LinuxOne-Mainframes Der Linux-basierte Mainframe macht Front gegen x86

Von Michael Matzer

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IBM hat zwei neue Mainframe-Modelle auf den Markt gebracht. „LinuxOne Emperor“ und „LinuxOne Rockhopper“, die auf der Baureihe „z13“ basieren, richten sich mit ihrer quelloffenen Software an den rasch wachsenden Linux-Markt. Doch die darauf aufsetzenden Konzepte zeigen, dass IBM die OpenSource-Community immer schneller vorantreiben will.

IBM LinuxOne gibt es in zwei Modellen: „Emperor“ und „Rockhopper“; die Einstiegsklasse ist ab 100.000 Euro zu haben.
IBM LinuxOne gibt es in zwei Modellen: „Emperor“ und „Rockhopper“; die Einstiegsklasse ist ab 100.000 Euro zu haben.
(Bild: IBM)

LinuxOne Rockhopper ‒ die englische Bezeichnung für den Felsenpinguin ‒ ist das Einstiegsmodell. Es verfügt über 18 Mainframe-Prozessoren, die mit einer Frequenz von 4,2 GHz arbeiten, kann bis zu 496 Gigabyte RAM beherbergen und mehrere hundert virtuelle Linux-Server hosten. „Dieses Modell kostet ab 100.000 Euro“, verrät Andreas Thomasch, Platform Leader & Manager z Systems DACH. Es ist für mittelgroße Kunden oder Einsatzbereiche in Schwellenländern gedacht.

Ab einem „siebenstelligen Eurobetrag“, so Thomasch, ist Rockhoppers Emperor-Kollege ‒ mit Emperor ist der Kaiserpinguin gemeint ‒ käuflich zu erwerben. Dieser Großrechner bietet die gleichen Leistungsmerkmale, nur eben eine Nummer größer. Mit bis zu 10 Terabyte an Hauptspeicher könne der „Kaiser“ bis zu 8.000 virtuelle Linux-Server und entsprechend große In-Memory-Datenbanken unterstützen.

Da für diese Aufgabe der Datendurchsatz eine große Rolle spielt, verfügt der Bolide über 320 I/O-Kanäle und führt pro Sekunde 350.000 Lese- und Schreibvorgänge aus. Für Managed-Service- und Cloud-Provider ist wichtig, dass diese Maschine pro Tag bis zu 30 Milliarden RESTful-Web-Schnittstellen (APIs) verarbeitet. Die Tests wurden mit „Dockerized“ Node.js und MongoDB ausgeführt.

Große und kleine Pinguine

Seit 2014 öffnet Big Blue alle seine Produkte für offene Standards, um das Cloud-Business zu unterstützen und alle Produkte als Services bereitzustellen. Nicht zuletzt deshalb, weil im Markt für quelloffene Software das größte Wachstum verzeichnet wird.

Abbildung 2: Der IBM-Mainframe LinuxONE-Rockhopper ist das relativ preisgünstige Einstiegsmodell.
Abbildung 2: Der IBM-Mainframe LinuxONE-Rockhopper ist das relativ preisgünstige Einstiegsmodell.
(Bild: IBM)

„Der Gesamtmarkt für Linux für Software, Hardware und Services hat sich seit 2010 auf 57,5 Milliarden Dollar verdoppelt und dürfte in den nächsten fünf Jahre noch einmal auf das Doppelte anwachsen“, berichtet Thomasch. Ähnlich stürmisch sei die Nachfrage nach Linux auf dem Mainframe verlaufen. „40 Prozent aller Mainframe-Clients laufen bereits auf Linux ‒ eine Verdopplung in den vergangenen zehn Jahren.“

Neben diversen Linux-Distributionen bieten auch Technologiestapel wie OpenStack und CloudFoundry den Kunden nahezu kostenlos erhebliche Software-Ressourcen. Daher steckt das Geld nicht mehr in Produkten, sondern in Services wie Integration und Support. Technische Services wie etwa APIs müssen zudem untereinander interoperabel und quelloffen sein, damit sie sich integrieren lassen.

OpenSource für die Mainframes

Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass in den LinuxOne-Großrechnern nicht mehr der hauseigene Hypervisor „zVM“ läuft, sondern der verbreitete quelloffene KVM. Suse und Ubuntu hätten bereits ihre Unterstützung für KVM auf dem Mainframe zugesagt", so Thomasch.

Canonical und IBM wollen eine Ubuntu-Distribution für LinuxONE und z-Systeme erstellen. Canonical bringe Ubuntu Scale-out- und Cloud-Know-how auf die IBM z Systems-Plattform. Red Hat unterstützt mit Enterprise Linux des Mainframe sowieso, hat aber keine News zu LinuxOne veröffentlicht.

Andreas Thomaschist Platform Leader & Manager z Systems DACH.
Andreas Thomaschist Platform Leader & Manager z Systems DACH.
(Bild: IBM)

Thomasch sagt: „Die Unterstützung für OpenStack wird zudem unsere Kunden in die Lage versetzen, den Mainframe mithilfe der Automationsplattform `VMware vRealize´ als Teil einer Cloud zu provisionieren und zu orchestrieren.“

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