unvermeidbar machen.
(Bild: Connect world - stock.adobe.com)

Die Migration von Daten aus alten Speichersystemen ist ein notwendiger, aber komplexer Teil der Pflege einer sich entwickelnden IT-Infrastruktur. Datenmigrationen können aus einer Vielzahl an Gründen erfolgen, wie etwa einer Reduktion der Wartungsgebühren für Altgeräte oder der notwendigen Modernisierung von Speichersystemen, um neue und steigende Kapazitäts- oder Leistungsanforderungen zu erfüllen.

Weitere Gründe für eine Datenmigration sind zum Beispiel inadäquate Datenbankstrukturen, kaum noch wartbare Anwendungssysteme, die Zusammenführung mehrerer Informationssysteme zu einem einheitlichen System und der Wunsch, neue Datenbanktechnologien einzuführen.

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Beispiele:

  • Eine Bank ersetzt ein selbst entwickeltes System durch Standard-Software. Es reicht nicht, nur die Standard-Software zu installieren. Kundendaten, Konten und Kontostände müssen ebenfalls übernommen werden.
  • Bei der Fusion von Unternehmen müssen die Daten beider Unternehmen zusammengeführt werden.
  • Die Konvertierung in eine andere Zeichenkodierung.
  • Die Übertragung von Datenbanken.
  • Die Übertragung von Textdokumenten, die Makros enthalten, auf ein anderes Office-Format.
  • Die Übertragung von Tabellenkalkulationen, die eigene Formeln enthalten.
  • Das Zusammenlegen mehrerer unterschiedlicher Programme in ein gesamtes Programm.

Teilmigration

Der Modernisierungsprozess wird oft parallel zu Hybrid-Cloud-Initiativen angestoßen. Eigentlich sollten Unternehmen jedoch ihren Datenspeicher modernisieren, noch bevor sie in die Cloud wechseln, empfehlen Experten. Ein Beispiel für eine Teilmigration auf der Ebene des Servers wäre es, eine neue AS/400 (IBM System i) so zu partitionieren, dass das Betriebssystem OS/400 und das Betriebssystem Linux gleichzeitig darauf laufen und Software aus beiden Welten auf nur einem Server genutzt werden kann.

In einem Cloud-Betriebsmodell funktioniert dies, wenn der eine Teil, beispielsweise der Server, On-Premises im eigenen Rechenzentrum betrieben wird, die Storage-Infrastruktur jedoch aufgrund der Effizienzvorteile in der Public Cloud. Dass dies funktioniert, belegen alle Hybrid-Cloud-Installationen, die beispielsweise auf Red Hat OpenShift betrieben werden. Aber auch Cloud-Dienste wie Elastic Kubernetes Service (EKS) Anywhere von AWS erlauben die enge Kopplung von On-Premises- und Public-Cloud-Diensten.

Angesichts der Tatsache, dass die Kosten für Ausfallzeiten vierstellige Beträge pro Stunde übersteigen können, muss jede Investition in Speichertechnologie, die ein hohes Maß an Uptime bieten soll, grundsolide sein. Die Einführung einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur für den Einsatz von Unternehmensanwendungen wird immer mehr zur bevorzugten Wahl – und deshalb könnte eine hochperformante All-Flash-Lösung, die in der Cloud genutzt wird, genau das sein, was ein Unternehmen für seine modernen Workloads benötigt.

Die beste Vorgehensweise für eine teilweise oder vollständige Migration ist die Aktualisierung der Speicherinfrastruktur, bevor ältere Anwendungen in die Cloud verschoben werden. Wer Altanwendungen in der Cloud betreiben will, wird bald feststellen, dass sie dort nicht „schneller“ laufen, sondern dass sich ihre Latenzzeit erkennbar erhöht hat – und das bremst die Anwendungen aus. Die Faustregel lautet also: Aus Alt mach Neu, bevor die Cloud genutzt wird.

Need for Speed: Die Vorteile von All-Flash in hybriden Umgebungen

Unternehmen können die Vorteile der Cloud voll ausschöpfen, indem sie eine Multi-Hybrid-Cloud-Umgebung einrichten, sobald eine moderne All-Flash-Speicherinfrastruktur vorhanden ist. Unternehmen, die bisher nicht in der Lage waren, geschäftskritische Leistungsprobleme zu lösen, sollten in der Lage sein, hochvolumige Workloads ohne Engpässe oder Latenzzeiten auszuführen.

Eine All-Flash-Speicherlösung bietet mehrere Vorteile, wie beispielsweise:

  • 1. Nutzung der Cloud nach Belieben, ohne Leistungseinbußen oder Ausfälle,
  • 2. Beibehaltung lokaler älterer Anwendungen oder deren Umnutzung für die Cloud,
  • 3. Modernisierung des Altsystems ohne große Investitionen oder Überdimensionierung der Umgebung (Rightsizing),
  • 4. Fähigkeit, bei Bedarf zu skalieren, wenn es das Unternehmen erfordert,
  • 5. Verfügbarkeit von Flash-basiertem Speicher zu Kosten, die im Vergleich zu HDD-basierten Unternehmenslösungen günstig sind.

