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Definition Was ist das Small Computer System Interface (SCSI)?

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber / Dr. Jürgen Ehneß |

Das Small Computer System Interface definiert Schnittstellen und Protokolle zur Datenübertragung zwischen Massenspeichern und Computersystemen. In der ursprünglichen Variante handelte es sich um ein paralleles Bussystem, das von schnelleren Übertragungsstandards abgelöst wurde. Das SCSI-Protokoll wird heute immer noch in Standards wie ATAPI, Fibre Channel oder Firewire eingesetzt.

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Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
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(Bild: © aga7ta - Fotolia)

Die Abkürzung SCSI steht für „Small Computer System Interface“. Es handelt sich um eine Sammlung von Standards, die Schnittstellen und Protokolle zur Übertragung von Daten zwischen Computersystemen und Massenspeichern wie Festplatten oder optischen Laufwerken definiert. Auch Peripheriegeräte wie Scanner lassen sich per Small Computer System Interface mit einem Computer verbinden.

In der ursprünglichen Variante spezifizierte das Small Computer System Interface elektrische Signale, Kabel und Stecker für einen parallelen Bus sowie Protokolle und Befehle zur Kommunikation zwischen den verschiedenen Systemen. Die erste Version des Small Computer System Interfaces erschien im Jahr 1986. Weitere Versionen des Standards folgten. Über viele Jahre war der klassische parallele Bus sehr erfolgreich und wurde in vielen Rechnern genutzt. Das physische parallele Bussystems hat heute kaum noch Bedeutung, da es von performanteren Schnittstellen abgelöst wurde. Allerdings findet das SCSI-Protokoll noch immer in Übertragungsstandards wie ATAPI, Fibre Channel, Firewire, iSCSI, SCSI Express oder SAS Verwendung.

Der klassische parallele SCSI-Bus und seine typischen Eigenschaften

Auf dem klassischen parallelen Bus identifiziert sich jedes Gerät mit einer eindeutigen ID (eine Nummer zwischen 0 und 15). Der Host-Bus-Adapter hat grundsätzlich die ID 7. Die Bus-Stränge sind mit passiven oder aktiven Terminatoren abzuschließen. Den Datenaustausch auf dem Bus steuert und kontrolliert der Host-Bus-Adapter. In vielen Fällen handelte es sich um eine im Computer installierte Steckkarte.

Die erste Version des Small Computer System Interfaces aus dem Jahr 1986 ermöglichte auf einem acht Bit breiten Bus Datenraten von maximal fünf Megabyte pro Sekunde. Die maximale Kabellänge konnte bis zu sechs Meter betragen. Die nachfolgenden Versionen des Standards erhöhten die Taktrate und die Breite des Busses, um die Datenrate zu steigern. So gestattete beispielsweise Ultra-320-SCSI aus dem Jahr 2002 bis zu 320 Megabyte pro Sekunde bei Kabellängen von bis zu zwölf Metern. Die wichtigsten Eigenschaften des parallelen Small Computer System Interfaces sind kurz zusammengefasst folgende:

  • Ansprechen der Geräte auf dem Bus über eine eindeutige ID,
  • Bussystem benötigt Terminierung,
  • Geräte auf dem Bus sind in verschiedene Geräteklassen eingeteilt,
  • die Steuerung und die Kontrolle der Kommunikation übernimmt der Host-Bus-Adapter mit der ID 7,
  • die Busbreite beträgt je nach Version des Standards acht oder 16 Bit,
  • die maximalen Kabellängen sind abhängig von der Version des Small Computer System Interfaces.

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