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Definition Was ist der Microsoft iSCSI Initiator?

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber / Dr. Jürgen Ehneß

Der Microsoft iSCSI Initiator ist eine Software, genauer gesagt ein Dienst des Betriebssystems Windows, mit dem sich iSCSI-basierende Speicherlösungen über ein TCP/IP-Netzwerk ansprechen lassen. Die Gegenstelle zum Initiator bildet das Target.

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Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
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(Bild: © aga7ta - Fotolia)

Mithilfe des iSCSI Initiators ist es möglich, einen iSCSI-basierenden Speicher über das TCP/IP-Netzwerk anzusprechen und zu nutzen. Es handelt sich um eine Software, die als Dienst auf Windows-Betriebssystemen ausgeführt wird. Abhängig von der Betriebssystemversion muss die Software zusätzlich installiert werden oder ist bereits integriert und nur zu aktivieren. Für die Betriebssysteme Windows 2000, Windows Server 2003 oder Windows XP steht der Microsoft iSCSI Initiator als Download zur Verfügung. In Betriebssystemen wie beispielsweise Windows Server 2008, Server 2012, Windows 7 oder 10 ist der Initiator fester Bestandteil der Softwareausstattung.

Architektur und Grundlagen von iSCSI

Die Abkürzung iSCSI steht für „internet Small Computer System Interface“. Das Verfahren erlaubt die Nutzung des SCSI-Protokolls über ein IP-Netzwerk. Grundsätzlich lassen sich folgende Komponenten in einer iSCSI-Architektur unterscheiden:

  • der Initiator
  • das Target
  • das IP-Netzwerk

Der Initiator ist der Controller auf dem Client-System, das einen Speicher ansprechen möchte, und steuert die Kommunikation. Das Target ist ein Speichergerät wie eine Festplatte oder ein Bandlaufwerk, auf das per TCP-Protokoll zugegriffen werden soll. Das IP-Netzwerk befindet sich zwischen Target und Initiator und ist für den Transport der Daten zuständig. Definiert ist iSCSI in den RFCs 3720 und 7143. Die RFCs beschreiben das Verpacken der Daten in TCP/IP-Pakete und weitere Einzelheiten. Verwendet werden die TCP-Ports 860 und 3260.

Die Vorteile des Microsoft iSCSI Initiators

Der Microsoft iSCSI Initiator bietet den Vorteil, dass mit der Nutzung von TCP/IP auf die vorhandene IP-Infrastruktur zugegriffen werden kann. Für das Storage-Netzwerk ist keine neue Infrastruktur zu realisieren, da vorhandene Verkabelungen und Netzkomponenten wie Switches nutzbar sind. Zudem lässt sich der Datenverkehr zwischen dem Initiator und dem Target routen. Verbindungen über komplexe und weit verzweigte Netze sind möglich.

Die Anwendungsmöglichkeiten des Microsoft iSCSI Initiators

Der Microsoft iSCSI Initiator lässt sich für die dezentrale Bereitstellung der Storage-Kapazität von Servern wie Webservern, Fileservern, Mailservern oder Datenbankservern einsetzen. Weitere Anwendungsbereiche sind die Datensicherung auf entfernten Laufwerken, die Virtualisierung von Servern und die Realisierung von Redundanzen für Hochverfügbarkeitslösungen.

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