Auch wenn Unternehmen nicht unbedingt alle Systeme auf einmal auf eine neue Plattform migrieren müssen, ist ein vernünftiges Maß an Modernisierung entscheidend, um in einem zunehmend digitalen Geschäftsumfeld effizient, rentabel und relevant zu bleiben. Kapitel 2 führt als Beispiel für All-Flash-Speicherlösungen den Anbieter VAST Data an. Dort finden Sie detaillierte Leistungsdaten und Use-Cases.

Chance einer Datenkonsolidierung

Eine Migration von Unternehmensdaten ist nicht nur eine hohe Hürde, sondern auch eine Chance, ebendiese Daten aufzuwerten. Dies erfolgt natürlich im Vorfeld des Umzugs, nicht während der Operation am offenen Herzen. Der erste Schritte ist die Inventur der Datenbestände, also eine Aufgabe für den Rolleninhaber der Governance und Compliance. Welche Daten können, welche dürfen und welche müssen sogar gelöscht werden, um die Umzugslast zu verringern?

Zweitens können die übrigbleibenden Daten auf ihre Qualität geprüft werden. Datenaufbereitung ist ein dringender, wenn auch umfangreicher Prozess. Dabei werden die Daten nicht nur bereinigt, indem man Dubletten eliminiert, sondern auch falsch formatierte, inkonsistente und lückenhafte Daten entfernt beziehungsweise „repariert“. Diese Datenaufbereitung kann erheblich dazu beitragen, die 80 Prozent der Arbeitszeit, die viele Datensachbearbeiter mit dem Finden und Aufbereiten von Daten verschwenden, beträchtlich zu verkürzen.

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Der letzte Schritt dieser „Aufwertung“ besteht im Anlegen von Metadaten, welche die aufgefrischten Daten beschreiben. Sie machen diese leicht auffindbar und durchsuchbar, und durch das Metadaten-Repositorium („Data Catalog“) können mehrere Mitarbeiter auf dieselben Daten auf einheitliche Weise zugreifen, um sie zu verwenden. Auch unstrukturierte Daten wie etwa Bilder, Texte oder Tonaufnahmen lassen sich durch Einsatz von Machine Learning mit beschreibenden Etiketten (tags, labels) automatisch versehen. Nun werden nicht mehr Äpfel mit Birnen verglichen, sondern alle arbeiten mit den gleichen Tomaten. Und diese Tomaten lassen sich im Data Warehouse oder Data Lake beziehungsweise Data Lakehouse viel schneller auffinden.

Branchen, in denen eine Migration besonders wichtig ist

Ein Anbieterbeispiel: Kunden aus einer Vielzahl von Branchen setzen die Universal Storage Platform von VAST Data ein und führen geschäftskritische, unstrukturierte Datenspeicher-Workloads aus. Neben Big Data Analytics, Cloud-Services und -Infrastruktur, Datensicherung (Backup/DR) und Machine- und Deep-Learning-Workloads sind Elektronikdesign-Automatisierung, Cybersicherheit, Spieleentwicklung, Hosting virtueller Maschinen (VM), Fernerkundung (Telemetrie), autonome Fahrzeuge, volumetrische Videoerfassung und -analyse, Data Warehousing, quantitative Finanzanalyse, GPU-Cloud-Hosting und Kubernetes-Hosting weitere Anwendungsfelder.

Diese Anwendungsfälle haben ein Merkmal gemeinsam: Sie verarbeiten sehr große Datenmengen in kürzester Zeit. Weil die Daten häufig unstrukturiert sind, unterscheiden sie sich grundlegend von Transaktionen, die auf Datenbanken basieren, denn traditionelle Datenbanken verarbeiten in aller Regel nur strukturierte Daten.

Modernere Datenbanken wie etwa Graph- oder Key-Value-Datenbanken sind nicht auf Strukturen wie Spalten und Zellen angewiesen, auch ist ihre Abfragesprache anders konzipiert. Mögen auch die Datenmengen im Vergleich zu Big Data kleiner sein, der Wunsch des Nutzers nach maximaler Abfragegeschwindigkeit bleibt der gleiche. Die Storage-Infrastruktur sollte dem Rechnung tragen.

Dieser Beitrag ist ein Exzerpt aus unserem eBook „Datenmigration – so funktioniert der Storage-Umzug“:

Aktuelles eBook

Datenmigration – so funktioniert der Storage-Umzug

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(Bild: Storage-Insider)

Im Zuge der Digitalisierung ändern sich die Anforderungen an Storage-Systeme. Sie müssen leistungsfähiger, skalierbarer und insgesamt flexibler sein. Unternehmen führen neue Systeme wie etwa All-Flash-Arrays ein, verlagern Dienstleistungen der IT-Abteilung in die Public- oder Hybrid-Cloud, ziehen sogar das Rechenzentrum um und erkennen möglicherweise die Chance oder die Notwendigkeit, IT-Services und Storage-Infrastruktur zu konsolidieren.

Die Themen im Überblick:

  • Operation am offenen Herzen – Einleitung
  • Wann eine Datenmigration nötig und sinnvoll ist
  • Was bei der Datenmigration zu beachten ist
  • Die konkrete Umsetzung der Datenmigration
  • Sonderfälle und Fallstricke

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