Open-Source-Storage-Lösungen: FreeNAS und XigmaNAS/NAS4Free Professionelle NAS-Systeme als Open Source einsetzen
Unternehmen, die einen zentralen Netzwerkspeicher zur Verfügung stellen wollen, finden mit den beiden Open-Source-NAS-Systemen FreeNAS und XigmaNAS gute Lösungen. Wir geben in diesem Beitrag einen Überblick.
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FreeNAS und XigmaNAS (ehemals NAS4free) sind bekannte Open-Source-Lösungen, mit deren Hilfe Unternehmen auf vorhandener Hardware Netzwerkspeicher zur Verfügung stellen können.
Der Speicher kann produktiv oder in Testumgebungen eingesetzt werden und bietet zum Beispiel auch Unterstützung für hochverfügbare Cluster, die einen gemeinsamen Datenspeicher benötigen. Ebenso ermöglichen beiden Open-Source-Lösungen die Migration von Speicher-Pools, die auf Basis von ZFS erstellt wurden. Ein Wechsel zwischen den Systemen ist also jederzeit möglich.
FreeNAS einsetzen
FreeNAS gehört sicherlich zu den bekanntesten Open-Source-Storage-Lösungen, die es erlauben, auf Server-Hardware ein NAS-System aufzubauen. Die Entwickler werben damit, das am meisten verwendete Storage-OS der Welt zu bieten. FreeNAS wird unter BSD lizenziert. Bei dem Betriebssystem, auf dem FreeNAS aufbaut, handelt es sich um Free BSD.
Sobald die Datenträger im NAS angelegt wurden, können Freigaben erstellt werden, die im Netzwerk zur Verfügung stehen. Auf die Freigaben können Windows-Computer genauso zugreifen wie Macs, Linux-Server oder andere Betriebssysteme. Das Betriebssystem von FreeNAS kann auch über einen USB-Stick booten und wird anschließend in den Arbeitsspeicher des Servers geladen.
FreeNAS bietet mit ZFS ein Dateisystem, das physische Festplatten effektiv in ein NAS-System einbinden kann. ZFS unterstützt alle Anforderungen, die ein modernes Dateisystem zur Verfügung stellen muss. Das Erstellen von Software-RAIDs ist genauso möglich wie die Verwendung von Quotas, Komprimierung und das Erstellen von Snapshots.
Wer FreeNAS nutzt, findet mit ZFS also ein sehr mächtiges, schnelles und stabiles Dateisystem. ZFS kann ohne Zusatztools und Treiber hochverfügbare Datenspeicher zur Verfügung stellen, welche die vorhandenen physischen Laufwerke hochverfügbar anbinden können. ZFS bietet durch seine Struktur auch den Vorteil, dass bei einem Stromausfall kein Datenverlust droht. Wenn das System neu startet, steht das Dateisystem automatisch wieder konsistent zur Verfügung.
Datensicherheit mit Snapshots und Verschlüsselung
ZFS verfügt über eine integrierte Snapshot-Funktion. Damit lassen sich Daten wiederherstellen. Das ersetzt zwar keine vollständige Datensicherung, bietet aber dennoch einen gewissen Schutz. Werden einzelne Dateien gelöscht, lassen sich diese über die Snapshot-Funktion wiederherstellen. Für den Ausfall ganzer Datenträgerverbunde muss natürlich eine Datensicherung vorhanden sein.
Zusätzlich können die Datenträger in FreeNAS auch verschlüsselt werden. Diese Verschlüsselung wird im laufenden Betrieb des Systems vorgenommen. ZFS arbeitet in diesem Bereich auch mit Verschlüsselungsfunktionen von Prozessoren zusammen.
XigmaNAS im Vergleich zu FreeNAS
Generell sind sich XigmaNAS und FreeNAS sehr ähnlich. Das liegt grundsätzlich daran, dass NAS4Free, so der frühere Name von XigmaNAS, auf dem alten Code von FreeNAS aufbaut. Da wird XigmaNAS/NAS4Free mit PHP entwickelt, während FreeNAS mittlerweile Python und Angular nutzt. FreeNAS ist natürlich der absolute Platzhirsch.
Beide nutzen Free BSD als Betriebssystem und setzen als Dateisystem auf ZFS. Die Verwaltung läuft über eine Web-Oberfläche. Einrichtung und Betrieb sind auch hier recht einfach. In kurzer Zeit ist das NAS-System einsatzbereit. Zusätzliche Funktionen und erweiterte Einstellungen lassen sich über die Web-Oberfläche jederzeit hinterlegen.
Wie FreeNAS unterstützt XigmaNAS auch andere Dateisysteme. Dazu gehören Ext2, Ext3, FAT und ebenfalls NTFS. XigmaNAS unterstützt verschiedene Erweiterungen auf dem System, zum Beispiel Torrent-Seiten oder Web-Seiten, zum Herunterladen von Daten, die auf dem NAS gespeichert sind.
FreeNAS installieren und testen
Die Installation oder ein Test von FreeNAS sind recht einfach. Auf der Seite der Entwickler kann die ISO-Datei der aktuellen Version heruntergeladen werden. Die Installation erfolgt dann entweder auf physischer Hardware oder für Testzwecke auch in einer VM. Generell unterstützt FreeNAS alle maßgeblichen Virtualisierungslösungen; das gilt auch für Hyper-V. Im produktiven Betrieb sollte FreeNAS auf einem Flashspeicher installiert werden, damit das System über ausreichende Leistung verfügt, die Daten auf dem NAS effektiv zu verwalten.
Das Kennwort für die Anmeldung des Root-Benutzers wird während der Installation angegeben, kann aber jederzeit in der Web-Oberfläche oder der Konsole angepasst werden. Die generelle Verwaltung erfolgt über einen Webbrowser. Die aktuelle IP-Adresse wird in der Konsole angezeigt.
XigmaNAS testen
Auch XigmaNAS wird über eine ISO-Datei heruntergeladen und installiert. Nach der Installation steht auch hier die Konsole zur Verfügung, über die grundlegende Einstellungen vorgenommen werden.
Wie bei FreeNAS ist über die Konsole zu sehen, mit welcher IP-Adresse die Web-Oberfläche von XigmaNAS aufgerufen werden kann. Die standardmäßigen Anmeldedaten sind „admin“ und das Kennwort „xigmanas“. Die Lösung kann auch mit SSH verwaltet werden. In diesem Fall sind die Anmeldedaten „root“ und das Kennwort „xigmanas“.
Fazit
Geht es um den Einsatz eines eigenen Storage-Servers mit einem Open-Source-NAS-System, sind FreeNAS und XigmaNAS zwei gute Lösungen. Vor einem produktiven Einsatz sollte ausführlich getestet werden, mit welcher Lösung im eigenen Netzwerk besser gearbeitet werden kann.
Beide Systeme sind sich sehr ähnlich. Das bekanntere System ist sicherlich FreeNAS, aber auch XigmaNAS/NAS4Free ist seit Jahren etabliert und hat eine aktive Community. Es lohnt sich, einen Blick auf beide Systeme zu werfen. ZFS-Pools lassen sich zwischen den beiden Systemen verschieben, allerdings muss dabei auf die eingesetzte Version geachtet werden.
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Einrichtung und Betrieb von FreeNAS
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