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Backup für KMU: Windows-Server im Netzwerk vor Datenverlust und Ransomware schützen Datensicherungsstrategien und -lösungen für kleine Netzwerke

Von Thomas Joos |

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Kleine Unternehmen verfügen oft über keine IT-Spezialisten, die sich regelmäßig um die Datensicherung kümmern können. Oft übernehmen Anwender oder Vorgesetzte die Verwaltung der Backups. Dabei sollte die Lösung leicht bedienbar, aber dennoch so sicher wie möglich sein.

Auch kleinere Unternehmen müssen ihre Daten vor Ransomware & Co. schützen. Grundlegend dafür ist eine Datensicherung. Welche Backup-Möglichkeiten es gibt, erklärt dieser Artikel.
Auch kleinere Unternehmen müssen ihre Daten vor Ransomware & Co. schützen. Grundlegend dafür ist eine Datensicherung. Welche Backup-Möglichkeiten es gibt, erklärt dieser Artikel.
(Bild: arrow - stock.adobe.com)

In größeren Netzwerken kümmert sich die IT-Abteilung mit speziellen Tools, Vorgehensweisen und mit geschultem IT-Personal um die Datensicherung. Dabei kommen oft umfangreiche und teure Lösungen zum Einsatz. In kleinen Unternehmen ist das meistens nicht möglich. Hier kümmern sich Mitarbeiter um das Backup, die ansonsten eine andere Tätigkeit im Unternehmen haben. Dazu kommt, dass oft das Budget fehlt, auf eine teure und komplexe Backup-Lösung zu setzen, und auch Schulungen für IT-Themen sind in den meisten Fällen eher die Ausnahme als die Regel.

So dramatisch ist die aktuelle Sicherheitslage für Unternehmen

2021 sind laut dem „Cyber Attack 2021 Mid Year Report“ die Angriffe mit Ransomware um 93 Prozent gestiegen. „Die Wucht, mit der Ransomware-Angriffe unsere Wirtschaft erschüttern, ist besorgniserregend und trifft Unternehmen aller Branchen und Größen“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg die aktuelle Entwicklung.

Nach einer repräsentativen Studie des Bitkom von 2021 entstand der deutschen Wirtschaft im Jahr 2020 ein Schaden von 220 Milliarden Euro. Das ist das Doppelte des Schadens von 2019. Alleine die Anzahl neuer Schadprogrammvarianten hat 2020 um rund 117,4 Millionen zugenommen. Das sind knapp 320.000 neue Malware-Programme pro Tag. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt die Steigerung noch einmal über ein Drittel. Bitkom hat dazu über 1.000 Unternehmer befragt. Neun von zehn Unternehmen waren Opfer eines Angriffs; im Vorjahr waren es noch 75 Prozent.

Auch das BSI warnt in seinem Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland 2020 vor einer stark anwachsenden Zahl von Angriffen auf die IT-Infrastruktur von Unternehmen und Organisationen.

Fehlende Backups in Kombination mit Ransomware

Dennoch spielen Backups in kleinen Unternehmen die gleiche Rolle wie in großen Netzwerken. Gehen Daten verloren, bedeutet das für ein Unternehmen einen ungeheuren finanziellen Verlust. Daten können schnell verloren gehen. Ransomware hat in kleineren, meist ungeschützteren Netzwerken leichtes Spiel, und gleichzeitig gibt es keine Sicherheitsexperten, die das Netzwerk effektiv schützen können. Zusätzlich kann es natürlich passieren, dass Benutzer versehentlich oder absichtlich Daten löschen, die sich ohne umfassendes Backup-Konzept kaum mehr wiederherstellen lassen.

Ransomware-Schutz fast nur durch Air Gap und WORM umsetzbar

Wenn kleine Unternehmen ihre Daten sichern, dann meistens mit Backup-Software, welche die Daten auf externe Festplatten oder auf andere Medien, immer seltener auf Band, sichern. Diese Medien sind aber in den meisten Fällen nicht vor Ransomware geschützt. Bei Air Gap werden die Backup-Daten physisch von den anderen Daten getrennt. Das garantiert natürlich keinen vollständigen Schutz, aber in jedem Fall mehr Schutz als die Sicherung der Daten auf externen Festplatten oder im selben Netzwerk. Dazu kommt, dass Sicherungsdaten möglichst nach dem WORM-Ansatz gespeichert werden sollten, also „Write Once Read Many“. Das stellt sicher, dass Ransomware auch dann die Backup-Daten nicht verschlüsseln kann, wenn es einem Angreifer gelingt, trotz Air Gap auf die Backup-Daten zuzugreifen.

Backup in die Cloud kann die Lösung sein

Für KMU ist die Sicherung von Daten in die Cloud sicher ein gangbarer Weg. Zunächst wird dadurch sichergestellt, dass die gesicherten Daten nicht durch Ransomware beeinträchtigt werden können, und zusätzlich lassen sich dadurch auch größere Schäden wie Brände oder Überschwemmungen kompensieren, da zumindest alle Daten gesichert sind. Weiterhin kommt dazu, dass sich der Anbieter um die Sicherheit der Infrastruktur kümmert und die Einrichtung wesentlich einfacher ist.

