Portierung des Synology DSM für den Betrieb von NAS-Systemen nutzen Xpenology – NAS-Betriebssystem für eigene Hardware nutzen

Von Thomas Joos

Der herausragende Vorteil von Synology-NAS-Systemen ist nicht zuletzt das Betriebssystem DiskStation Manager des Herstellers. Dieses ist an die eigene Hardware gebunden. Mit der Portierung Xpenology kann das System auch auf eigener Hardware zum Einsatz kommen.

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Das ausgereifte und beliebte Synology-NAS-Betriebssystem DiskStation Manager kann als frei verfügbare Portierung Xpenology zu Experimentierzwecken auch auf anderer Hardware eingesetzt werden.
Das ausgereifte und beliebte Synology-NAS-Betriebssystem DiskStation Manager kann als frei verfügbare Portierung Xpenology zu Experimentierzwecken auch auf anderer Hardware eingesetzt werden.
(Bild: Сake78 (3D & photo) - stock.adobe.com)

Bei Xpenology handelt es sich um eine frei verfügbare Portierung des Synology-NAS-Betriebssystems mit der Bezeichnung DiskStation Manager (DSM). Mit dem System können Anwender auf eigener Hardware ein NAS-System aufbauen, das wie ein NAS-System von Synology gesteuert wird. Zudem lassen sich die verfügbaren Pakete für Synology-NAS-Systeme in Xpenology nutzen. Auch die aktuelle DSM-7.0-Version ist als Xpenology-Version bereits verfügbar.

Hier stellt sich die Frage der Legalität. Die Verwendung von DSM als Kopie über Xpenology ist nicht durch die EULA vorgesehen. Zwar geht Synology nicht gegen das System vor, allerdings sollte Xpenology nur zu Experimentierzwecken genutzt werden.

Einstieg in Xpenology

Wer das System testen will, kann die Inbetriebnahme auch in einer VM durchführen, zum Beispiel mit Proxmox. Auch der Betrieb mit VMware ESXi, VirtualBox und Microsoft Hyper-V ist möglich. Damit das funktioniert, gehört aber einiges an Fachwissen dazu, um das System auf diesen Umgebungen in Betrieb zu nehmen. Auch hier besteht der Sinn und Zweck vor allem darin, eine Testumgebung aufzubauen.

Es gibt keine offiziellen Empfehlungslisten, welche Hardware am besten für den Betrieb von Xpenology genutzt werden kann. Da in den meisten Fällen beim Einsatz solcher Software bereits Hardware vorliegt, müssen Anwender einfach etwas testen, ob das System so läuft, wie sie es sich vorgestellt haben. Experimentierfreude gehört beim Einsatz von Xpenology auf jeden Fall dazu. Auf der Seite Xpenology.club sind verschiedene Anleitungen zu finden.

Alternativen zu Xpenology: FreeNAS/TrueNAS und XigmaNAS/NAS4Free

Der Betrieb richtet sich aber eher an erfahrene Anwender. Es ist weder möglich, die DSM-Version zu aktualisieren, noch ist zu erwarten, dass das System so reibungslos funktioniert wie DSM. In erster Linie richtet sich das Projekt an Admins oder experimentierfreudige Anwender, die noch alte Hardware zur Verfügung haben und diese über Xpenology zu einem NAS-System machen wollen. Es gibt hier aber auch Alternativen, die wir unter anderem im Beitrag „Professionelle NAS-Systeme als Open Source einsetzen“ vorgestellt haben.

Auch im Beitrag „Open-Source-Storage-Lösungen: OpenMediaVault“ gehen wir auf die Möglichkeiten freier NAS-Systeme ein.

Inbetriebnahme von Xpenology mit USB-Stick vorbereiten

Die Inbetriebnahme erfolgt durch einen USB-Stick, der in der Hardware verbleiben muss. Das NAS-System startet mit dem USB-Stick und stellt das NAS auf Basis von DSM zur Verfügung. Der USB-Stick muss dazu auf einem PC vorbereitet werden. Danach startet die Hardware, die der Stick zum NAS macht, über diesen USB-Stick. Für die Erstellung des USB-Sticks sind verschiedene Tools notwendig, die kostenlos heruntergeladen werden können. Im Download von Xpenology sind die Tools ebenfalls enthalten.

Für die Inbetriebnahme sind noch Daten des USB-Sticks notwendig, zum Beispiel die VendorID und die ProductID. Diese Informationen lassen sich zum Beispiel mit dem kostenlosen Tool „USBDeview“ von Nirsoft anzeigen.

Bootloader mit PassMark OSFMount laden

Im Rahmen der Einrichtung kann über die Xpenology-Toolbox die Seriennnummer für das emulierte NAS-System ausgelesen werden. Zum Download von Xpenology gehört auch ein Bootloader. Dieser kann wiederum mit dem Tool OSFMount von PassMark ausgelesen werden. Nach dem Start von OSFMount wird der Bootloader von Xpenology geladen. Idealerweise sollte an dieser Stelle die Partition 0 zum Einsatz kommen. Diese schlägt der Bootloader über OSFMount auch als erstes vor. Vor dem Bestätigen mit „OK“ muss noch die Option „Read-only drive“ entfernt werden.

Nach dem Laden steht im Windows-Explorer des PCs ein neues Laufwerk zur Verfügung. Mit Notepad++ lässt sich jetzt die Datei „grub.cfg“ in diesem neuen Laufwerk öffnen und bearbeiten. Hier können die verschiedenen Daten übernommen werden, die zuvor für den USB-Stick ausgelesen wurden. Auch die Seriennummer für das NAS lässt sich an dieser Stelle eintragen. Rufus ist Bestandteil der Tools und ermöglicht das Schreiben des Bootloaders auf den USB-Stick. Mit diesem Stick kann das NAS gestartet werden.

Hardware mit Xpenology starten

Sobald das System gestartet ist, sind in der Konsole des NAS keine Einstellungen mehr notwendig. Die weitere Verwaltung erfolgt über die Weboberfläche. Die IP-Adresse, die das Gerät erhalten hat, ist nicht in der Konsole zu finden. Am einfachsten geht die Suche durch Eingabe von „find.synology.com“ in einem Webbrowser. Dadurch sucht der Browser nach Synology-Geräten im Netzwerk und zeigt außerdem deren IP-Adresse an. Das funktioniert auch mit Xpenology. Danach kann der Aufruf der Weboberfläche und anschließend die Einrichtung des NAS-Systems über die „Manuelle Einrichtung“ erfolgen. Die notwendige Datei dazu gehört zum Download von Xpenology.

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