Beim Einsatz Cloud-basierter Sicherungslösungen können darüber hinaus auch mehrfache tägliche Sicherungen durchgeführt werden. Auch und gerade für kleine Unternehmen spielt es durchaus eine Rolle, wenn die Arbeit eines ganzen Tages verloren geht, weil die tägliche Sicherung um 22 stattfindet, das Netzwerk aber um 18 Uhr von Ransomware befallen wird oder ein anderer Schaden eintritt. Wichtig sind bei der Sicherung von Backup-Daten in die Cloud die Einhaltung der DSGVO und natürlich auch die Upload-Geschwindigkeit der Internetleitung.

Acronis Cyber Protect mit Acronis Cloud Storage

Für kleine und mittlere Netzwerke ist Acronis Cyber Protect eine solche Lösung, die günstig, aber auch schnell einsatzbereit ist. Zusammen mit Acronis Cloud Storage sichert die Lösung Daten von lokalen Servern und Arbeitsstationen zuverlässig in die Cloud. Dadurch sind die Daten vor Elementarschäden und auch vor Ransomware weitgehend geschützt. Dazu kommt, dass Acronis Cyber Protect die Daten auch mit einer kontinuierlichen Datensicherung in die Cloud sichern kann. Daten gehen auf diesem Weg daher nicht mehr verloren, sondern lassen sich direkt in der Cloud sichern und an jedem Ort und jederzeit wiederherstellen.

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N-Able: Backup aus der und in die Cloud

N-Able Backup geht noch weiter. Der Dienst ist komplett Cloud-basiert und sichert Daten aus dem lokalen Rechenzentrum in die Cloud. Neben der Sicherung physischer und virtueller Computer kann N-Able Backup Daten auch aus Microsoft 365 sichern. Bei der Sicherung lassen sich die Daten außerdem mit AES-256-Bit-Verschlüsselung schützen. Die komplette Infrastruktur des Backups ist in der Cloud positioniert, und auf den Rechnern muss nur die notwendige Agent-Software installiert werden.

Umfassender Schutz vor Ransomware: Cohesity, Rubrik, Veritas und Commvault

Wer sich noch gründlicher vor Ransomware schützen will, kann auf Backup-Lösungen setzen, die aktive Komponenten gegen Ransomware einsetzen und die Backup-Daten auch scannen, um Ransomware zu erkennen. Dazu kommt der WORM-Schutz, der sicherstellt, dass gesicherten Daten zwar gelesen, aber nicht mehr überschrieben werden können.

Cohesity nutzt Machine Learning, um die gesicherten Daten zuverlässig vor Ransomware zu schützen. Der SaaS-Dienst unterstützt auch bei der schnellen Wiederherstellung. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch Rubrik. Diese Sicherungslösung scannt die Backup-Daten ebenfalls nach Ransomware und unterstützt ebenfalls den WORM-Einsatz. Die Wiederherstellung ist mit solchen Produkten wesentlich schneller durchzuführen, als mit Lösungen, die für diese Einsatz nicht optimiert sind. Commvault bietet ebenfalls mehrere Schichten als Schutz vor Ransomware, und dasselbe gilt auch für Veritas. Alle diese Produkte haben den Schutz gegen Ransomware im Fokus und können Daten auch umfassend in die Cloud sichern.

Einfache Lösungen sind besser als gar kein Schutz

Wem die Lösungen aber zu teuer oder immer noch zu komplex sind, der kann seine Daten auch mit kleinen kostenlosen Tools schützen. Diese bieten zwar keinen umfassenden Schutz vor Ransomware, lassen sich mit etwas Einarbeitung aber immer noch auch für kleine Netzwerke nutzen. Beispiele dafür sind:

  • Areca Backup, eine Open-Source-Sicherungslösung auf Basis von Java,
  • Personal Backup, eine Freeware, die seit Jahren für den PC-Bereich als Sicherungslösung sehr bekannt ist,

Das Storage-Kompendium zum Thema – kostenfreier Download

Die Anforderungen an die Datensicherung sind so hoch wie nie, und die Anzahl der Fälle, in denen ein Disaster Recovery notwendig ist, nimmt rasant zu. Was also gilt es beim Backup zu beachten?

Backup & Disaster Recovery – Strategien und Lösungen

Storage-Kompendium „Backup & Disaster Recovery“
(Bild: Storage-Insider)

Die Hauptthemen des Kompendiums sind:

  • Storage Class Memory (SCM)
  • Backup- und DR-Strategien/-Lösungen
  • As-a-Service-Modelle
  • Disaster Recovery
  • Datenmanagement
  • Hochverfügbarkeit von Daten (HA)
  • Business Continuity (BC)
  • Data Governance

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